Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Echte Feige - Wikipedia

Echte Feige

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Echte Feige
Echte Feige (Ficus carica)
vergrößern
Echte Feige (Ficus carica)
Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Gattung: Feigen (Ficus)
Art: Echte Feige
Wissenschaftlicher Name
Ficus carica
L.


Die Echte Feige (Ficus carica) ist ein mittelgroßer Baum oder Strauch aus der Gattung der Feigen (Ficus).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verbreitung

Wild kommt die Echte Feige vom Mittelmeerraum bis Indien vor, wird aber auch in anderen tropischen und subtropischen Gebieten kultiviert.

Nördlich der Alpen, beispielsweise in den Schweizer Gemeinden Sisikon, Weggis oder Gersau, können Feigenbäume in Gegenden mit Weinbauklima an gut geschützten Stellen, wie etwa an Hauswänden und in hellen Innenhöfen, gedeihen und fruchten. Neue Züchtungen sind auch frosthart bis unter minus 20 Grad Celsius. In Deutschland gedeiht die Echte Feige vor allem im Weinbaugebiet Pfalz an der Deutschen Weinstraße, auch im Dresdner Elbtal ist sie vertreten.

[Bearbeiten] Aussehen

Der bis zu zehn Meter hohe Strauch oder Baum besitzt große, derbe und gelappte Blätter, die ein wenig an Weinblätter erinnern. Die Zweige sind recht dick, die Rinde ist glatt und hellgrau.

[Bearbeiten] Früchte

Bei der "Frucht" handelt es sich in Wirklichkeit um den Fruchtstand, der aus einer fleischigen, krugartig nach innen gewölbten Blütenstandsachse mit hunderten von kleinen, im Inneren liegenden schlauchförmigen Blüten bzw. Steinfrüchten besteht, die über einen engen Kanal an der Spitze eine Verbindung nach außen besitzen. Die reife Scheinfrucht der Echten Feige hat eine kugelige bis birnenförmige Gestalt, je nach Sorte ein grünes bis dunkelviolettes Äußeres und ein rötliches, aus den Früchten bestehendes Inneres. Die Schalendicke variiert ebenfalls nach Sorte: Aus dem Hauptanbaugebiet Türkei sind die dortigen Feigen eher dünnschalig, in Griechenland eher dickschalig.

[Bearbeiten] Befruchtung

Die Befruchtung erfolgt durch eine ungewöhnlich komplexe Symbiose zwischen den beiden Varietäten von Ficus carica, nämlich der Ess- oder Haus-Feige (var. domestica) und der Bocks-Feige (var. caprificus) sowie der zwei bis drei Millimeter großen Feigenwespe (Blastophaga psenes). Während die Bocks-Feige männliche und weibliche Blüten besitzt, hat die Ess-Feige nur weibliche, die mithilfe der Feigenwespen durch die Pollen der Bocks-Feige bestäubt werden müssen. Die Larven der Feigenwespen entwickeln sich in den weiblichen Blüten der Bocks-Feige. Dabei wird der Fruchtknoten zerstört und entartet zu einer knotigen Galle. Wenn die Wespen schlüpfen, sind die männlichen Blüten reif, und beim Verlassen des Fruchtstands durch den Kanal nehmen die Wespen die Pollen mit. Zur Eiablage suchen die Wespen Feigen beider Varietäten auf, wobei sie die Blüten bestäuben. Legen sie ihre Eier in nicht zu Gallen veränderten weiblichen Blüten der Bocks-Feige ab, entwickelt sich dort die nächste Generation von Wespen. Geraten sie in die Blüten der Ess-Feige, ist die Eiablage wegen deren Blütenform nicht möglich, wohl aber die Bestäubung, und die weiblichen Feigenwespen sterben im Inneren der Blüten, die sich nun zu Früchten mit den charakteristischen kleinen Samen entwickeln.

[Bearbeiten] Bedeutung als Lebensmittel

Feigen sind reich an Vitamin B1 und Mineralstoffen und enthalten etwa 15 % Zucker. Sie lassen sich durch Trocknung konservieren, wobei der Zuckeranteil auf 60 % ansteigt. Sie haben eine leicht abführende Wirkung.

Für die landwirtschaftliche Nutzung der Echten Feige werden, um die Befruchtung zu ermöglichen, traditionell einige Bocks-Feigen zwischen die Ess-Feigen gesetzt. Inzwischen sind allerdings auch Sorten gezüchtet worden, die parthenogenetisch, also ohne Bestäubung, reifen.

Die Domestizierung der Feige setzte schon sehr früh ein und ist höchstwahrscheinlich sogar älter als der Ackerbau. In einem etwa 11.400 Jahre alten Haus bei Jericho wurden Überreste von bereits nicht mehr der Wildform entsprechenden Feigen gefunden. Alle antiken Hochkulturen des mesopotamischen sowie des Mittelmeerraumes kennen die Feige. Beispielsweise bauten die Assyrer sie schon 3000 v. Chr. in ihren Gärten an. In Griechenland wurde sie 700 v. Chr. eingeführt und verbreitete sich von dort aus im gesamten übrigen Mittelmeerraum.

Feigen waren früh ein wichtiger Bestandteil der Ernährung in Mesopotamien, Palästina, Ägypten und Griechenland. Der römische Koch Apicius soll seine Schweine mit syrischen Feigen gefüttert haben, um das Fleisch zur Vollendung zu bringen. In Rom waren Feigen bei allen Bevölkerungsschichten sehr beliebt. Plinius berichtet, in getrocknetem Zustand dienten sie den gleichen Zwecken wie Brot und vergleichbare Nahrungsmittel; nach Columella stellten Dörräpfel und -birnen, doch vor allem Feigen die wichtigsten Wintervorräte der Landbevölkerung dar.

[Bearbeiten] Bedeutung als Symbol

Wegen ihres großen Wertes als Lebensmittel erlangte die Feige auch symbolische Bedeutung für Wohlstand und Fruchtbarkeit. In der christlichen Kunst steht der Feigenbaum für den "Baum der Erkenntnis".

Das Feigenblatt dient in der Geschichte vom Sündenfall Adam und Eva nach dem Sündenfall geflochten zur Bedeckung ihrer Blöße. (1. Mose 3, 7). Daher dient der Begriff „Feigenblatt“ als bildlicher Ausdruck für eine schamhafte Verhüllung.
Der verdorrte Feigenbaum steht hingegen für die Synagoge oder häretische Kirchen.

Man glaubte auch, dass man sich durch das Tragen von Feigen vor dem Bösen Blick schützen könne.

Die Erleuchtung des Buddha soll unter einem Feigenbaum (Pappelfeige (F. religiosa)) erfolgt sein.

[Bearbeiten] Zitate

Und sie werden sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund Jehovas der Heerscharen hat geredet. (aus der Bibel im Buch Micha 4,4 - zitiert nach der Elberfelder Bibel)

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Echte Feige – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -