Die New York-Trilogie

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Die New York Trilogie hat dem amerikanischen Schriftsteller Paul Auster (* 1947) international zum Durchbruch verholfen. Sie besteht aus den Romanen Stadt aus Glas (City of Glass, 1985), Schlagschatten (Ghosts, 1986) und Hinter verschlossenen Türen (The Locked Room, 1987).

Alle Bücher spielen in New York und handelt von Protagonisten, welche davon besessen sind das Leben anderer zu observieren. Als Folge davon geraten sie selbst in schwere Identitätskrisen.

[Bearbeiten] Stadt aus Glas

Im Roman Stadt aus Glas wird die Hauptperson, ein Schriftsteller namens Daniel Quinn, mit dem Privatdetektiv Paul Auster (Autor des Buches selbst!) verwechselt. Quinn - der sich bereitwillig als Paul Auster ausgibt - wird damit beauftragt einen verrückten Religionsforscher namens Peter Stillmann zu observieren, denn dessen Sohn (ebenfalls Peter Stillman genannt und nicht ganz richtig im Kopf) fürchtet, der Vater trachte ihm nach dem Leben - und das aus gutem Grund. Der Vater kommt nämlich soeben erst aus dem Gefängnis, in welches er verbannt wurde, nachdem er seinen Sohn jahrelang in einem dunklen, kleinen Zimmer gefangen hielt.

Quinn heftet sich an Stillmans (Senior) Fersen, bis er ihn schließlich doch verliert - er scheint wie vom Erdboden verschluckt. Um seinem Auftrag (den jungen Stillman schützen) dennoch gerecht zu werden, postiert sich Quinn ganz in der Nähe seines Hauses, die Eingangstür immer in den Augen behaltend. So vergehen Tage, Wochen, Monate.. - und nichts geschieht.

Letzten Endes hat Quinn kein Geld mehr, um so weitermachen zu können, und muss seinen Posten verlassen. Bei dieser Gelegenheit ändert sich einiges für ihn. Nicht nur seine Wohnung wurde in seiner Abwesenheit ausgeräumt und neu vermietet, er erfährt auch weitaus gravierenderes: Der alte Peter Stillman hat sich am Tage seines Verschwindens umgebracht.

Quinn - ein inzwischen mittelloser Mann - kehrt zur Wohnung des jungen Stillman zurück und erfährt auch hier erschreckendes: Peter Stillman und seine Frau wohnen dort schon lange nicht mehr.
Schließlich muss Quinn erkennen, dass er nichts mehr hat außer seinem roten Notizbuch, in welchem er den Fall Stillman dokumentiert hat. Doch auch diese vollgeschriebenen Seiten sind bedeutungslos.

[Bearbeiten] Schlagschatten

Der Privatdetektiv Blue bekommt von White den Auftrag, Black zu beschatten, ohne zu wissen warum. Er lässt sich in einer Einzimmerwohnung nieder, von wo aus er direkt in die Wohnung von Black sehen kann, der nichts anderes macht als schreiben, lesen und gelegentlich Lebensmittel einkauft. Der Fall ist rätselhaft für Blue, weder die Observation noch ein Spaziergang durch Brooklyn und Chinatown oder der Besuch einer Buchhandlung oder Blacks Begegnung mit einer Frau im Restaurant bringen eine Lösung. Langsam verdichtet sich Blues Verdacht, dass Black selbst sein Auftraggeber ist. Nach ungefähr 16 Monaten will er handeln, um Blacks Geheimnis zu ergründen. Es gelingt ihm, teilweise in Verkleidung, mit Black Gespräche anzuknüpfen. Aber Realität und Täuschung vermischen sich. Als Black seine Wohnung verlässt, dringt Blue in seine Wohnung ein und stiehlt Blätter eines Manuskripts. Es sind Blues eigene wöchentliche Berichte. Blue sucht Black in dessen Wohnung auf, Black bedroht ihn, Blue schlägt ihn nieder und stiehlt jetzt das richtige Manuskript. Das Ende bleibt offen.

[Bearbeiten] Hinter verschlossenen Türen

Der Schriftsteller Fanshawe, der nie etwas veröffentlicht hatte, verschwindet spurlos und hinterlässt seine Frau Sophie und einen gemeinsamen Sohn. Sophie hält ihn für tot und beauftragt - wie ihr Mann es gewünscht hatte - den Erzähler, einen Kritiker, den Nachlass zu sichten. Der Erzähler ist ein Jugendfreund Fanshawes, hatte aber seit seiner Jugend keinen Kontakt mehr mit ihm. Es gelingt ihm, einen Verleger zu finden, und Fanshawe wird ein berühmter Schriftsteller. Da erhält der Erzähler einen Brief von Fanshawe, der ihm schreibt, dass er noch lebt, aber weiterhin für tot gehalten werden will. Und er solle Sophie heiraten, was der Erzähler auch tut, zumal er ohnehin in sie verliebt ist.

Der Erzähler gerät in eine Krise, die sich noch verstärkt, als er dem Verleger verspricht eine Biografie des angeblich toten Fanshawe zu schreiben. Er forscht nun nach Tatsachen und hat doch das Gefühl, dass es sich nur um Erdichtetes handelt, dass er die Leute täuscht. In dieser Identitätskrise entfernt er sich auch immer weiter von Sophie. Obwohl er schon nicht mehr vorhat, die Biografie zu schreiben, besucht er dessen Mutter, liest alle seine Briefe, fliegt nach Paris, wo Fanshawe lange gelebt hat, und wohnt in dem Landhaus, in dem Fanshawe sich lange aufgehalten hat. Dabei erfährt er nie etwas, das das Rätsel des Verschwindens seines Jugendfreunds erklären könnte. Er steigert sich aber so in dessen Persönlichkeit hinein und ist so besessen von der Idee, Fanshawe zu finden, dass er einen Fremden für Fanshaw hält und ihn verfolgt und von ihm zusammengeschlagen wird. Drei Jahre nach seiner Rückkehr nach New York, erhält er wieder einen Brief von Fanshawe. Der Erzähler fährt zu ihm nach Boston, darf ihn aber nicht sehen. Durch eine Türe getrennt, spricht er nur mit seiner Stimme. Fanshawe erklärt ihm, dass er jetzt sterben werde und hinterlässt ihm ein rotes Notizbuch, das alles erklären soll, in Wirklichkeit aber nur Unverständliches enthält.

In der Geschichte selbst schreibt der Erzähler, dass Stadt aus Glas, Schlagschatten und Hinter verschlossenen Türen letzten Endes dieselbe Geschichte seien, nur in einem anderen Stadium (ro ro ro S. 351). So heißt der Detektiv, den Sophie nach Fanshawes Verschwinden beauftragt hat, Quinn, und Fanshawe musste, wie seine Stimme am Ende des Buchs sagt, immer vor diesem Quinn fliehen. Der Fremde, den der Erzähler in Frankreich für Fanshawe hält und verfolgt, heißt Peter Stillman.