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Extended-range Twin-engine Operation Performance Standards

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ETOPS (Extended-range Twin-engine Operation Performance Standards) sind Regularien der ICAO, die es Verkehrsflugzeugen mit nur zwei Triebwerken (Zweimot), wie z.B. Boeing 757, 767 oder 777 bzw. Airbus A320, A330 erlauben, Strecken zu fliegen, bei denen der nächstgelegene Flughafen mehr als 60 Flugminuten entfernt ist.

Die eigentlich korrekte, aber wenig gebräuchliche Bezeichnung ist EROPS (Extended Range OPerationS), da diese Regelungen auch für drei- und mehrmotorige Flugzeuge gelten, wenn bei der Flugdurchführung nicht sichergestellt werden kann, dass ein Ausweichflughafen erreichbar ist. Da dies bei den meisten dieser Flugzeuge nur sehr selten der Fall ist, hat sich die eigentlich unzutreffende Bezeichnung ETOPS durchgesetzt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

1953 erkannte die FAA, dass für Flugzeuge mit zwei und drei Kolbenmotor-Triebwerken bestimmte Grenzen in der Zuverlässigkeit bestehen. Es wurde daher eine Regelung eingeführt, die vorsieht, dass eine Maschine bei Verlust eines Antriebsaggregates in der Lage sein muss, innerhalb eines bestimmten Zeitraumes (60 min) einen für diese Maschine geeigneten Flughafen anzusteuern, um dort sicher landen zu können.

Bei einer zweistrahligen Maschine verbleiben nach dem Ausfall eines Triebwerks noch 50% der Maximalleistung. Es wäre unwirtschaftlich, die Maschine mit doppelt so starken Aggregaten auszurüsten, um den Verlust eines Triebwerkes vollständig zu kompensieren. Da im Reiseflug nur eine Triebwerksleistung von ca. 80% benötigt wird, beträgt der Leistungsverlust, nachdem das verbleibende Triebwerk auf volle Leistung gebracht wurde, nur noch etwa 30% zur normalen Reiseflugleistung. Da nun nicht mehr die volle Leistung zur Verfügung steht, können die wirtschaftlichste Flughöhe und Geschwindigkeit nicht mehr eingehalten werden. Der Pilot muss eine geringere Geschwindigkeit wählen und in niedrigeren Flughöhen operieren. Außerdem steigt der Kraftstoffverbrauch des verbleibenden Triebwerks, da es außerhalb des optimalen Betriebsbereiches betrieben wird.

Ende der 1950er, als in der Luftfahrt zunehmend Strahltriebwerke zur Anwendung kamen und ihre durchgehende Zuverlässigkeit bewiesen, wurde die Regelung der zulässigen Maximaldistanz zum nächstgelegenen geeigneten Flughafen, für dreistrahlige Flugzeuge aufgehoben. Somit konnten diese nun längere Strecken über unbewohntem Gebiet (Meer, Wüste, Urwald) fliegen und erstmals den Atlantik auf der am besten geeigneten Route nonstop überqueren. Somit erhielt die dreistrahlige Boeing 727 von der FAA die Genehmigung, Transatlantik-Routen zu fliegen. Damit war der Weg zur Entwicklung von so erfolgreichen Großraumflugzeugen wie der Lockheed L-1011 TriStar oder der McDonnell Douglas DC-10 frei. Gegenstück auf sowjetischer Seite war die Tupolew Tu-154.

Die 60-Minuten-Regelung für Flugzeuge mit zwei Triebwerken wurde zunächst aufrechterhalten. Dies änderte sich 1974 als die A300 die Genehmigung erhielt, die 60-Minuten-Flugzeitregelung bis zum nächsten Flughafen auf 90 Minuten auszudehnen. Die aktuelle Version, die A300-600R, ist für 180 Minuten ETOPS zugelassen. Boeing brachte im Gegenzug die Zweistrahler 757 und 767 heraus.

FAA und ICAO erkannten, dass zweistrahlige Jets inzwischen ähnlich zuverlässig geworden waren wie Flugzeuge mit drei oder vier Triebwerken. Dies führte dazu, dass 1985 die ETOPS-Regularien verfasst wurden. TWA erhielt als erste Airline von der FAA die Genehmigung zum 90-Minuten-ETOPS-Flugbetrieb einer Boeing 767 von St. Louis nach Frankfurt am Main. Diese wurde später auf 120 Minuten erweitert.

Doch die Entwicklung schritt schnell voran, schon 1988 wurde ETOPS auf 180 Minuten ausgedehnt. Damit waren 85% der Erde mit ETOPS-Flügen erreichbar. Mit der Erweiterung der ETOPS-Regelungen ging auch das Ende der großen dreistrahligen Jets einher, da Flugzeuge wie der Airbus A330, die Boeing 777 oder die Tupolew Tu-214 günstiger im Verbrauch und im Betrieb auf diesen langen Strecken sind. Ebenso musste die Boeing 747 auf vielen Strecken ihren günstigeren Konkurrenten weichen. Letzter aktueller Dreistrahler, allerdings für die Kurzstrecke, ist die Jakowlew Jak-42A.

