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Expressiver Realismus

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Expressiver Realismus ist eine Stilrichtung in der bildenden Kunst, die als Antwort auf den Expressionismus verstanden werden kann. Nach den ungegenständlichen Tendenzen der Malerei um 1900-1914 setzten die Maler dieser Strömung stark realistische Akzente. Dabei setzen die Künstler, die zwischen 1890 und 1910 geboren werden, die Errungenschaften des Impressionismus und des Expressionismus in eine "malerische Malerei" um.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Expressiver Realismus in der Bildenden Kunst

In den Akademien der 1920er Jahre lehrten zum Großteil noch Professoren, die aus dem ausgehenden Neunzehnten Jahrhundert kamen und der impressionistischen Maltradition verbunden waren. Die Studenten dagegen waren bereits dem Expressionismus gegenüber sehr kritisch. In ersten Werkübersichten wurden die großen Erneuerer der Europäischen Kunst, Van Gogh, Cezanne, Munch oder Corinth gezeigt. Die jungen Künstler sahen in diesen Malern ihre wahren Vorbilder.

Nach Beendigung ihres Kunststudiums folgte die Weltwirtschaftskrise mit Inflation und Arbeitslosigkeit. Diese Eindrücke mussten künstlerisch verarbeitet werden. Ungegenständlich zu malen war für sie nicht der Weg, den sie gehen mochten. Das Erlebte musste zu Papier und auf die Leinwand gebracht werden. Viele Künstler setzten in dieser Zeit ihre Eindrücke in sozialkritischen Bildern um.

Es stellten sich erste Erfolge ein und positive Kritiken und Ausstellungen in renommierten Galerien folgten. Einige wenige erhielten Professuren an Kunstakademien. Aber die Zeit war zu kurz, um bei den Kunstkritikern und Sammlern einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Mit Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden zudem viele Künstler verfemt. Ihre Werke, sofern sie überhaupt schon von Galerien und Kunstsammlungen angekauft wurden, wurden entfernt, die Künstler mussten zum zweiten Mal in den Krieg ziehen und ein Großteil der Werke, die bis 1945 entstanden, fielen den Bomben zum Opfer. Viele Künstler überleben die Naziherrschaft nicht.

[Bearbeiten] Verschollene Generation

Überzeugt, an die Erfolge vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten anknüpfen zu können, wurden die Künstler von der nun geführten Kunstdiskussion bitter enttäuscht. Im Westen der Deutschlands wurden zu Beginn der 1950er Jahre zuerst die ehemals verfemten Expressionisten wieder entdeckt und danach die ungegenständlich malenden Künstler massiv gefördert. Im Osten wurde nur der Sozialistische Realismus als einzige Kunstrichtung akzeptiert. Deshalb war für viele Künstler diese Nichtbeachtung schlimmer, als die während des Dritten Reiches, denn damals wollten sie gar nicht zur herrschenden Kunstrichtung dazugehören. Die Hoffnung auf breite Anerkennung ihrer Kunst wurde leider bei vielen guten Künstlern bis zu ihrem Tod nicht erfüllt. Dennoch, oder gerade deshalb blieben sie ihrer Kunst treu. Der Gegenstand ist und bleibt in der Malerei des Expressiven Realismus das zentrale Thema, auch wenn das Spätwerk der Künstler einen starken Abstraktionsgrad aufweist. Nicht umsonst haben sich die Jungen Wilden der 1980er Jahre auf ihre Vätergeneration, die Künstler des Expressiven Realismus berufen. Aufgrund ihrer Geschichte werden die Maler auch Künstler einer "Verschollenen Generation" genannt.

[Bearbeiten] Maler des Expressiven Realismus

Jakob Bräckle Pol Cassel Charles Crodel Reinhold Ewald Hans Fähnle Franz Frank Wilhelm Geyer Otto Griebel Hans Grundig Lea Grundig Marianne Herberg Erwin Henning Manfred Henninger Leo Kahn Wilhelm Kohlhoff Otto Niemeyer-Holstein Felix Nussbaum Manfred Pahl Otto Pankok Carl Pflüger Carl Rabus Wilhelm Schnarrenberger Eva Schulze-Knabe Alfred Wais Curt Weinhold

[Bearbeiten] Literatur

  • Rainer Zimmermann: Expressiver Realismus. Malerei der verschollenen Generation. Hirmer Verlag, München 1994, 480 Seiten, davon 192 ganzseitige Abbildungen
  • Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider, Wienand Verlag Köln 1999 (anlässlich von Ausstellungen zum Jahrhundertwechsel in Solingen (Museum Baden) und Olpe (Kunstverein Südsauerland)
  • Ausstellungskatalog Expressive Gegenständlichkeit. Schicksale figurativer Malerei und Graphik im 20. Jahrhundert. Werke aus der Sammlung Gerhard Schneider, DruckVerlag Kettler, Bönen 2001; (zu Ausstellungen in Osnabrück (Kulturgeschichtliches Museum / Felix-Nussbaum-Haus, 2001), Halle an der Saale (Staatliche Galerie Moritzburg – Sachsen-Anhaltinisches Landesmuseum, 2002), Hamm/Westf. (Gustav-Luebcke-Museum, 2002), Solingen (Museum Baden, 2003), Lübeck (Kunsthalle des St. Annen-Museums, bis 9. Mai 2004), Quedlinburg (Lyonel-Feininger-Galerie, 22. Mai bis 8. August 2004) Freiburg im Breisgau (Augustiner-Museum, 28. August bis 31. Oktober 2004)

[Bearbeiten] Museen

  • Museum Baden, Kunstmuseum Solingen Betriebsgesellschaft mbH, Wuppertaler Str. 160, 42653 Solingen-Gräfrath (Museum Baden)
  • Museum Expressiver Realismus, Neues Schloss, 88349 Kißleg/Allgäu

[Bearbeiten] weblinks

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