Manuel Noriega

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Manuel Antonio Noriega Moreno (* 11. Februar 1934 in Panamá), Alias-Name: „Die Ananas” (wegen seines pockennarbigen Gesichts), war von 12. August 1983 bis 20. Dezember 1989 der de facto Machthaber in Panama.

Noriega führte eine Geheimdienstabteilung des panamaischen Militärs (G-2) und arbeitete eng mit CIA-Direktor William J. Casey zusammen, den er auch privat in Washington besuchte. Er half dabei der CIA die Drogenkartelle u.a. in Kolumbien zu infiltrieren.

Er wird oft fälschlicherweise als Präsident Panamas angesehen. Tatsächlich hat Noriega auf diesen Titel verzichtet und nannte sich nur "Chef der Nationalgarde", die später in die Fuerzas de Defensa de Panamá umgewandelt wurden. Am 15. Dezember 1989 erhob ihn die Nationalversammlung von Panama dennoch zum Regierungschef mit außerordentlichen und zeitlich unbeschränkten Rechten.

Mitte der 80er Jahre geriet Noriega ins Visier der amerikanischen Drogenfahndung. Seine offensichtlichen, und vor allem in der amerikanischen Presse kolportierten Verbindungen zum organisierten Verbrechen, machten Noriega für die USA als Verbündeten untragbar. Zudem wollte Noriega die Politik Omar Torrijos' fortsetzen. So verweigerte er die Verlängerung für den Betrieb der School of the Americas und plante weiter die Errichtung eines neuen Kanals mit japanischen Investoren und Baufirmen, was die Interessen der Bechtel Corporation tangierte. Ehemalige Mitarbeiter des Konzerns saßen in der Regierung von George H. W. Bush. Letztlich strebten die USA erneut die Kontrolle über den Kanal an den Jimmy Carter 1977 per Vertrag zum Jahr 2000 an Panama übergeben hatte.

[Bearbeiten] Invasion Panamas und Verhaftung

Am 20. Dezember 1989 begann eine US-Invasion in Panama. Es war zu dem Zeitpunkt die grösste Luftlandeoperation der USA nach dem Zweiten Weltkrieg mit der offiziellen Rechtfertigung einen Einzelnen Mann (Noriega) zu fassen. Die US-Armee verweigerte Medien, Rotem Kreuz und neutralen Beobachtern 3 Tage den Zutritt zu den bombardierten Gebieten. Verteidigungsminister Dick Cheney nannte 500 bis 600 Opfer, Menschenrechtsgruppen schätzen 3000 bis 5000 neben 40.000 Obdachlosen.

Noriega stellte sich am 3. Januar 1990 den US-Invasionstruppen, nachdem er sich elf Tage lang in der Botschaft des Vatikans versteckt gehalten hatte. Am 10. Juli 1992 wurde er von einem US-amerikanischen Gericht dann zu 40 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt (später herabgesetzt auf 30 Jahre). Er sitzt derzeit in einem Bundesgefängnis in Miami, Dade County, Florida ein.

Die Drug Enforcement Administration, „DEA”, wichtigste Drogenbekämpfungsbehörde der USA, wirft Noriega vor, maßgeblich im Drogenhandel und -import nach den USA beteiligt gewesen zu sein, indem er Panama als scheinbar neutrale Basis für unkontrollierte Einfuhr von Drogen nach den USA bereitgestellt hatte und sich das entsprechend bezahlen ließ. 1986 enthüllten US-Medien, dass Noriega mindestens seit zehn Jahren auf der Gehaltsliste der CIA stand. Da Waffen über Panama an die Contra-Rebellen in Nicaragua gingen, die die linksgerichteten Sandinisten stürzen sollten, verschloss die CIA im Gegenzug die Augen davor, dass Noriega Geschäfte mit dem Medellin-Kartell machte.

siehe auch: Liste der Präsidenten Panamas

[Bearbeiten] Literatur

• Noriega, Manuel and Eisner, Peter. America's Prisoner: The Memoirs of Manuel Noriega. New York: Random House, 1997.
• Perkins, John. Bekenntnisse eines Economic Hit Man. Unterwegs im Dienste der Wirtschaftsmafia. München: Riemann 2005

Personendaten
NAME	Noriega, Manuel Antonio
KURZBESCHREIBUNG	Chef der Nationalgarde von Panama
GEBURTSDATUM	11. Februar 1934
GEBURTSORT	Panamá