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Becken (Musikinstrument)

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Galgenbeckenständer mit Crash-Cymbal
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Galgenbeckenständer mit Crash-Cymbal
14 Zoll Crashbecken (Bronze) der Marke Zildjian mit sichtbarer Patina
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14 Zoll Crashbecken (Bronze) der Marke Zildjian mit sichtbarer Patina
16 Zoll Crashbecken (Bronze) der Marke Paiste
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16 Zoll Crashbecken (Bronze) der Marke Paiste
Paiste 2002 "Sound-Edge" Hi-Hat (14") montiert auf der "Pearl H2000 Eliminator"
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Paiste 2002 "Sound-Edge" Hi-Hat (14") montiert auf der "Pearl H2000 Eliminator"
10" Splashbecken mit Tom-Halterung
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10" Splashbecken mit Tom-Halterung

Als Becken, engl. Cymbals, ital. Cinelli oder Piatti, franz. Cymbales, bezeichnet man leicht konvexe, meist aus Bronzelegierungen bestehende Scheiben, die entweder paarweise gegeneinander geschlagen oder, auf einem Ständer montiert, mit Holz- oder Garnschlägeln angeschlagen werden. Sie erzeugen einen zischenden, obertonreichen Klang mit langem Nachhall (Sustain), jedoch ohne bestimmte Tonhöhe.

Becken sind seit uralten Zeiten bekannt, und ihr Ursprung liegt wahrscheinlich in Asien. Das Kaiserreich China und die Türkei haben hierbei den größten Einfluss auf die Entwicklung ausgeübt. Mit der Janitscharenmusik gelangten die Becken letztendlich im Laufe des 16. Jh. nach Mitteleuropa, wo sie Eingang in die Militärorchester und später auch in die Sinfonieorchester fanden. In der Militärmusik spielen sie eine wichtige Rolle und markieren gemeinsam mit der großen Trommel die Grundschläge. Die Herstellung eines Beckens ist ein kompliziertes Verfahren und umfasst mehrere Arbeitsschritte. Insbesondere die Metall-Legierung, aber auch die Bearbeitungsvorgänge des Hämmerns und Abdrehens - die bei hochwertigen Modellen nach wie vor von Hand durchgeführt werden - beeinflussen maßgeblich den Klang des späteren Beckens. Der Durchmesser von Orchesterbecken schwankt - je nach gefordertem Klangvolumen - zwischen 40 und 60 cm.

Im modernen Schlagzeug sind die Becken auf Ständer montiert und werden mit Stöcken angeschlagen. Je nach Verwendung und Spielweise teilt man sie in in verschiedene Typen ein(siehe unten). Neuentwicklungen sind auch O-Zone-Becken ( Becken mit großen, eingestanzten Löchern ) oder auch die achteckigen Rocktagon Crashbecken. Sowohl das O-Zone als auch das Rocktagon -Becken sind bei Sabian erschienen.

Bei den hauptsächlichen Herstellermarken Zildjian, Sabian, Paiste, Meinl cymbals, UFIP, Istanbul, Anatolian und anderen sind zwei Legierungen üblich: Die häufiger verwendete s.g. B20-Legierung (rund 20% Zinn, 80% Kupfer), und B8 (mit entsprechend geringerem Zinngehalt, und rötlicher Farbgebung). Qualitativ minderwertigere und günstigere Becken bestehen meist aus Messing oder Nickelsilber. Übliche Herstellungsverfahren sind: Rotocast-Verfahren ( gegossene Metallklumpen, die unter Erhitzung in die Grundform gewalzt werden. Der Prozess ist aufwändiger, die Becken dafür hochwertiger, aber auch teurer ) und das Press - Verfahren ( fertige, gestanzte, runde Metallplatten werden in Form gepresst. Der Vorgang ist weniger aufwändig als das Gussverfahren, Becken im Unterklasse- und Mittelklasse-Bereich werden so kostengünstiger hergestellt), beide Sorten werden dann, je nach Serie, per Hand oder maschinell weiterbearbeitet( gehämmert, abgezogen, poliert ).


