Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Catfight - Wikipedia

Catfight

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mit dem Begriff Catfighting sind (oft gewerblich betriebene) Ring- und/oder Faustkämpfe unter Frauen mit einem erotischen Hintergrund gemeint. Viele, vor allem Männer empfinden das Betrachten von ringenden oder raufenden Frauen als sexuell stimulierend, ein Fetisch, dem das Catfighting bewusst entspricht, während es im sportlichen Bereich eher unerwünscht ist.
Es steht dabei also der erotische Fetisch im Vordergrund, nicht der Sport.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Begriffskritik

Der Begriff „Catfight“ ist problematisch, da tendenziell sexistisch: Immerhin werden darin Frauen mit einem Tiernamen belegt. Dieser (Katze) ist zwar nicht negativ belegt, dennoch könnten Frauen ihn als Diskriminierung empfinden.

Es gibt aber keine andere gängige Bezeichnung für Frauenkämpfe als sexuellen Fetisch. Allgemeinere, neutrale Bezeichnungen wie Frauenringen, Damenringkampf oder ähnliche verbieten sich hier, da die Abgrenzung zum seriösen, sportlich orientierten Frauenkampfsport nicht gegeben ist, was aus Respekt vor den im Kampfsport aktiven Frauen jedoch unabdingbar ist. Daher soll im Folgenden der eingeführte Terminus Catfight beibehalten werden.

[Bearbeiten] Praxis

Catfights werden nahezu ausschließlich gewerblich betrieben:

  • Kämpfe unterschiedlicher Art werden auf Video (VHS, DVD) oder im Internet zum kostenpflichtigen Herunterladen angeboten
  • Live-Veranstaltungen, die in Diskotheken, Nachtclubs oder ähnlichen Orten stattfinden
  • Einige Prostituierte bieten Kämpfe Frau gegen Frau für den männlichen Zuschauer an

Die Möglichkeit, im privaten Rahmen einem lustvollen Raufen und Ringen zweier Frauen beizuwohnen, ist in Kreisen Interessierter ein weit verbreiteter, in den meisten Fällen jedoch unerreichbarer Wunschtraum.

Catfight ist eigentlich eine Sonderform des erotisch ausgerichteten Frauenkampfes. Dieser findet zumeist in Wohnungen statt und beginnt oft mit einem inszenierten Streit der beiden beteiligten Frauen; letzteres wird von einigen Fans als reizvoll, von anderen als unerotischer Störfaktor empfunden. Der Begriff Catfight wird jedoch auch als allgemeiner Oberbegriff verwendet.

Die Kämpfe finden in einem (gelegentlich improvisierten) Kampfring statt, in der freien Natur, auf Sportmatten oder in Privatwohnungen.
Die Kleidung der Kämpferinnen ist sehr unterschiedlich, gelegentlich sportlich (Boxershorts, Sporttop), oft sexy (Bikini, Badebekleidung, knapper Slip).
Bei sehr vielen Veranstaltungen kämpfen die Frauen "Oben ohne" oder sogar völlig nackt.
Gelegentlich ist es Teil des Kampfes, der Gegnerin Kleidungsstücke vom Leib zu reißen, oder das Entfernen des letzten Kleidungsstückes (des Slips) ist das Ziel des Kampfes.

Eine weitere Version ist der "Strip-Fight" (angelehnt an Strip-Poker) bei dem in mehreren Runden gekämpft wird und eine Kontrahentin für eine Rundenniederlage jeweils ein Kleidungsstück ablegt.

Beliebt sind ebenfalls Öl-Kämpfe, bei dem die Gegerinnen am ganzen Körper eingeölt sind. Dabei wird sehr viel Öl (meistens Baby-Öl) verwendet und auch die Kampffläche, meistens eine große Folie, ist mit Öl bedeckt. Aus naheliegenden Gründen sind die Kämpferinnen dabei meistens nackt oder tragen nur einen Slip. Auch Ölkämpfe können, ungeachtet des erotischen Reizes, durchaus sportliche Qualität haben.

[Bearbeiten] Regeln

Viele einschlägige Produktionen werben damit, dass angeblich ohne Regeln gekämpft wird. Diese fallen jedoch zumeist dadurch auf, dass die Kämpfe ganz offensichtlich inszeniert und abgesprochen ("gefaket") sind. Insbesondere harte, für die Gegnerin schmerzhafte Schlag- und Grifftechniken werden in der Regel nur angedeutet, nicht tatsächlich ausgeführt, während die Gegnerin die entsprechende Wirkung, mehr oder minder glaubhaft, schauspielert. Was für den Betrachter enttäuschend sein mag, muss dabei, nüchtern betrachtet, begrüßt werden, denn bei den Kämpferinnen - hier treffender: Darstellerinnen handelt es sich meistens nicht um Athletinnen, die entsprechend sportlich trainiert sind, so dass anderenfalls Verletzungsgefahr bestehen würde.

