Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Drum corps - Wikipedia

Drum corps

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Drum and Bugle Corps (DBC) (oder auch Drum Corps) ist eine Musikgruppe, die aus Brass (Blechbläser), Percussion (Schlag- und Effektinstrumente) und Color Guard (nicht-musizierend, sorgt für visuelle Effekte) besteht. Es wird geleitet und dirigiert von ein bis drei Drummajor, abhängig von der Größe des Corps. (Division I Corps (welches die größten, modernen Corps sind) dürfen bis zu 135 Spielleute auf dem Feld haben).

Da der Stil des modernen Drum Corps in den USA wurzelt sind viele Namen und Begriffe aus dem Englischen übernommen worden. Eine erzwungene Übersetzung würde nur unnötig verwirren.

Für gewöhnlich studieren Drum Corps jedes Jahr eine neue, etwa 12 Minuten lange Show ein, die aus Musik und Choreographie besteht. Corps nehmen (vergleichbar mit Spielmannszügen) an Paraden und auch Wettkämpfen teil, die von Drum Corps-Vereinigungen organisiert werden. Hier werden die Corps nach den Kriterien Music (der Vortrag der Stücke), Visual (das Laufen der Choreographie) und General Effect (das Zusammenspiel von beidem und die damit erzielte Wirkung) bewertet.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Ursprünge des modernen Drum Corps

Die ersten Drum and Bugle Corps entstanden nach dem ersten Weltkrieg in den USA. Sie entsprangen hauptsächlich militärischen Organisationen (z.B. "Veterans of Foreign Wars") und waren deshalb auch in ihrem Stil sehr militärisch.

Die Richtung des modernen Drum and Bugle Corps entstand, als in den 1960er Jahren einige Direktoren von Drum Corps mehr künstlerische und auch finanzielle Freiheit verlangten. Sie sagten, die streng militärischen Bewertungskriterien würden die artistischen und theatralischen Möglichkeiten stark einschränken. Ebenso vergüte die Preisgeldverteilung von Wettkämpfen nicht den Aufwand aller teilnehmenden Corps.

Diese Bewegung führte 1965 zur Gründung von "DCA" (Drum Corps Associates) und 1971 zur Gründung von "DCI" (Drum Corps International). Das "moderne" Drum Corps war geboren.

Die Abschaffung der strengen Wertungsrichtlinien ermöglichte den modernen Corps viele signifikante Veränderungen vorzunehmen. So wurden eine sehr große Spanne von Tempi (Geschwindigkeit der Musik), komplizierte asymmetrische Formationen, ausgefallenere Guard-Kostüme und -Requisiten und stationäre Schlaginstrumente (wie Marimbaphone) eingeführt. Ebenso wurden die Bugles (ventillose Hörner und Trompeten) durch Ventilblasinstrumente ersetzt, sodass der Name "Drum and Bugle Corps" eigentlich veraltet ist: kein modernes Drum Corps verwendet heutzutage noch Bugles.

[Bearbeiten] Drum Corps Weltweit

[Bearbeiten] Drum Corps in Deutschland

In Deutschland wurde Drum Corps in den 1980er Jahren bekannt. In dieser Zeit wurde dcd (Drum Corps Deutschland) gegründet. Dieser Verband brach aber nach einigen Jahren wieder zusammen, so dass es in Deutschland für Drum Corps sehr schlecht aussah. Viele Drum Corps wurden inaktiv, aber einige wie das Starriders Drum & Bugle Corps der Tuspo Bad Münder gingen nach Holland um ihren Sport weiter "leben" zu können. Es gab immer wieder Versuche, Drum Corps zurück nach Deutschland zu bringen. Zunächst wurden einige Conteste (Wettkämpfe) in Hameln von DCH (Drum Corps Holland) veranstaltet, welche jedoch keinen großen Zuspruch fanden. 1998 enstanden dort die German Open. Carsten Achilles schaffte es einen neuen Verband zu gründen und neue Freundschaften zu knüpfen. DCiD (Drum Corps in Deutschland) wuchs sehr schnell und es gelang die Deutsche Szene wieder zu versammeln. Nachdem Carsten Achilles 2001 zusammen mit Oliver Schüssler und Hans Peter Rosswag beschlossen hatten etwas neues zu erschaffen, holten sie vorsichtig weitere Verbündete ins Boot und gründeten 2002 dcg (Drum Corps Germany). Die ersten Mitgliedcorps waren: Spirit of Music, Skyline, Starriders, Drum Corps Blue Lions, Showband Rastede und Fidele Vogelsanger.