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Crashbecken

(Auch Abschlagbecken genannt)
Dieses Becken wird auf einem Beckenständer montiert. Beim Anschlagen (mit einem Drumstick, Besen o. ä.) erzeugt man einen anfangs explodierenden, dann je nach Stärke, Größe usw. mehr oder weniger lang ausklingenden Ton. Material ist hier meistens Bronze, je dicker, desto lauter und heller, je dünner, desto dunkler und feiner, aber auch leiser wird der Klang.
Übliche Größen liegen zwischen 14 und 20 Zoll.

Crashbecken können zur Klangveränderung geschliffen, gehämmert oder beides zugleich sein. Das Crashbecken wird meistens nicht im Groove, sondern zum Setzen von Akzenten gebraucht.

[Bearbeiten] Ridebecken

Dieses Becken dient dazu, einen durchgehenden „Rhythmusteppich“ zu erzeugen, wie z. B. die Swingfigur im Jazz. Das Ride ist relativ groß und schwer – der Durchmesser liegt in der Regel zwischen 18 und 22 Zoll. Dadurch ist der Klang lange anhaltend, zum Teil gongähnlich. Er kann durch Parameter wie Dicke oder die Art der Bearbeitung sowie die Art des Spiels – z. B. Anschlag auf der Kuppe oder eher am Rand – mehr definiert und mittenbetont („ping“) oder verwaschen und obertonreich wirken. Das Ride steht bei normaler Rechtshänderaufstellung meistens auf der rechten Seite und wird folglich mit der rechten Hand gespielt.

Es gibt aber auch rechtshändige Drummer wie z. B. Billy Cobham oder Simon Phillips, die das Ridebecken auf der linken Seite platziert haben. Des weiteren gibt es bei den Ridebecken verschiedene Arten, wie z. B. Full Ride, Ping Ride, Flat Ride (ohne Kuppe), Megabell Ride, Rock Ride, Dry Ride, Heavy Ride, Dark Ride usw. Die Einteilung erfolgt nach den unterschiedlichen Sounds, die sich v.a. durch verschiedene Bearbeitungsverfahren ergeben.

[Bearbeiten] Hi-Hat

Paiste 2002 "Sound-Edge" Hi-Hat (14") montiert auf der "Pearl H2000 Eliminator"
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Paiste 2002 "Sound-Edge" Hi-Hat (14") montiert auf der "Pearl H2000 Eliminator"

(auch Hi Hat, im Englischen veraltet auch Sock cymbal, etwa: Ständerbecken)

[Bearbeiten] Entwicklung

Die Hi-Hat entwickelte sich in den zwanziger Jahren aus der „Charleston-Machine“, die vom Prinzip her ähnlich funktionierte, jedoch nur einen sehr niedrigen Ständer hatte, der ein Bespielen der Becken mit Schlagstöcken (Sticks) nicht zuließ, deshalb auch die Bezeichnungen "Low-Hat" oder "Low-Sock". Der Entwicklungsschritt zur heutigen Hi-Hat wird dem Schlagzeuger Vic Berton zugeschrieben.


[Bearbeiten] Aufbau

Die Hi-Hat besteht aus einem Becken-Paar, das horizontal auf einem Ständer mit einem Pedal montiert ist. Dieses ermöglicht mittels eines Federzugs ein Öffnen und Schließen der Hi-Hat mit dem linken Fuß im Standard-Set-up.

Der Aufbau und die Mechanik der Hi-Hat kann variieren. So gibt es Hi-Hats die im direkten Zug arbeiten, d.h. das Pedal ist direkt mit dem Federzug verbunden. Hochwertige Hi-Hats lenken die Kraft über eine Umlenkrolle um. Diese Führungssysteme können unterschiedlich geformt und austauschbar sein. Je nach Form der Kettenführung verändert sich das Spielgefühl und somit der Sound. Das Spielgefühl hängt auch von der Federspannung des Zuges ab, bei hochwertigen Geräten ist auch diese veränderbar.