Einer der wenigen (möglicherweise der einzige) Anbieter, der einigermaßen glaubwürdig betont, dass die gezeigten Kämpfe echt sind (d.h. die Frauen kämpfen ernsthaft um den Sieg, der Kampfverlauf ist offen) ist eine österreichische Produktionsfirma. Um Verletzungen zu vermeiden, gibt es dort ein Regelwerk, das u.a. Schläge und Tritte untersagt sowie vorschreibt, dass potenziell gefährliche (und für die Gegnerin schmerzhafte) Haltegriffe nicht ruckartig, sondern langsam angesetzt werden, so dass ein rechtzeitiges Aufgeben (durch Abklopfen) möglich ist. Härtere Kämpfe, die auch Schlag- und Tritttechniken im Vollkontakt beinhalten, werden ebenfalls angeboten, allerdings sind daran nur ausreichend sportlich trainierte Frauen beteiligt.

[Bearbeiten] Techniken

Technik und sportliches Können spielen in diesem Bereich eine sehr untergeordnete Rolle. Sie werden zwar durchaus geschätzt, sind aber keine Bedingung für die Popularität einer Kämpferin. Oft ist es sogar das völlige Fehlen von sportlich-technischem Können, das dem Kampf einen besonderen Reiz verleiht, sofern die Kämpferinnen durch Wildheit und Leidenschaft zu beeindrucken wissen. Im Prinzip können alle Techniken des Freistilringens Verwendung finden: Würfe, Haltegriffe, Hebel usw. Charakteristisch (und in krassem Gegensatz zum sportlichen Ringen) ist das Haareziehen, was in einigen Kämpfen sehr exzessiv praktiziert wird. Gelegentlich ist es formal verboten, wird jedoch geduldet, wenn es die Gegnerin nicht reklamiert. Eine der am häufigsten zu beobachtenden Techniken ist die Beinschere, bei der die Angreiferin ihre Beine entweder um den Bauch/die Taille oder aber den Hals der Gegnerin schließt, die Fußknöchel verhakt und dann mit ihren Schenkelmuskeln Druck ausübt. Das Würgen ist normalerweise verboten.

Es existieren zwei Grundformen des Kampfes, die sich durch die Art unterscheiden, wie ein Sieg erzielt wird: Schultersieg (Pins only) oder Aufgabe (Submission style). Beim Schultersieg muss die Gegnerin, wie beim Sportringen, für eine vorgegebene Zahl von Sekunden (meistens 5) mit beiden Schultern am Boden fixiert werden. Eine Aufgabe ist natürlich immer möglich. Beim Aufgabe-Stil gibt es keine Schultersiege, sondern der Kampf (bzw. die Runde) endet erst dann, wenn eine Kämpferin aufgibt. Aufgaben werden dabei meistens durch Hebel oder andere Haltegriffe, z.B. die oben erwähnte Beinschere erzielt. Eine Variante ist, dass der Kampf über mehrere Runden geht, und gewonnen hat diejenige, die als erstes eine bestimmte Zahl (z.B. 3) Schultersiege oder aber Aufgaben erzielt hat.

Eine Sonderform, die nur noch im weitesten Sinn einen Ringkampf darstellt, ist das erotische Ringen. Dabei versuchen sich die Gegnerinnen gegenseitig sexuell zu stimulieren, um entweder selbst einen Orgasmus zu haben, oder, je nach Variante, der Kontrahentin einen Höhepunkt zu verschaffen. Die Grenzen zur Pornografie sind dabei fließend.

[Bearbeiten] Nacktheit

Im Catfighting treten die Kämpferinnen oft sehr knapp bekleidet (s.o) oder völlig nackt gegeneinander an. Der besondere Reiz für den Zuschauer besteht dabei - abgesehen von dem offensichtlichen - noch aus einem weiteren Aspekt: Jede Kleidung stellt einen, zumindest symbolischen, Schutz dar. Wenn eine Frau nackt kämpft, so setzt sie sich damit den Angriffen der Gegnerin völlig schutzlos aus, sie hat buchstäblich nichts außer sich selbst, das Vertrauen in ihre eigene Stärke. Der damit bewiesene Mut hat für viele Zuschauer eine besondere Faszination, zumal deshalb, weil der Mut unbestreitbar real ist und nicht nur in der Phantasie des Betrachters existiert.

