Einwohnerentwicklung von Erfurt

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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Erfurt tabellarisch und graphisch wieder.

Inhaltsverzeichnis 1 Einwohnerentwicklung 1.1 Bis 1989 1.2 Ab 1990 2 Geburtensaldo und Wanderungssaldo 3 Literatur

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl von Erfurt stieg im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur langsam. Durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte ging sie immer wieder zurück. Erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1802 erst 16.000 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 schon 85.000. Bereits 1905 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Erfurt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

1989 erreichte die Bevölkerungszahl mit über 220.000 ihren historischen Höchststand. Seit der Wende in der DDR verlor die Stadt bis 2005 aufgrund von Abwanderung, Suburbanisierung und Geburtenrückgang trotz zahlreicher Eingemeindungen rund 20.000 Menschen. Der Anteil der nichtdeutschen Einwohner an der Gesamtbevölkerung lag nach Angaben der Stadtverwaltung 2003 bei 2,5 Prozent (5.000 Personen).

Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Erfurt nach Fortschreibung des Thüringer Landesamtes für Statistik 202.844 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Der leichte Anstieg der Bevölkerungszahl ab 2003 ist auf die Einführung der Zweitwohnsitzsteuer in Erfurt zurückzuführen. Es wird nicht erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt. Für die nächsten Jahrzehnte ist mit einem weiteren Rückgang der Bevölkerung von Erfurt zu rechnen. Nach Angaben der Stadtverwaltung wird für das Jahr 2020 eine mittlere Einwohnerzahl von 181.400 prognostiziert, für 2030 sind es 161.500 und für 2040 nur noch 140.500. Entgegen dieser Prognose sagt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung für 2020 eine Einwohnerzahl von etwa 210.000 voraus.

Es folgt eine Übersicht mit den Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1818 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

[Bearbeiten] Bis 1989

Jahr Einwohner 1493 18.600 1569 18.000 1664 11.700 1758 13.600 1802 16.580 1818 16.491 1. Dezember 1831 ¹ 23.396 1. Dezember 1837 ¹ 24.308 3. Dezember 1855 ¹ 33.693 3. Dezember 1858 ¹ 35.412 3. Dezember 1864 ¹ 40.100 3. Dezember 1867 ¹ 41.800 1. Dezember 1871 ¹ 43.616

Jahr Einwohner 1. Dezember 1875 ¹ 48.030 1. Dezember 1880 ¹ 53.254 1. Dezember 1885 ¹ 58.386 1. Dezember 1890 ¹ 72.360 2. Dezember 1895 ¹ 78.174 1. Dezember 1900 ¹ 85.190 1. Dezember 1905 ¹ 100.065 1. Dezember 1910 ¹ 111.463 1. Dezember 1916 ¹ 117.602 5. Dezember 1917 ¹ 115.991 8. Oktober 1919 ¹ 129.646 16. Juni 1925 ¹ 135.579 16. Juni 1933 ¹ 144.879

Jahr Einwohner 17. Mai 1939 ¹ 165.615 1. Dezember 1945 ¹ 164.998 29. Oktober 1946 ¹ 174.633 31. August 1950 ¹ 188.650 31. Dezember 1955 188.112 31. Dezember 1960 186.448 31. Dezember 1964 ¹ 189.860 1. Januar 1971 ¹ 196.528 31. Dezember 1975 203.974 31. Dezember 1981 ¹ 212.012 31. Dezember 1985 216.046 31. Dezember 1988 220.016 31. Dezember 1989 217.035

¹ Volkszählungsergebnis

[Bearbeiten] Ab 1990

Jahr Einwohner 31. Dezember 1990 208.989 31. Dezember 1991 204.912 31. Dezember 1992 203.134 31. Dezember 1993 200.799 31. Dezember 1994 213.472 31. Dezember 1995 211.108 31. Dezember 1996 208.179 31. Dezember 1997 205.361

Jahr Einwohner 31. Dezember 1998 202.931 31. Dezember 1999 201.267 31. Dezember 2000 200.564 31. Dezember 2001 200.126 31. Dezember 2002 199.967 31. Dezember 2003 201.645 31. Dezember 2004 202.450 31. Dezember 2005 202.844

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

[Bearbeiten] Geburtensaldo und Wanderungssaldo

Jahr	Geboren/Gestorben	Geburtensaldo	Zuzüge/Fortzüge	Wanderungssaldo
1995	1202/2235	−1033	5311/6642	−1331
1996	1301/2103	−802	5534/7660	−2126
1997	1426/2077	−651	6281/8428	−2167
1998	1455/1952	−497	6186/8121	−1935
1999	1553/2025	−472	6529/7721	−1192
2000	1707/2050	−343	7105/7465	−360
2001	1695/1943	−248	7309/7499	–190
2002	1617/2037	−420	7518/7259	+259
2003	1705/2079	−374	9270/7220	+2050
2004	1763/1988	−225	8689/7666	+1023
2005	1722/1993	–271	8372/7708	+664

Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik

[Bearbeiten] Literatur

• Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
• Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
• Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
• Staatliche Zentralverwaltung für Statistik (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Deutschen Demokratischen Republik, 1955-1989