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Erik VI. (Dänemark)

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Münze mit Erik VI.
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Münze mit Erik VI.

Erik VI. Menved (* 1274; † 13. November 1319) war ein Sohn von Erik V. und von 1286 bis 1319 König von Dänemark. Seine Eltern waren König Erik V. (Glipping) und Agnes von Brandenburg. Er folgte seinem 1286 ermordeten Vater in die Regierung.

1296 heiratete er Ingeborg Magnusdottir von Schweden. Erik VI. sah sich in der Tradition König Waldemars II. und legitimierte seine expansionistische Politik im südlichen Ostseeraum durch eine von König Albrecht I. bestätigte Urkunde aus der Kanzlei Kaiser Friedrichs II., die den Dänenkönigen jene Herrschaft, nördlich von Elbe und Elde, zugestand, stürzte Dänemark dadurch jedoch in ein finanzielles Fiasko. Seine Herrschaft war geprägt von einer starken innerdänischen Opposition und Adelsrevolten, die sich in der Person Jens Grand, dem Erzbischof von Lund, manifestierten. Auch die schwedische Politik, die Auseinandersetzungen zwischen König Birger Magnusson, dessen Tochter Erik VI. ehelichte, und seinen Brüdern Erik und Woldemar, brachten ihn in militärische Konflikte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beziehungen zu den Hansestädten im südlichen Ostseeraum

Erik verfolgte eine dänische Hegemonialpolitik im pommerschen Gebiet. So versuchte er den aufstrebenden Hansestädten territorialstaatliche Gewalt entgegenzusetzen, ihre Privilegien zu beschneiden und gleichwohl schwedisch-norwegische Söldnerwerbungen dort zu unterbinden.

[Bearbeiten] Beziehung zu Lübeck

Er erwarb zeitweilig die Schutzherrschaft über Lübeck (1307 - 1319), da das dortige Patriziat einen Konflikt zu den Holstenfürsten erwartete. Der Dänenkönig war bei schwacher Königsherrschaft im Spätmittelalter ein starker Bundesgenosse, sodass ihm das Amt eines Schirmvogts zu Lübeck angetragen worden ist. Das Beistandsbündnis der Hansestädte von 1308 unterzeichnete Lübeck auch nur unter der Vorgabe, in keine Auseinandersetzung mit Erik zu geraten.

[Bearbeiten] Episode vor Rostock

Erik, der seit 1300 de facto "Oberlehnsherr" über Rostock war, wollte 1311 ein großes Fest dort ausrichten. Es sollte eine Präsentation höfisch- feudalen Selbstverständnisses werden. Bedeutende Gestalten der damaligen dichterischen Elite wie Heinrich Frauenlob von Meißen waren anwesend, um die Ereignisse im Juni festzuhalten. Die Stadt öffnete dem riesigen Aufgebot nicht ihre Tore, weil sie vermutete, Erik von Dänemark wolle seine Position als Schutzherr von Rostock weiter ausbauen. Jenes ritterliche Fest musste nun vor dessen Toren gefeiert werden. Von diesem Ereignis schwer beleidigt, erklärte der Dänenkönig den Krieg. Ein erster Bund der Hansestädte lag nun im Kampfe mit einer Koalition von Reichsgrafen. So die Markgrafen zu Brandenburg, sowie der Feldherr Heinrich II. von Mecklenburg, der als Hauptmann zu Rostock von Erik eingesetzt worden ist. Diese Episode brachte das einst unmittelbare Fürstentum Rostock als Lehen unter die Gewalt des expandierenden Mecklenburgs.

[Bearbeiten] Stralsund und der Konflikt mit dem Markgrafen von Brandenburg

Da Stralsund mit den Rügenfürsten verbunden war, die ihrerseits in Lehnsabhängigkeit zu Dänemark standen, brachten dortige Aufstände das weitere militärische Eingreifen Eriks im Alten Reich. Dadurch geriet er in einen Konflikt zu dem brandenburgischen Markgrafen Woldemar, der stets darauf bedacht war, der Markgrafschaft einen Weg zum Meer zu erschließen. Mit Hilfe des von ihm zum Marschall ernannten mecklenburgischen Grafen Heinrich II. dem Löwen und anderen Herrschern versuchte Erik VI. seine Politik zu verwirklichen. Dieser Krieg der Jahre 1316/17 war der größte den das ehemalige Obodritenland bis dato gesehen hatte, mündete in der Schlacht von Gransee und brachte schließlich wenig Veränderungen im Status Quo. Ernst von Kirchberg, im Auftrag Albrechts III. von Mecklenburg stehend, beschreibt diese Vorgänge eindrucksvoll in einer Reimchronik.

Erik erwies sich somit als einer der letzten Herrscher, die Dänemark als Großmacht etablieren wollten.

[Bearbeiten] Literatur

Andersson, Ingvor Margaretha: König Erich Menved und Lübeck. In: Zeitschrift des Vereins für lübeckische Geschichte und Altertumskunde (ZVLGA) 39, 1959, S.69- 116.

Hoffmann, Erich: König Erik Menved und Mecklenburg. In: Schmidt, Tillmann; Wieden, Helge bei der (Hrsg.): Mecklenburg und seine Nachbarn. Rostock 1997, S. 43- 68. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Mecklenburg: Reihe B, Schriften zur Mecklenburgischen Geschichte, Kultur und Landeskunde)

Knoch, Werner: Wismar, Rostock und Heinrich II. von Mecklenburg 1310/4 nach der Reimchronik Ernst von Kirchbergs (1378). In: Hansische Geschichtsblätter (HGBll) 110, 1992, S. 43- 56.




Vorgänger
Erik V.
Liste der dänischen Könige Nachfolger
Christoph II.


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