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Ernst Frick

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Ernst Frick
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Ernst Frick

Ernst Frick (*21. September 1881 in Knonau; †23. August 1956) war ein schweizerischer Maler.

[Bearbeiten] Biographie

Er wurde in seiner Heimatgemeinde Knonau (Kanton Zürich, Schweiz) als viertes Kind von insgesamt neun Geschwistern (acht Buben, zuletzt ein Mädchen) geboren. Sein Vater war als erster vom elterlichen Hof in Knonau gegangen. Dieser Bauernhof gehörte bereits im 15. Jahrhundert der Familie Frick und wird bis heute von Verwandten bewohnt und bewirtschaftet (Stand 2006). Seine Mutter stammte aus Stein am Rhein (Kanton Schaffhausen). Als Frick 14-jährig war, erlitt sein Vater einen tödlichen Unfall. Das jüngste Geschwister (das einzige Mädchen) durfte alsdann bei der Mutter bleiben. Der älteste Bruder stand zu dieser Zeit bereits auf eigenen Beinen; die beiden jüngsten Brüder wurden an verschiedene Orte verdingt.

Das waren für die Familie und Ernst Frick schwere Jahre. Frick war künstlerisch veranlagt, musste jedoch die Lehre eines Gießers erlernen.

Während der Umwälzungen um die Jahrhundertwende bekam er Kontakt mit "Andersdenkern". Dabei verfolgten sie grundsätzlich idealistische, aber natürlich auch ziemlich utopische Ziele. So sollte der Reichtum beispielsweise unter allen Schichten gleichmäßig verteilt werden. Von 1904 bis 1906 redigierte er zeitweise die militante und oft verbotene Zeitschrift "Weckruf". Ein Lungenleiden bescherte Ernst Frick 1906 einen Kuraufenthalt in Ascona (Tessin), wo er mit Künstlern, Anarchisten, Bohemiens usw. zusammentraf.

Auf dem Höchststand seiner anarchistischen Gesinnung beteiligte er sich 1907 (zur Freipressung eines Inhaftierten) an einem Anschlag auf die Kantonspolizei Zürich, und 1908 an einer vorsätzlich herbeigeführten Straßenbahnentgleisung. Aufgrund eines für ihn geleisteten Meineids erfolgte die Verurteilung erst 1912, worauf Frick ziemlich frustriert eine einjährige Gefängnisstrafe absitzen musste (frustriert deshalb, weil er, zumindest aus seiner damaligen Betrachtungsweise, doch eigentlich nur das Beste gewollt hatte!). Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Vater. Nach der Haft und dem "Herunterkommen von Luftschlössern auf festen Boden" gab Ernst Frick seine früheren Illusionen auf und besann sich, unterstützt von Geschwistern und Lebenspartnerin, auf "wirkliche" Werte.

Bereits seit etwa 1909 lebte er mit Frieda Groß, geb. Schloffer (aus Graz) zusammen, die jedoch mit seinem Freund Otto Groß (ebenfalls aus Graz) verheiratet war und mit diesem einen ehelichen Sohn hatte. Die Verbindung zwischen ihm und Frieda Groß erfolgte im gegenseitigen Einvernehmen der drei Beteiligten, da sie sich "gemeinsam" einig waren, dass Ernst und Frieda besser zusammenpassen würden. Dieser Verbindung entsprangen drei (somit also uneheliche) Töchter.

Mutmaßlich um etwa 1917 begann Ernst Frick zu malen. Unterrichtet wurde er von Arthur Segal in Ascona, der ihn 1917 auch porträtierte.

Um 1920 trennten sich Ernst und Frieda Groß und Ernst zog mit Margarita Marianne Fellerer (aus Linz) zusammen. Sie bauten sich ein Haus auf dem Monte Verità. 1941 heiratete er Margareta (so ihr Rufname) Fellerer. Sie hatte keine Kinder.

Nach der Trennung von Frieda Gross und Ernst Frick begegneten sie sich jedoch stets freundschaftlich und mit gegenseitigem Respekt. Frick liebte seine Töchter.

Er malte in Kohle, Öl und Aquarell. Seine Vorliebe galt der Natur und den Tieren, aber auch arbeitenden Menschen. Im Tessin boten sich für ihn in den vielen urtümlichen Tälern und deren Bergen unerschöpflich viele Motive.

Er war der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" zugetan. 1924 war er Gründungsmitglied der Künstlervereinigung "Der Große Bär", der die teilweise ebenfalls bekannten Künstlerkollegen Albert Kohler, Walter Helbig, Otto Niemeyer, Cordon McCouch, Marianne von Werefkin und Otto van Rees angehörten, und die verschiedentlich in Ascona, Bern, Zürich und Berlin ausstellten. 1941 wurde "Der Grosse Bär" aufgelöst.

In Bosco/Gurin, dem einzigen noch heute deutsch (Stand 2006) sprechenden Walserdorf im Tessin, auf etwa 1500 m liegend, fand er seinen zweiten Wohnsitz (”.. in Bosco/Gurin steht man der Natur “gerade” gegenüber!” so Fricks eigener Wortlaut). Er kannte sich auch im umliegenden Gebirge aus, sodass er bei einem frühzeitigen Wintereinbruch eine eingeschlossene Viehherde sicher ins Tal zurückführte, wofür ihm die Bosco/Guriner zutiefst dankbar waren.

Um 1928 entdeckte Ernst Frick auf Balla Drume (gesprochen: Balladrüm), oberhalb Ascona, eine keltische Siedlung, deren Erforschung ihn bis zuletzt passionsartig gefangen nahm. Ausgelöst durch diese archäologische Amateur-Tätigkeit begann er die Erforschung "der" Ursprache. Minuziös legte er dazu eine Kartei an und zerlegte Wörter bis auf ihre Wurzeln.

Obschon sich Frick in früheren Lebensjahren zeitweise auf fragwürdigen Bahnen bewegte, so belegt doch vieles, welch "guter" und feinfühliger Charakter ihm angeboren war. Seinen Geschwistern war er zeitlebens stark verbunden. Vieles zeugt neben seiner Naturverbundenheit auch von seiner starken geistigen Tätigkeit, weshalb er oft als der "Geistigste" aller Kunstmaler im Zusammenhang mit dem damaligen Schauplatz "Ascona / Monte Verità" erwähnt wird. In der Dauerausstellung im Museum "Casa Anatta", Ascona, ist seinem Wirken seit 1981 ein Raum gewidmet.

[Bearbeiten] Weblinks

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