Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Burschenschaft Thessalia zu Prag - Wikipedia

Burschenschaft Thessalia zu Prag

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Die Burschenschaft Thessalia zu Prag in Bayreuth ist eine Burschenschaft im Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB), dem traditionsreichsten Dachverband studentischer Verbindungen in Deutschland und Österreich. Die Burschenschaft ist pflichtschlagend, farbentragend und vertritt den unbedingten Ehrenstandpunkt. Sie vereint Studenten der Universität Bayreuth und ehemalige Studenten der Universitäten Prag, München, Regensburg und Bayreuth. Die Mitglieder der Burschenschaft werden "Thessalen" genannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Couleur

Thessalia hat die Farben "schwarz-weiß-rot" mit silberner Perkussion. Dazu wird eine schwarze Mütze getragen. Diese hat statt eines Farbenbandes einen bordeauxroten Samtring, welcher mit silbernem Eichenlaub und Pailletten bestickt ist. Diese exklusive Form des Kopfcouleurs nennt sich Kranzmütze. Die Füchse der Thessalen tragen kein eigenes Fuchsenband, sondern ebenfalls das "schwarz-weiß-rote" Burschenband, die Konkneipanten nur die Mütze. Der Wahlspruch lautet "Unus pro omnibus - omnes pro uno!" (lat.: "Einer für alle - alle für einen!").

[Bearbeiten] Geschichte

Die Gründungsburschen der Burschenschaft Thessalia zu Prag im Jahre 1865
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Die Gründungsburschen der Burschenschaft Thessalia zu Prag im Jahre 1865

Hervorgegangen aus der studentischen Tischgesellschaft Tesseralia stifteten am 07. Dezember 1864 Studenten der Pharmazie an der Philosophischen Fakultät der "alma mater carola ferdinandea" zu Prag, der ersten und ältesten deutschen Universität von 1348, auf Anregung eines Angehörigen der akademischen Verbindung Austria, des heutigen Corps Austria, die "Academisch pharmaceutische Burschenschaft Thessalia zu Prag" mit den Farben "schwarz-rot-silber", dem o.g. Wahlspruch und dem heute noch gebräuchlichen Zirkel. Kopfcouleur der Gründungsburschen waren schwarze Stürmer und Samtmützen.

Sie gilt als die älteste Prager Burschenschaft mit Aktivbetrieb (Carolina wurde erst 1866, Constantia 1868 und Albia 1888 Burschenschaft; alle drei sind heute vertagt) und ist auch die älteste Studentenverbindung an der Universitätsstadt Bayreuth.

Bereits im Jahr 1869 nahm Thessalia das "konservative Prinzip" an und wurde pflichtschlagend, damals noch auf Prager Plempe. 1880 wurde auf ihre Waffen die erste burschenschaftliche Korbschläger-Mensur in Prag ausgetragen.

Ebenfalls im Jahr 1869 begründete sich ein Freundschaftsverhältnis mit der Wiener "grünen Alemannia" von 1862, der heute vertagten Burschenschaft, aus dem am 16. Juni 1883 ein Kartell hervorging, das jedoch schon am 25. Mai 1886 wieder gelöst wurde.

Bismarcks Gründung des Deutschen Reiches 1871 war Thessalia Anlass und Freude genug, die Farben ihres Bandes in "schwarz-weiß-rot" zu ändern. Allein vor diesem historischen Hintergrund sind die Farben auch heute noch zu verstehen.

Im Jahre 1938 jedoch wurde die Burschenschaft Thessalia im Rahmen der Gleichschaltung durch den "Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund" (NSDStB) nach Plünderung ihrer Bude und Schändung ihrer Couleurgegenstände aufgelöst. Von 1938 bis 1945 bestand sie in der Kameradschaft "Deutschherrenritter" fort. Nach 1945 brachten die Beneš-Dekrete für die Thessalen, wie auch für den Großteil der sudetendeutschen Bevölkerung, die Vertreibung aus der angestammten Heimat. Bereits im Wintersemester 1949/50 konnte der Bund mit einer jungen Aktivitas an der Ludwig-Maximilians-Universität in München wiedereröffnen. Aus dieser Zeit stammen die auch heute noch guten Beziehungen in die bayerische Landeshauptstadt. Die 1949 gegründete Münchner Burschenschaft Askania, Münchens erste Nachkriegsverbindung, ging 1961 in der Thessalia auf. Im Sommersemester 1970 entschloss man sich, nach Regensburg zu übersiedeln, um den burschenschaftlichen Geist an die dort neugegründete Universität (1969), welche die Traditionsträgerin der Deutschen Universität Prag ist, zu bringen, bevor Thessalia schließlich im Wintersemester 1990/ 91 in der Wagnerstadt Bayreuth eine neue Heimat fand. Dort ist sie die einzige Burschenschaft.

