Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Edward de Vere, 17. Earl von Oxford - Wikipedia

Edward de Vere, 17. Earl von Oxford

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Edward de Vere, 17. Earl of Oxford
vergrößern
Edward de Vere, 17. Earl of Oxford

Edward De Vere (* Castle Hedingham 1550; † 1604 in Hackney Wick, Middlesex) war der 17. Earl von Oxford und Lord Great Chamberlain am Hofe Elisabeths I. von 1562 bis 1604.

Seit Thomas Looneys Publikation von 1920 wird der 17. Earl of Oxford als wahres alter ego von William Shakespeare vermutet. Die sogenannte Oxford-Theorie ist schwer umkämpft zwischen den so genannten traditionellen »Stratfordianern« und den »Oxfordianern«. Die Oxfordianer ziehen es vor, zwischen Shakespeare, den sie für den unter Pseudonym schreibenden Autoren der Werke halten, und Shaksper zu unterscheiden, einem Schauspieler aus Stratford-upon-Avon, der ebenfalls ungefähr zu der Zeit lebte, in der die Stücke entstanden. Diejenigen, die der Meinung sind, dass ebendieser Schauspieler auch der Autor der Shakespeare-Stücke ist, werden Stratfordianer genannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Überblick über die Oxford-Theorie

Innerhalb der Urheberschaftsdebatte ist Oxford seit Looneys Veröffentlichung im Jahre 1920 der gegenwärtig am weitesten akzeptierte Kandidat als wahrer Shakespeare. Verblüffende Ähnlichkeiten zwischen dem Lebenslauf Lord Oxfords und den Ereignissen in Shakespeares Stücken dienen den Oxfordianern als stärkste Argumente. So war er z.B. der Schwiegersohn von William Cecil, 1. Baron Burghley, Lord High Treasurer der Königin Elisabeth I., der manchmal als Vorlage für den Polonius aus Hamlet angesehen wird. Des Weiteren war seine eigene Tochter zu der Zeit, in der, wie die meisten glauben, die ersten der Sonette Shakespeares geschrieben wurden, mit Henry Wriothesley verlobt, dem Shakespeares erzählenden Gedichte gewidmet seien. Viele glauben, dass Wriothesley der liebreizende Lord (gay lord) aus den Sonetten ist. Die Anerkennung seiner Begabung als Dichter und Dramatiker durch seine Zeitgenossen, seine Nähe zu Königin Elisabeth I. und dem höfischen Leben, unterstrichene Passagen in seiner (persönlichen) Bibel, die Zitaten aus Shakespeares Stücken entsprechen, ähnliche Ausdrucksweisen und Gedankengänge in seinen überlieferten Briefen und der ihm anerkannten Dichtung und seine breite Bildung und große Intelligenz werden als Anhaltspunkte für seine Urheberschaft angeführt.

[Bearbeiten] Das Problem der Datierung

Der nächstliegende Einwand der Stratfordianer gegen die Oxford-Theorie ist, dass Oxford 1604 starb, dagegen aber traditionell angenommen wird, dass elf Stücke Shakespeares jünger sind. So nehmen z.B. die meisten etablierten Wissenschaftler an, dass „Der Sturm“ durch die Beschreibung eines Schiffwracks von 1610 inspiriert wurde. Weiterhin beschrieben im Jahr 1613 Zeitgenossen „Heinrich VIII.“ als neues Stück. Oxfordianer entgegnen darauf, dass die traditionelle Datierung der Stücke falsch sei.

[Bearbeiten] War Oxford als heimlicher Dichter bekannt?

Anonyme Veröffentlichung und die Veröffentlichung unter einem Pseudonym war unzweifelhaft ein gebräuchliches Vorgehen in der Verlagswelt des 16. Jahrhunderts und Oxford war als Dramatiker und Hofdichter von beträchtlicher Bedeutung bekannt. 1598 bezog sich Franic Meres in seiner „Palladis Tamia“ auf Oxford als einen der „Besten der Komödie“, aber kein Beispiel seines Comic Dramas überdauerte unter seinem Namen.

Oxfordianer glauben, dass der wichtigste zeitgenössische Verweis auf Oxford Dichtung, die des anonymen Autors von „Arte of English Poesie (1589)“ ist, dem führenden Werk der Literaturkritik der Elisabethanischen Zeit, welches auf die Praxis der verborgenen Veröffentlichung durch höfische Literaten anspielt:

„Ich kenne sehr viele bedeutende Herren aus dem Hofe, die löblich geschrieben haben und es wieder unterdrücken oder darunter gelitten haben, dass es ohne ihren eigenen Namen veröffentlicht wurde: als wäre es eine Schande für einen Herren gelehrt zu erscheinen (37).“

Nach den Oxfordianern wird Oxford auffallend als einer derjenigen erwähnt, deren Arbeit verborgen wurde:

