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Ernst Achenbach

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Ernst Achenbach (* 9. April 1909 in Siegen; † 2. Dezember 1991 in Essen) war ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker (FDP).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Beruf

Achenbach, der evangelischen Glaubens war, besuchte die Oberrealschule in Gelsenkirchen, auf der er 1927 das Abitur ablegte. Anschließend studierte er in Paris, Berlin, Hamburg und Bonn Rechtswissenschaften. Nach der ersten Staatsprüfung 1931 und der Promotion 1932 legte er 1936 das zweite Staatsexamen ab.

Achenbach trat 1936 in den Auswärtigen Dienst ein und war 1939 Attaché in der Deutschen Botschaft in Paris. Während der deutschen Besatzungszeit in Frankreich (1940-1944) war er von Juni 1940 bis Mai 1943 (erst im Range eines Botschaftssrates und später in dem eines Gesandtschaftsrates) als Leiter der Politischen Abteilung der Botschaft ein enger Mitarbeiter des deutschen Botschafters Otto Abetz. Im Rahmen dieser Tätigkeit war Achenbach auch in die Durchführung der Judendeportationen verstrickt. 1944/45 war er Soldat.

Seit 1946 arbeitete Achenbach als Rechtsanwalt in Essen und war 1947/48 als Verteidiger im IG-Farben-Prozess tätig. Gemeinsam mit dem ehemaligen Chef-Ideologen des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) Werner Best gehörte er Anfang der 1950er Jahre zu jenen, die eine Generalamnestie für Kriegsgefangenen durchsetzen wollten.

1970 plante Bundeskanzler Willy Brandt, Achenbach zum EG-Kommissar zu machen, musste aber aufgrund des öffentlichen Drucks (Achenbachs Blockadehaltung in der Verurteilung der deutschen Kriegsverbrecher hatte zu einem Skandal geführt) davon Abstand nehmen.

[Bearbeiten] Partei

Achenbach war nach dem Krieg in die Freie Demokratische Partei (FDP) eingetreten, deren außenpolitischer Sprecher er bis April 1953 war.

1953 war Achenbach eine Schlüsselfigur in einer Gruppe ehemaliger NSDAP-Parteigenossen, den so genannten Naumann-Kreis, die die FDP in Nordrhein-Westfalen zu unterwandern versuchte. Nachdem Werner Naumann 1953 mit fünf weiteren Mitstreitern von den Briten verhaftet und in Werl inhaftiert worden war, übernahm Achenbach für kurze Zeit seine Verteidigung. Die Untersuchungskommission der FDP-Bundespartei, bestehend aus Fritz Neumayer, Thomas Dehler und Alfred Onnen, empfahl, Achenbach aus der FDP auszuschließen, weil er "nach seiner Grundhaltung niemals zu uns gehört" habe. Diese Empfehlung wurde jedoch von dem Landesverband Nordrhein-Westfalen nicht umgesetzt.

Anfang der 1950er Jahre gehörte Achenbach mit Friedrich Middelhauve zu den Autoren des nationalliberal geprägten Deutschen Programms, das vom FDP-Bundesparteitag jedoch nicht verabschiedet wurde. Von 1953 bis 1959 war er Vorsitzender des FDP-Bezirksverbandes Ruhr und von 1970 bis 1973 des Bezirksverbandes Ruhr-West. Außerdem gehörte er mehrere Jahre dem Landesvorstand der nordrhein-westfälischen FDP an.

[Bearbeiten] Abgeordneter

1950 bis 1958 war Achenbach zunächst Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen. Von 1957 bis 1976 war Achenbach Mitglied des Deutschen Bundestages. Vom 7. Dezember 1971 bis 1972 war Achenbach stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion. Von 1961 bis 1965 leitete Achenbach den Arbeitskreis Außenpolitik und Verteidigung und von 1969 bis 1976 den Arbeitskreis Außen-, Deutschland- und Sicherheitspolitik der FDP-Fraktion.

Vom 16. Oktober 1964 bis zum 19. Januar 1977 gehörte Achenbach auch dem Europaparlament an, wo er von 1969 bis 1974 Vorsitzender des Ausschusses für die Beziehungen zu den afrikanischen Ländern und Madagaskar und anschließend bis 1976 des Ausschusses für Entwicklung und Zusammenarbeit war.


[Bearbeiten] Weblinks

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