Ein Zombie hing am Glockenseil
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Keine Handlung, keine Infobox und ob die Gewaltdarstellung nur für "damalige" Verhältnisse explizit war, muss erst noch belegt werden. |
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Ein Zombie hing am Glockenseil |
Originaltitel: | Paura nella città dei morti viventi |
Produktionsland: | Italien |
Erscheinungsjahr: | 1980 |
Länge (PAL-DVD): | 93 Minuten |
Originalsprache: | Italienisch |
Altersfreigabe: | FSK 18 |
Stab | |
Regie: | Lucio Fulci |
Drehbuch: | Dardano Sacchetti, Lucio Fulci |
Produktion: | Giovanni Masini, Robert E. Warner |
Musik: | Fabio Frizzi |
Kamera: | Sergio Salvati |
Schnitt: | Vincenzo Tomassi |
Besetzung | |
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Ein Zombie hing am Glockenseil (Italienischer Originaltitel: Paura nella città dei morti viventi) aus dem Jahre 1980 ist einer der bekanntesten Filme des Exploitation-Regisseurs Lucio Fulci.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Das Böse sucht die Stadt Dunwich in Neuengland heim, denn nachdem der Pfarrer auf dem Friedhof Selbstmord beging, öffnete sich die Pforte zur Hölle. Unter anderem wird die Stadt von lebenden Toten heimgesucht. Peter, ein New Yorker Reporter und die Psychologin Mary reisen in die Stadt, denn die Pforte zur Hölle muss vor dem All Saints Day geschlossen werden, da ansonsten die Untoten die Welt überschwemmen werden und alle Lebenden töten.
[Bearbeiten] Zensur
Der Film sorgte bei seiner Erscheinung für viel Furore. Zwar hatte Lucio Fulci mit Zombi 2 bereits einen ähnlich gelagerten Film im Rahmen der aufkeimenden Welle an Zombie-Filmen gedreht, allerdings überschritt Ein Zombie hing am Glockenseil, nach Ansicht vieler Kritiker, die Grenzen des Zeigbaren. Verschärft wurde die Debatte durch das Aufkommen der VHS-Kassette, die eine weitere Verbreitung dieser Filme in der Bevölkerung ermöglichte. So war Ein Zombie hing am Glockenseil bei seiner Kino-Erstauswertung nicht Gegenstand solch kontroverser Diskussionen über mediale Gewaltdarstellungen. Auf Grund der Tatsache, dass die FSK damals ausschließlich Kinofilme prüfte und Videos praktisch durch Kinder jeden Alters entliehen werden konnten, sah sich die ZDF-Sendung Mama, Papa, Zombie dazu veranlasst, Ein Zombie hing am Glockenseil als ein exemplarisches Beispiel für die Gewalt in den damals neuartigen Medien aufzuführen. Durch die Berichterstattung wurde der Film einer breiten Öffentlichkeit bekannt, so dass einige Jahre später der Indizierungen durch das Amtsgericht München eine Beschlagnahme folgte. Neben der Erstauflage wurde auch eine gekürzte Zweitauflage beschlagnahmt, erst eine 3. Schnittfassung wurde freigegeben. Die gekürzten Fassungen wurden unter dem Titel Eine Leiche hing am Glockenseil und Ein Toter hängt am Glockenseil veröffentlicht. Vielfach wird die Maßnahme der Beschlagnahme in Fankreisen kritisiert, da sie nur dazu gedient habe, ein Exempel zu statuieren sowie die aufgeschreckten Gemüter zu befriedigen. Ohne den Druck der Bevölkerung wäre es nicht zu einer Beschlagnahme gekommen, so die Verteidiger des Films. So bleibt der Film, über 20 Jahre nach seiner Erscheinung, noch immer Stoff für Diskussionen über den vermeintlichen Sinn- oder Unsinn des deutschen Jugendschutz.
[Bearbeiten] Kritiken
Die Mehrheit der Filmkritiker stand Ein Zombie hing am Glockenseil ablehnend gegenüber. So urteilt die Phantopia-Filmkritik beispielsweise: "Abstruser Horrorfilm; ein Produkt, das der bewährten Mischung aus Vampirfilmen und Exorzist folgt, um das Auferstehen vermoderter Leichen mit Sadismen und üblichen Horroreffekten zu verstärken. - Wir raten ab." Das „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe, Systhema, München 1997) verreißt den Streifen ebenfalls: "Abstruser und unappetitlicher Horrorfilm: eine modrige Mischung aus Vampirfilm und Exorzismus, angereichert mit verwurmten Leichen, Sadismen und schrillen Effekten."
[Bearbeiten] Sonstiges
Die deutsche Dark-Metal-Band „Eisregen“ brachte auf ihrem Album „Wundwasser“ ein Lied namens „am Glockenseil“ heraus, welches sich auf den Film „Ein Zombie hing am Glockenseil“ bezieht. Eine andere Version dieses Liedes ist auf dem Album „Schlachtwerk“ der Death-Metal-Band „Eisblut“, in der der Sänger und der Gitarrist ebenfalls spielen; auch das Stück „Über dem Jenseits“ vom Album „Schlachtwerk“ ist Fulci gewidmet.
[Bearbeiten] Quellen
Ronald M. Hahn & Volker Jansen: Lexikon des Horrorfilms. ISBN 3-404-13175-4