„Und in der Zeit ihrer Majestät, die wir jetzt gerade erleben, ist eine neue Gruppe von höfischen Schaffern aufgetaucht, Edelmänner und Herren aus der Dienerschaft ihrer Majestät selbst, die löblich geschrieben haben, wie es klar würde, wenn ihr Schaffen bekannt und mit dem Rest veröffentlicht würde, aus dessen Reihen der Erste jener ehrsame Herr Edward Graf von Oxford ist (75).“

Die Veröffentlichung listet einige weitere aristokratische Dichter auf. Oxfordianer glauben, dass dieser Abschnitt die Behauptung unterstütze, dass Oxford der prominenteste anonyme Literat dieser Tage war.

Gegner sprechen sich dafür aus, dass der Abschnitt eigentlich das Gegenteil besage: Er sage aus, dass es anonyme Dichter gibt, deren Identitäten bisher nicht bekannt und mit dem Rest veröffentlicht wurde. Dann liste er den Rest der aristokratischen Autoren auf, deren Namen veröffentlich wurden. Oxford stehe so in der Liste der bekannten und anerkannten Autoren, die auch Sir Philip Sidney, Sir Walter Ralegh, Fulke Greville und andere wohlbekannte Namen enthält. Nach dieser Lesart tauche Oxford nicht deshalb als Erster auf, weil er der wichtigste Autor wäre, sondern weil er den höchsten sozialen Rang habe. Der Abschnitt sei bei weitem kein Beweis dafür, dass Oxford sein kreatives Schreiben verborgen habe, er sei vielmehr ein Anhaltspunkt dafür, dass er ihm gegenüber aufgeschlossen war, genauso wie die Tatsache, dass er von Meres und vom Autoren von „Arte of English Poesie“ öffentlich genannt wird.

[Bearbeiten] Andere Argumente gegen die Oxford-Theorie

Neben dem Problem mit seinem Todesdatum, bestreiten die Unterstützer der orthodoxen Sichtweise alle Punkte, die für Lord Oxford sprechen. Besonders bestehen sie darauf, dass die Verbindung zwischen Oxfords Leben und den Handlung der Stücke Shakespeares reine Mutmaßungen seien, dass die Anerkennung Oxfords dichterischer und dramaturgischer Fähigkeiten durch seine Zeitgenossen bescheiden gewesen sei und dass die Hervorhebungen in seiner Bibel wenig bzw. keine Verbindung mit der Verwendung der Bibel durch Shakespeare aufweisen.

[Bearbeiten] Literatur

Werke (außerhalb des Shakespeare-Kanons):

  • The Poems of Edward de Vere / Edward de Veres Lyrik, Deutsch von Kurt Kreiler, Buchholz 2005 [1]

Biographien

  • Ward, Capt. Bernard M.: The Seventeenth Earl of Oxford, 1928 (erste aus den Quellen erarbeitete Biographie de Veres; unabhängig vom Oxford-Thema)
  • Nelson, Alan H.: Monstrous Adversary: The Life of Edward de Vere, 17th Earl of Oxford, Liverpool University Press 2003 (ohne Bezug zur Verfasserfrage, mit sehr vielen wichtigen Originalquellen)
  • Anderson, Mark: Shakespeare by Another Name: The Life of Edward de Vere, Earl of Oxford, the Man Who Was Shakespeare, 2006 (neue, umfangreiche Gesamtdarstellung)

Sekundärliteratur

  • Looney, John Thomas: "Shakespeare" Identified in Edward de Vere, Seventeenth Earl of Oxford, 1920, Neuausgabe 1975
  • Ogburn Jr., Charlton: The mysterious William Shakespeare the myth and the reality, 1988, 2. ed. 1992 ISBN 0-939009-67-6 (immer noch das maßgebende Werk zum Thema)
  • Blume, Georg: Der falsche und der wahre Shakespeare. Bericht über ein neuen Shakespeare nach J. Thomas Looney sowie Dorothy und Charlton Ogburn, Leipzig, Verlag Max-Stirner-Archiv 2000, ISBN 3-933287-38-3
  • Sobran, Joseph: Genannt: Shakespeare. Die Lösung des größten literarischen Rätsels, Düsseldorf, Dumont Literatur und Kunst Verlag, 400 S., ISBN 3832159525
  • Klier, Walter: Der Fall Shakespeare - Die Autorschaftsdebatte und der 17. Graf von Oxford als der wahre Shakespeare, Buchholz, Laugwitz 2004, 320 S., Gebunden, ISBN 3-933077-15-X (erweiterte Neuausgabe von "Das Shakespeare-Komplott", 1994, die umfangreichste deutsche Veröffentlichung zum Thema) [2]

[Bearbeiten] Weblinks


Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -