Clarice Lispector
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Clarice Lispector (* 10. Dezember 1925 in Tschetschelnik, Ukraine, † 9. Dezember 1977 in Rio de Janeiro) war eine Schriftstellerin.
Clarice ist die jüngste von drei Töchtern jüdischer Eltern. Als sie zwei Monate alt ist, emigrieren die Eltern Pedro and Marietta Lispector mit ihr und den beiden Schwestern Elisa und Tanya nach Maceió, Brasilien.
Sie wächst in Recife, im armen Nordosten des Landes auf, zieht aber mit ihrer Familie 1934 nach Rio de Janeiro, wo sie Schule und Jurastudium absolviert und als Lehrerin bzw. bei zwei Zeitungen arbeitet.
1943 heiratet sie Maury Gurgel Valente, welcher in das diplomatische Korps Brasiliens eintritt. Im gleichen Jahr veröffentlicht sie ihren ersten Roman Perto do Coraçao Selvagem (Nahe dem wilden Herzen). Die damals vorherrschende Strömung in der Literatur ist der Regionalismo, der die soziale Realität Brasiliens, besonders des Nordostens, beschreibt. Clarice Lispector, geprägt sowohl vom Existenzialismus als auch von den durch sie verehrten Virginia Woolf und Katherine Mansfield, eröffnet eine neue literarische Strömung, die vor allem die innere Welt ihrer Figuren betrachtet.
Für dieses Werk erhält sie 1945 den Graça-Aranha-Preis der brasilianischen Akademie der Künste.
Durch ihren Mann muss sie während des Zweiten Weltkriegs nach Europa übersiedeln. Sie lebt mit ihm 1945 bis 49 in Italien und der Schweiz und 1952 bis 59 in den USA. 1949 wird ihr Sohn Pedro geboren, 1953 kommt Sohn Paulo zur Welt. In den USA publiziert sie in der brasilianischen Zeitschrift Senhor. Nach der Scheidung 1959 lässt sie sich mit ihren Söhnen in Rio de Janeiro nieder und arbeitet als Journalistin und Übersetzerin. Sie schreibt in ihrer eigenen Kolumne für den Correio da Manhã.
Es folgen weitere Romane und Bände mit Kurzgeschichten, von welchen A Legiao Estrangeira als ihr Meisterwerk betrachtet wird. Die Erzählungen kreisen immer wieder um die bestürzende Realität, die hinter der Fassade des Familienalltags lauert
1968 interviewt sie in der Reihe Diálogos possíveis com Clarice Lispector (Mögliche Dialoge mit Clarice Lispector) bekannte Persönlichkeiten für die Zeitschrift Manchete. Im gleichen Jahr nimmt sie an der Passeata dos Cem Mil (Demonstration der Hunderttausend) gegen die Militärdiktatur teil.
1976 wird sie mit dem Kulturpreis des Bundesdistrikts für ihr Lebenswerk geehrt.
Clarice Lispector stirbt am 9. Dezember 1977 in Rio de Janeiro, einen Tag vor ihrem 57. Geburtstag.
[Bearbeiten] Werke
- Perto do Coraçao Selvagem (Nahe dem wilden Herzen) (1944)
- A Cidade Sitiada (Von Traum zu Traum) (1949)
- Laços de Família (1960)
- A Maçã no Escuro (Der Apfel im Dunkeln) (1961)
- A Legiao Estrangeira (1964)
- A mulher que matou os peixes (1968)
- Uma Aprendizagem ou O Livro dos Prazeres (1969)
- Felicidade Clandestina (1971)
- Água viva and A imitaçao da rosa (1973)
- A Vida íntima de Laura (1974)
- Via crucis do corpo (1974)
- Onde estivestes de noite? (1974)
- A hora da estrela (Die Sternstunde) (1977)
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Lispector, Clarice |
| KURZBESCHREIBUNG | Schriftstellerin |
| GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1920 |
| GEBURTSORT | Tschetschelnik, Ukraine |
| STERBEDATUM | 9. Dezember 1977 |
| STERBEORT | Rio de Janeiro |