2001 war ein wichtiger Schritt auf dem Wege zur 100%igen Abdeckung der Erde mit ETOPS-Flügen getan: Die Boeing 777-200ER (Extended Range-vergrößerte Reichweite) erhielt die Genehmigung zum 207-Minuten-ETOPS-Betrieb. Damit sind auch sehr lange Transpazifik-Flüge mit Zweistrahlern möglich. Inzwischen haben auch die neuen 777-Versionen Boeing 777-300ER und Boeing 777-200LR die Genehmigung zum 207-Minuten-ETOPS-Betrieb erhalten.

Mittlerweile fliegen sogar umgerüstete Kurzstreckenflugzeuge wie der A319LR mit zusätzlichen Tanks über den Atlantik bzw. vom Nahen Osten nach Europa.

[Bearbeiten] Ausblik

Nach ihrer Zulassung in einigen Jahren werden voraussichtlich auch die neuen Ultra - Langestreckenflugzeuge Boeing 787 und Airbus A350 die ETOPS-Genehmigung für lange Überseestrecken erhalten. Möglicherweise wird der Zeitraum nochmals erhöht bzw. die ETOPS-Regel ganz aufgehoben. Durch die Zuverlässigkeit der "Twinjets" wird es in naher Zukunft kaum noch vierstrahlige Flugzeuge geben - mit Ausnahme von Flugzeugmustern die durch ihre Größe oder Form nicht mit zwei Triebwerke realisierbar wären, wie z.B. Airbus A380 oder Boeing 747. Eine Dreistrahlige Auslegung hingegen, die dort meistens technich machbar währe (Triebwerke der entsprechenden Schubklasse wurden bereits für die Boeing 777-200LR entwickelt), wird nicht mehr verwendet, da das dritte Triebwerk im Heck immer schlecht erreichbar ist.

Trotz der langen ETOPS-Zeit von 207 min bei der Boeing 777 gibt es noch immer Strecken, auf denen zweistrahlige Flugzeuge nicht eingesetzt werden dürfen. (Pazifikstrecken wie Los Angeles - Tokio oder Anchorage - Sydney können jedoch bereits mit Boeing 777 beflogen werden, da es auf diesen Strecken Inseln mit Flughäfen gibt die in der vorgeschriebenen Zeit erreicht werden können.) Alle "normalgroßen" Langstreckenflugzeuge werden vorraussichtlich bald zweistrahlig sein, somit müssen in naher Zukunft auch diese Strecken für zweistrahlige Flugzeuge freigegeben werden, da es als für kleinere Fluggesellschaften auf den Südseeinseln (die zurzeit z.B. den Airbus A340 einsetzen, der höchstwarscheinlich nach der Indienststellung des zweistrahligen Airbus A350 nicht mehr lange produziert wird) unzumutbar angesehen werden muss, dass sie für ihre Zwecke überdimensionierte Maschinen wie den A380 besitzen müssen. Ebenso kann von großen Fluggesellschaften auf dem Festland die über derartige Muster verfügen, nicht erwartet werden, dass sie diese auf der schwach frequentierten Route einsetzen, da deren Kapazitäten in diesem Fall nicht ausgelastet wären. Die Reichweite der zweistrahligen Maschinen ist dafür bereits heute ausreichend.

Sollte die ETOPS Beschränkung nicht fallen, würde die A340 warscheinlich in leicht modernisierter Form diese Marktnische noch für Jahrzente als einziges Muster weiter bedienen müssen.

[Bearbeiten] Sonsiges

ETOPS wird auch scherzhaft mit Engines turn or passengers swim (Triebwerke drehen sich oder Passagiere schwimmen) und EROPS mit Engines running or passengers swimming (Triebwerke laufen oder Passagiere schwimmen) übersetzt.

[Bearbeiten] ETOPS-Zeiten für relevante Flugzeugtypen

Stand der Liste: 29. Juni 2006

Typ Triebwerke ETOPS Zeit in Minuten Erstflug
Airbus A320-Familie 2 180 22. Februar 1987
Alle Airbus A330 2 180 2. November 1992
Boeing 777-200ER 2 207 2. April 1997
Boeing 777-300ER 2 207 23. Februar 2003
Boeing 777-200LR 2 207 8. März 2005
Andere Boeing 777 2 180 14. Juni 1994
Alle Lockheed L-1011 TriStar 3 keine Beschränkungen 16. September 1970
Alle McDonnell Douglas DC-10 3 keine Beschränkungen 29. August 1970
Alle McDonnell Douglas MD-11 3 keine Beschränkungen 10. Januar 1990
Alle Boeing 747 4 keine Beschränkungen 9. Februar 1969
Alle Airbus A340 4 keine Beschränkungen 25. Oktober 1991
Airbus A380 4 keine Beschränkungen 27. April 2005

[Bearbeiten] Weblinks

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