Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Ernst Emil Zörner - Wikipedia

Ernst Emil Zörner

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Ernst Emil Zörner (* 27. Juni 1895 in Nordhausen, † 1960 (für tot erklärt, da seit ca. 1945 verschollen), deutscher Kaufmann, NSDAP-Politiker, Präsident des Braunschweiger Landtages, Mitglied des Reichstages und Oberbürgermeister von Dresden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Frühe Jahre

Nach absolvierter Volksschule, wechselte Zörner an ein Realgymnasium in Braunschweig. Anschließend folgten eine dreijährige Lehre sowie drei Semester an der Höheren Handelsschule in Hannover. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 meldete er sich freiwillig an die Front. Bei Kriegsende war er Kompanieführer im Range eines Leutnants. 1919 war Zörner beim Grenzschutz Ost in Danzig.

[Bearbeiten] Nationalsozialist der ersten Stunde

1922 trat er in die NSDAP ein und machte rasch Karriere. 1924 machte er sich in Braunschweig mit Kaffeerösterei und Kolonialwaren selbstständig. Im Februar 1928 wurde er NS-Stadtverordneter in Braunschweig, 1929 bereits Fraktionsführer der Nationalsozialisten. 1930 war Zörner Mitglied des Braunschweiger Landtages und wurde noch im selben Jahr dessen Präsident.

Zörner war 1932/33 ebenfalls Mitglied des Reichstages und wurde am 21. März 1933, kurz nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten zum Vizepräsidenten des Reichstages ernannt.

[Bearbeiten] Ein Telegramm von Hitler

siehe auch: Einbürgerung Adolf Hitlers
Ernst Zörner wird ein besonderes Verhältnis zu Adolf Hitler nachgesagt. So sorgte Zörner z. B. im Vorfeld der Wahl zu Reichspräsidenten im Jahre 1932 dafür, dass der staatenlose Hitler die für die Teilnahme an der Wahl notwendige deutsche Staatsangehörigkeit erhielt. Darüber hinaus bot er Hitler an, sich zum Schein als sein Untermieter beim Einwohnermeldeamt Braunschweig anzumelden, da Hitler einen Wohnsitz in Braunschweig nachweisen musste, um eingebürgert werden zu können. Am 26. Februar 1932 sandte Hitler deshalb ein Telegramm mit folgendem Satz an Zörner: „Bitte mich als Untermieter bei Ihnen anzumelden – Adolf Hitler“. Tatsächlich jedoch hat Hitler nie unter der angegebenen Adresse Hohetorwall 7 oder unter irgendeiner anderen in Braunschweig einen Wohnsitz gehabt.

[Bearbeiten] Auseinandersetzung mir dem Braunschweigischen Ministerpräsidenten

Schon in der Zeit vor der obskuren Einbürgerung Hitlers geriet Zörner in heftigen Streit mit dem NSDAP-Ministerpräsidenten des Freistaates Braunschweig Dietrich Klagges. Der Streit eskalierte schließlich so weit, dass er vor dem NSDAP-Parteigericht in München ausgetragen wurde.

Die unmittelbare Folge dieser Auseinandersetzung bestand für Zörner darin, dass seine Wiederwahl zum Präsidenten des Braunschweigischen Landtags, die für April 1933 anstand, vereitelt wurde. Stattdessen wurde er durch Vermittlung Hitlers im August desselben Jahres nach Dresden versetzt und dort zum Oberbürgermeister ernannt.

[Bearbeiten] Oberbürgermeister von Dresden

In den Jahren 1936/37 wurden Zörner finanzielle Unregelmäßigkeiten vorgeworfen, was 1938 dazu führte, dass er für die Stadt untragbar wurde und sein Amt verlor. Er wurde zunächst auf einen Posten als einer der Stellvertreter Albert Speers abgeschoben, wo er sich mit der Neugestaltung der Reichshauptstadt (Welthauptstadt Germania) befassen sollte. Nebenbei saß er im Präsidialrat der Reichskammer der Bildenden Künste.

[Bearbeiten] Im Generalgouvernement

Himmler und Hans Frank (r.)

Hans Frank, „Generalgouverneur“ im besetzten Polen und besonderer Freund Zörners, holte diesen kurz nach der Besetzung Polens 1939 in das Generalgouvernement, wo Zörner am 27. September 1939 den polnischen Bürgermeister von Krakau ersetzte. Dieses Amt hatte er bis Januar 1940 inne. Am 1. Februar 1940 wurde er zum Gouverneur des Distrikts Lublin ernannt (siehe hierzu polnische Wikipedia).

[Bearbeiten] Auseinandersetzung mit der SS

Während seiner Zeit in Lublin fand 1942/43 eine SS-Aktion im Gebiet Zamosc statt, bei der die ortsansässige polnische Landbevölkerung mit großer Brutalität seitens des HSSPF Lublin, Odilo Globocnik, bzw. dessen Truppen, vertrieben wurde. In Folge eines bereits damals andauernden Machtkampfes zwischen Zörner und Globocnik sowie aufgrund von Zörners Kritik an Art und Durchführung der Okkupationspolitik im besetzten Polen, eskalierte die Situation letztlich so weit, dass Zörner am 10. April 1943 auf Befehl des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, seines Postens enthoben und ins Reich zurückbeordert wurde, wo er der Organisation Todt unterstellt wurde.

In den Wirren der Endphase des Zweiten Weltkriegs verliert sich dann seine Spur. Seit 1945 gilt er als verschollen, 1960 wurde Ernst Zörner für tot erklärt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Richard Bein: Im deutschen Land marschieren wir. Freistaat Braunschweig 1930-1945. Braunschweig 1984
  • Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Wie braun war Braunschweig? Hitler und der Freistaat Braunschweig, Braunschweig 2003
  • Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, Hannover 1996
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, S. Fischer Verlag GmbH, 2003, ISBN 3-10-039309-0
  • Ernst-August Roloff: Bürgertum und Nationalsozialismus 1930-1933. Braunschweigs Weg ins Dritte Reich. Hannover 1961
  • Gunnhild Ruben: Bitte mich als Untermieter bei Ihnen anzumelden! Hitler und Braunschweig 1932-1935, Norderstedt 2004

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