Heute gehören folgende Vereine dieser Organisation an:

Blue Bandits DMC, Hagenburg Fidele Vogelsanger DBC, Gevelsberg Golden Lions DBC, Mannheim Red Stars DBC, Hann. Münden Show & Drum Band Blue Eagles Showband Phantom Brigade, Wagenfeld Showband Rastede Showcorps Black Panthers, Osnabrück Skyline DBC, Frankfurt Starriders DBC, Bad Münder Stormarn Magic, Bad Oldesloe The Devils Show & Marchingband, Witzenhausen Wölper Löwen DBC, Neustadt a. Rbge. Drum and Trumpet Corps Lu.-Oggersheim

[Bearbeiten] Music und Visual

[Bearbeiten] Repertoire

Die musikalischen Repertoires von Drum Corps können sehr unterschiedlich sein. Die möglichen Musikrichtungen einer Show beinhalten Klassik, Jazz, Pop & Rock, Musicals und lateinamerikanische Musik. Es gibt jedoch noch viele weitere Möglichkeiten.

[Bearbeiten] Instrumentarium

[Bearbeiten] Brass

[Bearbeiten] Percussion

Die Percussion (Schlag- und Effektinstrumente) ist im modernen Drum Corps in zwei verschiedene, jedoch gleichwertige Sections unterteilt: das Front Ensemble oder "Pit (percussion)" und die "(back) battery" oder Drumline.

Das Front Ensemble besteht aus einer ganzen Reihe verschiedenster Instrumente. Dazu können Marimbaphone, Xylophone, Vibraphone, Kesselpauken, Trommeln, Becken, Gongs, Drumsets und viele andere Schlaginstrumente gehören (die Möglichkeiten sind riesig).

Die Drumline besteht aus Spielern, die zusammen mit der Color Guard und der Brass über das Feld marschieren, Formationen laufen und dazu musizieren. Für gewöhnlich gehören zu dieser Section 4 verschiedene Instrumente: die Snare drums, die Tenor drums (auch bekannt als Quads, Quints oder Toms), die Bass drums und gelegentlich Cymbals.

Die Snare drums sind normalerweise "Hard Snares" und nicht zu verwechseln mit den "weicheren", mehr raschelnden Marschtrommeln, die von den meisten Spielmanns- oder Fanfarenzügen verwendet werden oder auch an den meisten Schlagzeugen zu finden sind. Tenor drums bestehen aus 4 bis 6 relativ hoch und unterschiedlich gestimmten kleinen Trommeln (Toms), was Tenor Spielern ermöglicht in begrenztem Maße zusätzlich zum Rhythmus (Musik auch melodisch zu spielen. Bass drums existieren in verschiedenen Größen (von gewöhnlich 18" bis 32" Durchmesser) und sind ebenfalls unterschiedlich gestimmt, um auch sie rhythmische und melodische Elemente in den Klang der Drumline einfließen zu lassen.

Cymbals sind Becken und werden in vielen Corps durch Standbecken in der Pit ersetzt, um die Spieler auch für andere Instrumente einsetzen zu können. Jedoch gibt es noch immer Cymbal-lines, die für musikalische und visuelle Effekte auf dem Feld sorgen.


[Bearbeiten] Visuelles

Auch wenn die Musik für gewöhnlich als das wichtigste Element einer Show angesehen wird, ist das besondere Merkmal eines Drum Corps doch, dass es nicht nur etwas für das Ohr, sondern auch für das Auge bietet.

[Bearbeiten] Color Guard

Die Aufgabe der Color Guard ist die Musik des Corps zu interpretieren und sie visuell zu untermalen, um ihren Eindruck zu verstärken oder neue Emotionen hervorzurufen. Sie verbindet tänzerische und gymnastische Elemente auf eindrucksvolle Weise, um die Zuschauer in ihren Bann zu ziehen. Präzise ausgeführte Bewegungen sind dabei genauso wichtig wie equipment work, also das Beherrschen des Umgangs mit verschiedenem Zubehör.

