Carlos Lehder Rivas

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Carlos Lehder Rivas (* 1950), einer der berühmtesten kolumbianischen Drogendealer und mit dem Medellín-Kartells assoziiert. Er war zusammen mit George Jung für die Kokainwelle Ende der 1970er Jahre in den USA mitverantwortlich.

Lehder, kolumbianisch-deutscher Abstammung und in den USA geboren, begann seine kriminelle Karriere als Marihuanadealer und mit dem Schmuggel gestohlener Autos.

[Bearbeiten] Tätigkeit

Während er eine Haftstrafe im Staatsgefängnis von Danbury (Connecticut) verbüßte, plante er zusammen mit seinem Zellengenossen George Jung weitere kriminelle Machenschaften, diesmal jedoch mit einem neuen Export-Gut aus Kolumbien, welches bis dahin in den USA noch relativ unbekannt war: Kokain.

Durch seine vielen Kontakte zu sehr einflussreichen Personen, u. a. zu Pablo Escobar, gelang es ihm und George Jung in kürzester Zeit etwa 100 Mio. US-$ Reingewinn mit dem „weißen Schnee“ zu erwirtschaften. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Bahamas-Insel Norman's Cay, die Lehder zeitweise als Sitz diente und von der aus der Kokain-Schmuggel mit Hilfe von Sportflugzeugen und Offshore-Booten organisiert wurde. 1977 kaufte er sich ein Landhaus auf der Insel "Norman's Cay" und später kaufte er noch für 900.000,00 US-$ die mit 650 acre gesamte Hälfte der Insel, das entspricht in etwa 1.315.228,2 m² (1 acre = 4046,8 m²) die seinem Besitz zugesprochen wurden. Mit eingeschlossen waren der Yachthafen, -dock und der Startstreifen des Flug- und Landeplatzes Cay.

Der Lärm von Kreissägen, Gewehrschüssen und der Fund eines Segelbootes in der Nähe der Insel, welches mit toten Körpern beladen war, erregte alsbald die Aufmerksamkeit der US-amerikanischen Behörde für Drogenbekämpfung DEA. Ihre Task Force (genannt Operation Caribe) hatte die Normans Cay vom Land aus überwacht, von einem entfernten Küstenwachescherblock. Die gesamte Insel wurde abgeschirmt und von den Vertretern, die als Bootsfahrer verkleidet wurden und einen mechanischen Zusammenbruch vortäuschten, observiert.

[Bearbeiten] Bedeutung

Durch seine Rolle im weltweiten Kokain-Schmuggel wurde Lehder von den USA zum Staatsfeind Nr.1 erklärt, 1987 verhaftet und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe plus 134 Jahren verurteilt. Durch eine Zeugenaussage gegen den ehemaligen Machthaber Panamas, Manuel Noriega, wurde er 1995 angeblich in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen und konnte die Haftstrafe auf 55 Jahre reduzieren. Von offizieller Seite wird dies jedoch verneint. Lehders heutiger Aufenthaltsort ist unbekannt.