Eurokorps
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Das Eurokorps ist ein multinationaler militärischer Verband der Staaten Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien und Luxemburg, der allen Mitgliedsstaaten der Westeuropäischen Union (WEU) offensteht.
Das Geburtsjahr des Eurokorps ist das Jahr 1987: in diese Zeit fällt auch die Einrichtung des Deutsch-französischen Verteidigungs- und Sicherheitsrates. Zwei Jahre später wurde eine erste Deutsch-französische Brigade aufgestellt, die dann 1991 einsatzbereit war.
Auf der Grundlage des Beschlusses des deutsch-französischen Gipfeltreffens am 22. Mai 1992 in La Rochelle wurde das eigentliche Eurokorps geschaffen und wurde am 5. November 1993 in Straßburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Hinzu kamen 1993 Kontingente aus Belgien und Spanien. Seit 1996 beteiligt sich auch Luxemburg am Eurokorps. Außer Luxemburg unterstellen die Nationen im Bedarfsfall eine Division. Damit ist auch das Eurokorps kein ständig präsenter Großverband, es hat aber die deutsch-französische Brigade unter seinem Kommando. Diese etwa 4.600 Soldaten starke Infanteriebrigade ist ein ständiger präsenter Verband und auch schon auf dem Balkan im Einsatz. Es besteht jetzt aus etwa 60.000 Soldaten und ist seit 1995 einsatzbereit. Das Korps besteht ausschließlich, mit Ausnahme der deutsch-französischen Brigade, aus Panzerdivisionen. Eine weitere Brigade ist die MNCS, die zur Unterstützung des Stabes dient (z. B. Fernmeldung, Pioniere oder Feldjäger). Auch sie wird nur im Bedarfsfall voll aktiviert und kann je nach Einsatzform differenziert zusammengestellt werden. Im Frieden ist die Brigade nur 80 Soldaten stark.
Im SACEUR-Abkommen vom 21. Januar 1993 wurden die Beziehungen und Kompetenzen zwischen NATO und Eurokorps geregelt. Im Juni 2001 wurde das Eurokorps in ein sogenanntes "schnelles Reaktionskorps" umgewandelt, das nicht nur der EU, sondern auch der NATO zur Verfügung steht.
Das Corps hat sein Hauptquartier in Straßburg, Frankreich. Der zur Zeit kommandierende General des Eurokorps ist der belgische Generalleutnant Charles-Henri Delcour.