[Bearbeiten] Motive

Worin besteht der Reiz für den (meistens männlichen) Betrachter, einen Kampf zwischen zwei Frauen zu beobachten? Der naheliegende Vorwurf lautet, dabei handele es sich lediglich um primitive "Fleischbeschau". Das ist freilich mehr ein Vorurteil als eine ernstzunehmende Antwort. Welche besondere Bedeutung hat der Kampf? Kritiker(innen) werden vielleicht vorbringen, der männliche Betrachter ergötze sich daran, wie Frauen ihre kämpferische Energie in Kämpfen untereinander verbrauchen, so dass diese sich nicht mehr gegen ihn richten kann. Psychologische Untersuchungen des Phänomens sind dem Verfasser dieses Artikels nicht bekannt. Eindrücke aus Internet-Foren u.ä. zeigen jedoch ein differenzierteres Bild. Es fällt auf, dass die meisten Männer, die diesen Fetisch teilen, besondere Attribute bei einer Frau als attraktiv empfinden: Stärke, Kampfgeist, Mut, Tapferkeit, Durchhaltevermögen, Zähigkeit usw. Es fällt sofort auf, dass dies alles traditionell männliche Attribute sind. Im Catfight finden wir von Aussehen und Typ her meistens eher feminine Frauen, die sich zugleich durch (traditionell) maskuline Verhaltensweisen auszeichnen: Rivalität, Konkurrenz usw. Die beteiligten Frauen entsprechen somit dem klassischen Bild des Helden.

Viele Fans betonen, Gefühle der Bewunderung oder sogar der Verehrung für bestimmte Kämpferinnen zu haben.
Einige berichten, sich beim Betrachten eines Kampfes mit einer Kämpferin zu identifizieren, bei anderen mag dies unbewusst der Fall sein. Auffällig ist, dass das Interesse sich oft auf die unterlegene Kämpferin konzentriert - die Verliererin ist der Star. Die schwächere Gegnerin bringt die Qualitäten von Tapferkeit und Zähigkeit zum Ausdruck, sie ist diejenige, die dem Kampf Dramatik verleiht.

[Bearbeiten] Fiktion

Im Internet findet sich eine unüberschaubare Fülle von fiktiven Frauenkämpfen, sog. catfight stories, die sich zum allergrößten Teil inhaltlich und stilistisch auf unterstem Niveau befinden. Texte mit einer erwähnenswerten erzählerischen Qualität sind extrem schwer zu finden.

[Bearbeiten] Medien

In Filmen finden sich häufiger Kämpfe zwischen Frauen, die von Fans gelegentlich ebenfalls als Catfights bezeichnet werden. Als Beispiel sind hier beide Teile von Kill Bill zu nennen. Auch die Protagonistin aus Buffy – Im Bann der Dämonen kämpft gelegentlich gegen weibliche Gegner. Auch der Kampf zwischen Teri Hatcher und Charlize Theron in 2 Tage in L.A. fällt in diese Rubrik.

[Bearbeiten] Literatur

  • „Fetisch und Fantasie“. Von Ernst Schertel. Darin ein Kapitel über „Amazonismus“, einen Begriff, den der Autor erfunden hat. Wahrscheinlich die erste Veröffentlichung über die Frauenringkampf-Leidenschaft. Nachdruck der 1933 untergegangenen Originalausgabe, von der etliche Textpassagen verschwunden sind (daher Text-Abbruch auch beim Nachdruck). Ohne Paginierung, broschiert. Eros Publishing Hamburg (nur noch antiquarisch). -
  • „Different Loving“. Von Gloria G. Brame, William D. Brame, Jon Jacobs. The world of sexual dominance and submission. Darin ein Kapitel über den Pin&submission-Kampf (“Erotic Combat and Gender Heroics“). Auf Englisch. 539 S. Century Random House London. Im Buchhandel. -
  • „Acid. Neue amerikanische Szene“. Herausgegeben von Rolf Dieter Brinkmann und Ralf-Rainer Rygulla. Darin das Bekenntnis des Catfight-Fans E.F. Cherrytree - von literarischer Qualität. Lizenzausgabe in Deutsch Rowohlt-Verlag, 419 S. Im Buchhandel. -
  • „Kampfes Lust“. Von Werner Sonntag. Über die Erotik der Körperbegegnung im Zweikampf * Beschreibung einer Szene * Wenn Frauen kämpfen und Männer zuschauen: Emanzipation, Stimulation, Obsession? - Das Standardwerk über Catfight. 662 S., etwa 200 z. T. historische Abbildungen, Verlag Laufen und Leben (Direktauslieferung und Buchhandel). -
  • „Catfight!“ Von Rainer Maria Ringer. Ein Lesebuch für Fans. 55 Kurzgeschichten von literarischer Qualität. 251 S., Mascara-Verlag. Book on demand, im Buchhandel. -
  • „Wrestling-Girls und Bistrowagen“. Von Carsten Brieger. Ein stark autobiographischer Roman über die Leidenschaft des Autors, mit Frauen zu ringen. 234 S., Taschenbuch. IFDW-Verlag Hamburg (Direktauslieferung und Buchhandel). -
  • „Die Boxerin“. Von Doris Masius. Roman einer emanzipierten Frau über die private Kampf-Szene. 283 S., geb. Innaron-Verlag Zürich (vergriffen).

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -