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Einschaler

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Einschaler
Systematik
Stammgruppe: Urmünder (Protostomia)
Überstamm: Lophotrochozoen (Lophotrochozoa)
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Unterstamm: Schalenweichtiere (Conchifera)
Klasse: Einschaler
Wissenschaftlicher Name
Monoplacophora
Odhner in Wenz, 1940
Ordnungen
  • Kirengellida Rozov, 1975
  • Tryblidiida Lemche, 1957
  • Cyrtonellida Horný, 1963.

Die Einschaler (Monoplacophora), auch Urmützenschnecken oder Napfschaler genannt, kommen in nur etwa 20 Arten auf den Böden der Meere in Tiefen zwischen 170 – 6500 Meter vor. Fossil sind knapp 100 Arten beschrieben. Allerdings ist der Umfang der Gruppe, abgesehen von den rezenten Arten noch umstritten, es handelt sich um eine typische Sammelgruppe für verschiedenste, mützenförmige Gehäuse. Dies führte bereits zu Versuchen, den Namen Monoplacophora aufzugeben und durch den Namen Tergomya Horný, 1965 zu ersetzen. Ein Teil der Monoplacophoren im weiteren Sinne wurde 1991 als neue Klasse Helcionelloida abgetrennt.

Gehäuse dieser Tiere waren fossil von Kambrium bis zum Devon bereits gut bekannt, wurden allerdings den Schnecken (Gastropoda) zugeordnet. Im Jahr 1957 wurde das erste der bis dahin für seit dem Devon ausgestorben gehaltenen Tiere in einer Tiefe von 3570 Metern gefunden. Die Art wurde wissenschaftlich Neopilina galatheae benannt, nach dem dänischen Forschungsschiff "Galathea", dass sie gefunden hat. Der Gattungsname bezieht sich auf die fossile Gattung Pilina.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gehäuse

Die Napfschaler gehören zu den Schalenweichtieren (Conchifera) und haben in vielerlei Hinsicht den ursprünglichen Bauplan mit einem einheitlichen Gehäuse beibehalten. Das Gehäuse ist napfförmig und nach vorne eingerollt. Fossile Formen können auch hochkonisch Gehäuse aufweisen. Die Schale besteht bei den heutigen Formen aus Aragonit. Einige fossile Formen lagerten neben Aragonit jedoch auch Kalzit in die Schale ein (Tryblidium).

[Bearbeiten] Weichteile

Es überdeckt den gesamten Körper des Tieres, der aus einem großen Fuß, einem Mundfeld und eine diese beiden Strukturen umgebene Mantelrinne besteht.

In der Mantelrinne befinden sich je nach Art 3 bis 6 Paar Kiemen; auch einige andere Organe sind mehrfach paarig angelegt, besonders die Exkretionsorgane (Nephridialsäcke) und die Geschlechtsdrüsen (Gonaden). Typisch sind auch die paarig angelegten Dorsoventralmuskeln, die meist deutliche Marken an der Innenseite der Gehäuse hinterlassen und auch fossil gut nachzuweisen sind. Die Paarigkeit verschiedener Organe ist allerdings ziemlich sicher erst im Laufe der Evolution entstanden und stellt keinen Beweis für die nahe Verwandtschaft mit den Ringelwürmern (Annelida) dar.

Die Monoplacophora besitzen ein offenes Blutgefäßsystem und ein gutentwickeltes Herz mit 4 Herzvorkammern. Vom Herz gehen zwei Aorten aus, die sich weiter vorne zu einer Aorta vereinigen. Ein Randsinus nimmt die von den Kiemen kommende mit Sauerstoff beladene Blutflüssigkeit auf und pumpt sie in die je zwei Vorkammern des Herzens. Von dort fließt es in das eigentliche Herz und dann in die zwei vom Herzen nach vorne verlaufenden Aorten, die sich in Kopfnähe wieder zu einer Aorta vereinigen und die Blutflüssigkeit in den Körper ergießen. Über einen Fußsinus fließt die Blutflüssigkeit wieder zu den Kiemen. Das Nervensystem ist tetraneur. Vom Schlundring gehen vier Längsstränge aus, die durch Kommissuren miteinander verbunden sind. Sie haben jedoch keine Nervenknoten. Dies wird als der plesiomorphe Zustand innerhalb der Mollusken angesehen. Es sind jedoch deutliche Cerebralknoten und Buccalganglien im Kopfbereich ausgebildet. Außerdem ist noch ein Subradularganglion vorhanden.

Die Raspelzunge (Radula) hat 11 Elemente pro Querreihe.

Die meisten Monoplacophoren sind getrenntgeschlechtlich, über die Befruchtung und Entwicklung der Tiere ist allerdings nur sehr wenig bekannt. Die nur 0,9 mm lange Micropilina arntzi ist zwittrig und betreibt Brutpflege in ihrer Mantelrinne.

[Bearbeiten] Lebensweise und Ernährung

Alle heutigen Monoplacophora-Arten leben im tieferen Wasser der offenen Ozeane. Bisher wurden sie aus 174 m bis aus über 6000 m Wassertiefe gedredged. Vema lebt auf Phosphatknollen in etwa 174 bis 388 m vor der Küste Südkaliforniens. Allerdings scheinen die paläozoischen Einplatter überwiegend in flachmarinen Bereichen gelebt zu haben Bei verschiedenen heutigen Arten wurde der Darminhalt analysiert. Sie enthalten Detritus und Einzeller (Diatomeen, Radiolarien). Im Darminhalt einer anderen Art fanden sich Schwammnadeln und zerkleinerte Reste von Seeigelstacheln. Vermutlich weiden sie die Sedimentoberfläche ab und nehmen dabei Detritus und sonstige organische Reste, die auf der Sedimentoberfläche liegen auf.

[Bearbeiten] Phylogenie

Die Einschaler werden von einigen Autoren immer noch als die Stammgruppe der Schalenweichtiere (Conchifera) angesehen. In dieser Auffassung wären die Einschaler allerdings paraphyletisch. Dieser Auffassung widerspricht jedoch die Beobachtung, dass die ersten unstrittigen Einschaler (mit mehreren paarigen Muskeleindrücken) erst ab dem Oberkambrium auftreten, während beispielsweise die ältesten Muscheln, ebenfalls eine Untergruppe der Schalenweichtiere, bereits im Unterkambrium erscheinen. In den meisten Klassifikationen werden die Einschaler als die Schwestergruppe der übrigen Klassen der rezenten Schalenweichtiere angesehen.

[Bearbeiten] Weblinks

Zoologie Online: Monoplacophora

Animal Diversity Web: Monoplacophora

Washington Nature Mapping Program: Monoplacophora

Einschaler auf http://www.weichtiere.at

[Bearbeiten] Literatur

Horný, Radwan 1963. On the systematic position of cyrtonelloids (Mollusca). Časopsis národního Muzea, oddil přírodovědný, 132: 90-93, Prag.

Lemche, Henning 1957. A new living deep-sea mollusc of the Cambro-Devonian class Monoplacophora. Nature, 179: 413-416, London.

Rozov, S. N. 1975. A new order of the Monoplacophora. Paleontological Journal, 9: 39-43, Washington.

Wingstrand, Karl Georg 1985. On the anatomy and relationships of Recent Monoplacophora. Galathea Report, 16: 7-94, Leiden & Kopenhagen.

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