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Bordschomi

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Blick auf Bordschomi
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Blick auf Bordschomi

Bordschomi (georgisch ბორჯომი) ist ein Kurort in der südgeorgischen Region Samtsche-Jawacheti. Er liegt auf 820 Metern Höhe über dem Meeresspiegel im Kleinen Kaukasus am Fluss Kura. Er hat 13.826 Einwohner. Er ist für sein gemäßigtes Klima, seine Naturschönheit und seine Heilquellen bekannt. Er grenzt unmittelbar an Georgiens größtes Naturschutzgebiet, den Bordschomi-Charagauli-Nationalpark.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Heilwasser

Kurgäste in Bordschomi, etwa 1915
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Kurgäste in Bordschomi, etwa 1915

In Bordschomi entspringt ein gleichnamiges Heilwasser. Es ist ein Hydrogencarbonat-Natrium-Säuerling, der gegen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und Stoffwechselerkrankungen wirkt. Wegen seines hohen Fluoridgehalts wird das Wasser auch zur Vorbeugung gegen Karies eingesetzt.

Das Heilwasser kann an verschiedenen Quellen in Bordschomi kostenfrei entnommen werden. Am Brunnen im Kurpark hat es etwa 36 Grad Celsius und ist mit leichter natürlicher Kohlensäure versetzt.

1906 gründete Großfürst Nikolai Michailowitsch Romanow die erste Abfüllfabrik für Wasser in Bordschomi, führte die Marke mit dem Namen des Kurorts in Russland ein. Sie existiert bis heute, ist inzwischen Eigentum der niederländisch-georgischen Firma Georgian Glass and Mineral Water (GG&MW). Die Firma exportiert es vor allem nach Russland, aber auch nach Westeuropa, in die USA und Israel. Der Export macht über zehn Prozent des georgischen Exportvolumens aus.

[Bearbeiten] Geschichte

Likani-Palais, Sommerresidenz des Zaren
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Likani-Palais, Sommerresidenz des Zaren

Bereits im ersten Jahrtausend nach Christus wurden die Heilquellen in Bordschomi genutzt. Am Fuß der Katharinen-Quelle entdeckten Archäologen ein steinernes Bad. 1829 trugen russische Soldaten die Kunde von der Wirkung des Heilwassers nach Moskau. Ab 1850 entwickelte sich der Kurtourismus. 1864 machte der russische Vizekönig Bordschomi zu seiner Sommerresidenz. 1892 bis 1895 wurde das zweistöckige hölzerne Palais für den russischen Zaren ausgebaut. 1894 wurden eine Eisenbahnverbindung und ein repräsentativer Bahnhof eingeweiht.

Reiche Perser, Aserbaidschaner und Russen bauten prächtige Villen. Es entstanden große Kurhotels und mehrere Parks. Zu den Kurgästen in Bordschomi zählten der Komponist Pjotr Iljitsch Tschaikowski und der Schriftsteller Leo Tolstoi. In der Sowjetära übernahm Moskaus Nomenklatura die Villen. Josef Stalin und Geheimdienstchef Lawrenti Berija machten Urlaub im Zarenpalais. Die Residenz wurde um einen Sanatoriumskomplex erweitert.

Nach dem Ende der Sowjetunion blieben die russischen Touristen aus. Die georgische Regierung quartierte Flüchtlinge aus Abchasien in den Kurhotels ein. Die Villen zerfielen, der Kurpark verwilderte und die Bevölkerung veramte. Zwischen Juni und September wird Bordschomi von Großstädtern aus Tiflis angesteuert. Gelegentlich finden Jugendcamps in der Stadt statt. Eine Chance zum Wiederentstehen des Tourismus bietet der 2003 eröffnete 76.000 Hektar große Bordschomi-Charagauli-Nationalpark. Er soll Urlauber aus aller Welt in die ürwüchsige Bergwelt Georgiens ziehen. 2006 wurde der Sanatoriumskomplex an der Zarenresidenz für zehn Millionen US-Dollar an das staatliche Ölunternehmen Kasachstans, KazMunayGaz, verkauft.

Mit dem 30 Kilometer entfernten Ferienort Bakuriani ist Bordschomi durch eine Autostraße und eine Kleinbahn verbunden. Der Weg führt durch die Gudsaretis-Zkali-Schlucht.

2005 bewarb sich Bordschomi als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014. Das ehrgeizige Projekt ging auf die Initiative des georgischen Präsidenten Micheil Saakaschwili zurück und sollte auch Bakuriani einbeziehen. Es hatte jedoch keinen Erfolg.

[Bearbeiten] Gefährdungen

Oberhalb Bordschomis verläuft die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline. Weil die Stadt zugleich in einer erdbebengefährdeten Region liegt, ist das Projekt bei Umweltschützern umstritten. Bevor das für Störfälle installierte automatische Absperrsystem nach zehn Minuten reagierte, könnten rund 7.000 Tonnen Rohöl aus der Pipeline austreten und in die Schlucht fließen. Es würde innerhalb von vier Stunden Bordschomi erreichen. Liefe das Öl durch ein kleines Leck unterhalb der von Druckdetektoren bemerkbaren Grenze von 0,5 Prozent, könnten täglich etwa 800 Tonnen Öl austreten. Das Ökosystem der Schlucht könnte so erheblichen Schaden erleiden.

Im April 2005 kam es nach Dauerregen zu einem Erdrutsch, der verschiedene Häuser zerstörte.

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Mzcheta unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

  • Philippi, West Virginia (USA), seit 2006

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 41° 50' 15" N, 43° 24' 45" O

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