Die klassische Hi-Hat-Maschine besitzt drei meist doppelstrebige Beine mit gummierten Füßen. Modernere Varianten besitzen nur noch zwei drehbare Füße mit einer Bodenplatte des Pedals. So ist eine ausreichende Standfestigkeit gewährleistet. Die Füße sind dann meist auch mit Spikes ausgerüstet. Die Drehbarkeit der Füße ist wichtig, wenn Doppelfußmaschinen an der Bass drum eingesetzt werden.

Das obere der beiden Becken ("Top") ist mit einem sogenannten Clutch an der Zugstange befestigt. Auch hier gibt es verschiedene Formen. Der klassische Clutch wird in der Öffnung verschraubt und über die Zugstange geführt. Er ist fest mit ihr durch eine Schraube verbunden. Der Drop-Clutch kommt beim Spiel mit der Doppelfußmaschine zum Einsatz. Es ist dann nicht möglich die Hi-Hat zu schließen, da beide Füße die Bass drum bedienen. Der Drop-Clutch besitzt einen Hebel, der durch einen Schlag mit dem Stick die Verbindung zur Zugstange löst und das obere Becken auf das untere ("Bottom") fallen lässt. Somit ist die Hi-Hat auch ohne Bedienung des Pedals geschlossen. Bei einem Tritt auf das Pedal greift der Haken das obere Becken wieder und die Hi-Hat funktioniert in gewohnter Weise.

[Bearbeiten] Klangerzeugung

Das Schließen der Hi-Hat-Becken mit dem Pedal erzeugt einen vergleichsweise leisen Klang ähnlich dem einer Cabasa („chick“). Im traditionellen Jazz ist es üblich, damit die Zählzeiten „2“ und „4“ zu markieren.

In moderner Musik werden die vielen Möglichkeiten ausgenutzt, die sich durch das Anschlagen der Hi-Hat-Becken mit Sticks bei gleichzeitigem Einsatz des Pedals bieten: Das Anschlagen erzeugt im geschlossenen Zustand einen feinen Klang, im halboffenen Zustand einen rauheren („rockigen“) Klang, im offenen Zustand einen lauten Klang ähnlich demjenigen eines Crash-Beckens. Besonders interessant klingt das Anschlagen der Becken in geöffneten Zustand mit sofortigem Schließen, weil der Klang dabei „abgeschnitten“ wird. Der Einsatz der geöffneten Hi-Hat auf unbetonten Zählzeiten (und das Schließen auf den betonten Zählzeiten) ist typisch für die Stile Reggae und Disco.

Je nach Stärke und Größe der Hi-Hat-Becken variiert auch der Klang. Je kleiner und dicker die Becken sind, desto schärfer und heller klingen sie. Als Standardgröße gilt 14 Zoll Durchmesser. Üblicherweise ist das obere Becken ("Top") leichter und dünner als das untere ("Bottom").

[Bearbeiten] Splashbecken

Splashbecken sind kleine Effektbecken, mit kurzem explosivem Klangaufbau und sehr kurzem Sustain. Übliche Größen liegen zwischen sechs und zwölf Inch(oder Zoll). Splashes sind Relikte aus den 1920er-Jahren und auch typisch für die Musik dieser Zeit. Als besondere Klangfarbe haben sie sich aber im Beckensatz des Schlagzeugs bis heute erhalten.

[Bearbeiten] Chinabecken

Das Chinabecken ist ein Becken mit einem umgebogenen Rand. Beim Anschlagen entsteht ein sehr lautes explosives Geräusch mit kurzem Sustain. Aufgrund des nach vorne gebogenen Randes werden diese Becken auch häufig mit der Rückseite nach vorne aufgehängt. Übliche Größen liegen zwischen 14 und 22 Zoll, als Chinasplashbecken auch deutlich kleiner.


[Bearbeiten] Klangbeispiele

Commons: Cymbals – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

[Bearbeiten] Siehe auch

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