EF86
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Die Elektronenröhre EF86 ist eine Low-Noise-Kleinsignalpentode und gehört auch heute noch, nach über fünfzig Jahren rasanter Elektronikentwicklung, zu den relevanten Standardröhren im Schaltungs-Design hochwertiger Röhrenverstärker. 1954 brachte der damalige europäische 'Röhrengigant' Philips/Valvo/Mullard diese nicht ohne Grund berühmt gewordene Vorstufenpentode mit Noval-Sockel heraus, welche in erster Linie für die professionelle Studiotechnik konzipiert wurde und die damals sockeltechnisch veraltete EF40 aus den späten vierziger Jahren ersetzen sollte. Dabei wurden die bewährte Konstruktion und die technischen Daten bis auf die Sockelung beibehalten.
Zusammen mit der neuen Röhre veröffentlichte die britische Firma Mullard gleichzeitig neue Verstärker-Schaltungskonzepte (beispielsweise den Mullard 5-10, ein Hi-Fi-Verstärker mit fünf Röhren und zehn Watt Ausgangsleistung), die das hohe Leistungspotential ihrer neuen Röhrentypen maximal ausschöpfen konnten.
Bei der Entwicklung der EF86 wurde besondere Sorgfalt auf die Problemzonen der empfindlichen NF-Vorstufen gelegt: oberste Priorität hatte dabei die Beherrschung von Mikrofonie, Brumm- und Rauschspannungsabstand. So ist z.B. die EF86 eine der wenigen moderneren Röhren, deren Heizungsdraht wie bei einer Twisted-Pair Kabelstrecke auf einen Keramikträger bifilar aufgewickelt wird, um bei einer von der Industrie geforderten, kostengünstigen Wechselstrom-Heizung ein minimales Streufeld auf das Kathodenrohr zu gewährleisten. In hochempfindlichen Vorstufen wird die Röhrenheizung der EF86 zur optimalen Brummvermeidung vorzugsweise mit Gleichstrom betrieben. Wegen ihrer ausgezeichneten Eigenschaften in den genannten Bereichen wird die nur 50 mm hohe Miniatur-Röhre auch heute (2006) noch gefertigt und in leistungsfähigen Audio-Anwendungen eingesetzt.