[Bearbeiten] Burschenschaftliche Ausrichtung

Die Burschenschaft Thessalia zu Prag ist mit der Wiener akademischen Burschenschaft Moldavia und der akademischen Burschenschaft Germania zu Graz im sog. Schwarz-Blauen Kartell verbunden. Das Kartell wurde am 21. Juni 1921 durch Vertrag gegründet, und hat die Bezeichnung "schwarz-blau" nach den Farben der Mützendeckel der Mitgliedsbünde. Unter dem Motto des Kartells, "Ein Bund an drei Hochschulorten", ist ein sehr enges, fast bundesbrüderliches Verhältnis zu verstehen.

Darüber hinaus pflegt Thessalia ein Freundschaftsverhältnis mit der akademischen Burschenschaft Markomannia Wien zu Passau.

Seit dem 15. Juli 1961 ist sie zudem Gründungsmitglied der "Burschenschaftlichen Gemeinschaft in DB und DBÖ" und setzt sich vehement für die Wiedereinführung des "konservativen Prinzips" in der Deutschen Burschenschaft ein.

[Bearbeiten] Berühmte Mitglieder

  • Mag. pharm. Adolf Czernitzky (aktiv 1868/69, † 1908) Balneologe, bekannt durch seine Moorforschungen in Franzensbad
  • Mag. pharm. Gustav Nowak (aktiv 1868/69, † 1921) böhmischer Reichsrats- und Landtagsabgeordneter
  • Mag. pharm. Karl Kraus (aktiv 1882/83, † 1930) Herausgeber der "Apothekerzeitung"
  • Mag. pharm. Karl Schreiner (aktiv 1896/97, † 1954) Schriftsteller in Salzburg
  • Gustav Rumrich (EB 1923, † 1942) Obmann des Bundes der Deutschen in Böhmen
  • Dr. Ing. habil. Franz Karas (aktiv 1924/25, † 1946) Oberingenieur an der TH Dresden und Dozent an der DTH Prag
  • Dipl. Ing. Fritz John (aktiv 1929/30) Chefkonstrukteur a. D. in Linz/ Donau
  • Dr. iur. Herbert Watzek (aktiv 1930/31, † 1962) Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz S.A./ Sao Paolo (Brasilien)
  • Dr. phil. Justin Greger (EB 1935/36, † 1940) ordentlicher Universitätsprofessor an der DTH Prag
  • Dr. phil. Herbert Cysarz (EAH 1957/58, † 1985) ordentlicher Universitätsprofessor an den Universitäten Prag und München
  • Reinhard Pozorny (EAH 1959/60, † 1993) Schriftsteller und Kulturreferent der Sudetendeutschen Landsmannschaft
  • Major i. G. Ernst Eduard Preissler (aktiv 1967/68, † 2004) Ritterkreuzträger des Heeres

[Bearbeiten] Literatur

  • Dipl. Ing. Ferdinand Tébensky, Die Geschichte der Burschenschaft Thessalia zu Prag in München 1864 - 1924, München 1954
  • Dipl. Ing. Ferdinand Tébensky, Die Geschichte der Burschenschaft Thessalia zu Prag in München 1864 - 1964, München 1964
  • Dipl. Ing. Ferdinand Tébensky, Dr. iur. Thomas Cantz, Die Geschichte der Burschenschaft Thessalia zu Prag in Bayreuth 1864 - 1994, Salzburg 1994
  • Karl Hans Strobl, Die Vaclavbude, Leipzig 1943

[Bearbeiten] Weblinks

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