Zu den Standardutensilien gehören Fahnen (flags), Gewehr-Attrappen (rifles) und Säbel-Attrappen (sabres), allerdings werden teilweise auch Fahnenstangen, Reifen, Bälle und vieles mehr verwendet, je nach den Anforderungen der aktuellen Show. Ebenfalls unterscheidet sich die Uniform der Guard oft von der des restlichen Corps.

[Bearbeiten] Choreographie

Heutige Choreographien (drills) sind sehr komplex und ausgeklügelt. Auch wenn die "Standardformationen" wie Blöcke noch verwendet werden, um Effekte zu erzeugen, dominieren doch eher asymmetrische Figuren. Gute drills zu schreiben ist nicht einfach, aber sehr wichtig, da nur die Formationen helfen können beispielsweise bestimmte Sections hervorzuheben oder bestimmte musikalische Phrasen visuell zu verstärken.

Man kann die verwendeten drills allgemein in folgende Kategorien einteilen: linear, statisch, Form-orientiert und Bewegungs-orientiert. Drills können in sehr unterschiedlichen Geschwindigkeiten geschrieben sein, um beispielsweise eine fließende, schlangenartige Bewegung zu machen oder aber eine Reihe schnell wechselnder, verschiedener Formen zu erzeugen. Ebenso werden häufig geometrische Figuren, wie Quadrate, Dreiecke und Kreise, oder aber Symbole, wie Kreuze oder Sterne, gelaufen.

Genauso wichtig wie die Bewegungen, die von den Spielleuten und der Color Guard präzise ausgeführt werden müssen, sind jedoch die Stand Stills. Dies sind für gewöhnlich Höhepunkte, sehr laute oder anspruchsvolle Teile oder andere dramatische Momente der Show, deren Effekt durch einen plötzlichen Stillstand des gesamten Corps (oder einzelner Sections) verstärkt wird.


[Bearbeiten] Technik

Die von Drum Corps zum Laufen ihrer Show und zum Marschieren verwendete Technik dient dem Zweck sich möglichst fließend zu bewegen und den Oberkörper so ruhig wie möglich zu halten. Dies soll den Spielern beim Laufen zu allen möglichen Tempi und in alle möglichen Richtungen erlauben musikalische Präzision zu wahren. Hierfür wird von so gut wie allen Corps der "heel-toe rollstep" verwendet; das Abrollen vom Hacken zu den Zehenspitzen. Die Schrittlänge sollte, außer beim Jazzrun, ca. 57 cm betragen. Der Jazzrun wird dazu benutzt,um größere Entfernung auf dem Feld zu überwinden, die beim Glidestep (heel-toe rollstep) nicht zu schaffen wären.

Um den Zuschauern den größtmöglichen Hörgenuss zu bieten, sollte der Oberkörper während der ganzen Show nach vorne Richtung Publikum zeigen, da die Instrumente ihren Klang nach vorne projizieren und dieser so am besten auf der Tribüne ankommt. Brass-Spieler drehen dafür ihren Unterkörper in die Richtung ihrer Bewegung, während sie den Oberkörper nach vorne gerichtet halten. Dies ist der Drumline aufgrund ihrer Instrumente nicht möglich. Stattdessen benutzen sie eine "crab step" genannte Technik, bei der beim Seitwärtsgehen immer ein Bein über das andere gekreuzt wird. Dass die Spielleute ihren Oberkörper in die Richtung ihrer Bewegung drehen ist sehr selten, aber wird manchmal für visuelle oder musikalische Effekte verwendet. Rückwärts gehen alle Spieler auf Zehenspitzen, da dies die flüssigsten Bewegungen ermöglicht. Da die Guard nur visueller Natur ist, gelten diese Richtlinien nicht für sie. Guard-Member schauen in die Richtung, die ihnen die Choreographie vorschreibt.

[Bearbeiten] Siehe auch

en:Drum and bugle corps (modern)

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -