Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Der Trommler - Wikipedia

Der Trommler

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Der Trommler ist ein Märchen (Typ 313, 400, 401 nach Aarne und Thompson), das in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 193 enthalten ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Inhalt

Ein junger Trommler findet an einem See drei Stückchen feines Leinen, wovon er eins mitnimmt, ohne weiter dran zu denken. Beim Einschlafen erscheint ihm eine Königstochter, die von einer Hexe auf den Glasberg gebannt wurde. Ohne ihr Hemdchen kann sie nicht wie ihre zwei Schwestern vom See fortfliegen, in dem sie badeten. Er gibt es ihr und verspricht ihr zu helfen. Sie kann nur sagen, dass der Glasberg hinter dem Wald der Menschenfresser liegt. Er geht in den Wald und weckt mit seiner Trommel einen Riesen, dem er erzählt, das sei ein Signal an viele andere, die kämen, um ihn zu töten. Sie würden wegspringen, wenn er sie fassen wolle, aber wenn er schliefe würden sie an ihm hochklettern und ihm mit Eisenhämmern den Schädel einschlagen. Der Riese verspricht, sie künftig in Ruhe zu lassen, und trägt ihn mit zwei anderen zum Glasberg, aber nicht oben hinauf.

Zwei Männer streiten um einen Zaubersattel, mit dem man sich überallhin wünschen kann. Den nimmt der Trommler ihnen durch List ab und wünscht sich auf den Glasberg. Er bittet bei einer Alten mit braunem Gesicht, langer Nase und roten, scharfen Augen um Unterkunft. Dafür muss er am nächsten Tag mit einem Fingerhut den Fischteich vor dem Haus ausschöpfen und am übernächsten mit Werkzeug aus Blei und Blech, das nicht hält, den Wald dahinter abholzen. Beide Male kommt ihm mittags ein Mädchen zur Hilfe. Er legt seinen Kopf in ihren Schoß, und als er aufwacht, sind alle Fische und alles Holz geordnet. Nur ein Fisch und ein Ast liegen allein. Damit schlägt er die Alte als sie danach fragt. Am dritten Tag soll er alles Holz auf einem Haufen verbrennen. Er steigt auch furchtlos in die Flammen, als sie ihn einen Holzklotz holen lässt, der nicht brennt. Da verwandelt der sich in die Königstochter. Er wirft die Alte ins Feuer, als sie sie packen will.

Die Königstochter reicht ihm ihre Hand und wünscht sie beide mit einem Wunschring vor das Stadttor. Als er seine Eltern besucht und sie trotz Warnung seiner Braut auf die rechte Wange küsst, vergisst er sie. Sie bauen von den Edelsteinen aus dem Hexenhaus einen fürstlichen Palast und arrangieren eine Heirat. Die traurige Königstochter, die inzwischen einsam in einem Waldhäuschen gelebt hat, wünscht sich ein Kleid wie die Sonne, dann wie der Mond, dann wie die Sterne. Damit erkauft sie sich von der Braut dreimal, vor der Kammer des Bräutigams schlafen zu dürfen. Aber nur die Leute im Haus hören ihr Rufen, weil die Braut sie einen Schlaftrunk in seinen Wein schütten lässt, und erzählen es ihm. Das dritte Mal schüttet er den Schlaftrunk hinters Bett. Wie er ihre Stimme hört, erinnert er sich, bereut und führt sie sofort zu seinen Eltern, dass sie heiraten. Die andere Braut ist mit den Kleidern zufrieden.

Die Episode mit dem Glasberg entspricht Die Rabe, ferner Der König vom goldenen Berg. Die Brautkleider kommen noch vor in Aschenputtel, Der Eisenofen, Das singende springende Löweneckerchen, Allerleirauh, Die wahre Braut. In letzterem ist auch der Kampf mit der Hexe ähnlich.

[Bearbeiten] Herkunft

Das Märchen ist in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm seit der 5. Auflage von 1843 an Stelle 193 enthalten. Jacob Grimm erhielt es 1838 von Karl Goedeke. Er hatte es von seiner Tante, „einer schlichten Bürgersfau“, gehört, die es wiederum von einem Eichsfelder Lumpensammler gehört hatte.

[Bearbeiten] Literatur

  • Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 782-791. Düsseldorf und Zürich, 19. Auflage 1999. (Artemis & Winkler Verlag; Patmos Verlag; ISBN 3-538-06943-3)
  • Grimm, Brüder: Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. S. 273, S. 514. (Reclam-Verlag; ISBN 3-15-003193-1)

[Bearbeiten] Weblinks

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