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Bluegrass

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Fünfsaitiges Banjo
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Fünfsaitiges Banjo

Bluegrass ist eine der wichtigsten US-amerikanischen Volks- oder Folk-Musikrichtungen. Außerhalb Amerikas wird Bluegrass oft mit der Country-Musik gleichgesetzt, er unterscheidet sich von dieser jedoch in zahlreichen Punkten. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist das rein akustische Klangbild, das heutzutage aus Banjo, Fiddle (Geige), Mandoline, Gitarre, Dobro, Kontrabass und Gesang besteht. Die Mandoline und Gitarre ersetzten dabei das Schlagzeug und erzeugt perkussive "Chop"-Schläge auf dem Offbeat. Die Harmonien im Gesang sind zumeist eng in Terz- und Quint-Harmonien geführt. Dabei wird abwechselnd der Vers gesungen und Soloinstrument gespielt. Spielt die Mandoline ein Solo, dann übernimmt die Fiddle oder das Banjo die Aufgabe der Chop-Schläge.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte / Bill Monroe

Der Bluegrass entstand in den Jahren 1937 bis 1945 in den Bergen von Kentucky und Tennessee. Zu dieser Zeit experimentierte der Mandolinenspieler Bill Monroe mit Old-Time-Fiddle- und Hillbilly-Stücken, angloamerikanischen Balladen, afroamerikanischer Tanzmusik und traditionellem Gospel-Harmoniegesang. Er formte daraus eine von Swing- und Blueselementen angereicherte Form der Countrymusik.

Gegen Ende dieser Phase heuerte er den jungen Banjospieler Earl Scruggs an, welcher den Dreifinger-Stil seines Heimatstaates North Carolina zu hoher Geschwindigkeit und Präzision perfektioniert hatte und damit den Sound der Band erheblich dynamisierte. Die Band trug den Namen "Bill Monroe and his Blue Grass Boys", als Reminiszenz an den "Bluegrass State" Kentucky (der Begriff Bluegrass bezeichnet die von März bis April blaugrün blühenden Grasweiden). Der neue Stil wurde von den Medien deshalb späterhin als Bluegrass bezeichnet.

Der Bekanntheitsgrad der Blue Grass Boys wurde durch ihre Auftritte in der weithin hörbaren, wöchentlichen Radiosendung "Grand Ole Opry" aus Tennessees Hauptstadt Nashville gesteigert, bei der Bill Monroe von 1939 bis zu seinem Tode im Jahr 1996 Mitglied blieb. Zu ihrem frühen Repertoire gehörten der "Muleskinner-Blues" und der später auch von Elvis Presley gecoverte "Blue Moon of Kentucky". Seit seinem Bühnendebüt im Jahr 1945 hoben die Ansager der Opry stets "Earl (Scruggs) and his fancy banjo" in einem Atemzug mit Bill Monroe hervor, was zum Urgrund seiner Abspaltung von dem zeitlebens als autoritär und eigenwillig geltenden Vater des Bluegrass wurde.

Mit Bill Monroes Gitarristen Lester Flatt gründete Earl Scruggs 1948 die Foggy Mountain Boys, die außer mit den damals unerreichten Banjoinnovationen noch mit originellen Texten und später auch mit dem Dobro (Gitarre mit Stahlresonator) als Leadinstrument breitere Zuhörerkreise und auch das Fernseh-Publikum erreichten.

Weitere stilbildende Musiker des Bluegrass der Gründerjahre waren der Banjospieler Don Reno und die Brüderpaare Carter und Ralph Stanley, Bobby und Sonny Osborne, Jim und Jesse McReynolds und Bands wie Hylo Brown and the Timberliners.

Am Ende der 1950er und anfangs der 1960er Jahre kam es vermehrt zu Auftritten von Bluegrassbands vor nicht durch Countrymusik geprägten Zuhörern an Universitäten und bei Folk Festivals wie dem in Newport, Rhode Island. Durch diese Kontakte der eher kommerziell und südstaatlich geprägten Hillbillies mit einer bis dahin von "Ethnomusikologen" wie Alan Lomax, Charles Seeger und dessen Söhnen Pete und Mike Seeger getragenen Kulturmusikszene erwuchs dem Bluegrass nicht nur eine staatenweite Marktbasis, es kam auch zum Zustrom innovativer jüngerer Musiker wie Byron Berline, Bill Keith, Peter Rowan, Clarence White und David Grisman, welche meistens ein paar "Lehrjahre" als Bluegrass Boys verbrachten.

Die Lebensleistung von Bill Monroe bestand darin, dass er trotz klarer Vorstellungen über den Klang seiner Musik stets neue, auch urbane Talente zu integrieren verstand, die dem Patriarchen in dessen späteren Jahren im Allgemeinen respektvoll zugetan blieben, selbst wenn sie inzwischen eigene Wege gingen. Heute wird von Fachleuten die Meinung vertreten, dass Bill Monroe mit dem Bluegrass eigenhändig den neben dem Jazz zweiten originären Musikstil der USA geschaffen hat.

Seit den späten 1960er Jahren greifen auch andere Musiker den Bluegrass auf (z.B. die Grateful Dead). Dadurch entstanden neue Stile wie "Newgrass" und "Jazzgrass". Der Bluegrass wird durch eine eingeschworene Fan-Gemeinde vor allem in den USA durch zahlreiche Festivals am Leben erhalten - Bluegrass entwickelte sich zu einer Art "Volksmusik" (im ursprünglichen Sinne). Anfang der 1980er hielt Bluegrass - wenn auch in einer poppigen Version - auch wieder stärker Einzug in den kommerziellen Countrymainstream, als die so genannten "New Traditionalists" Einfluss gewannen.

[Bearbeiten] Die Rolle des fünfsaitigen Banjos im Bluegrass

Das 5-String-Banjo ist das unverzichtbare Instrument in allen Bluegrassbands. Während die meisten Banjospieler im Scruggs-style spielen, wurde von Bill Keith in den 60er Jahren der sogenannte Melodic Style entwickelt. Heute herausragender Musiker diesen Stils ist Bela Fleck.

[Bearbeiten] Bluegrass heute

In den USA und auch international erfreut sich der Bluegrass seit Anfang der Neunziger Jahre wachsender Beliebtheit. Der Soundtrack zum Film O Brother, Where Art Thou? dürfte dazu stark beigetragen haben. Zudem lässt sich über Internetradiostationen wie Bluegrasscountry.org die Musik weltweit genießen, und so wiederholt sich die wichtige Rolle der frühen Radiostationen in den Bergen Kentuckys.

Die Hinwendung zum Bluegrass ist für viele junge Musiker offenbar eine Abwendung von der industriell produzierten Computermusik; eine neue Rückkehr zum Ehrlichen und Wirklichen vollzieht das ständige Sperren der Bluegrasser gegen die elektrische Revolution der Countrymusik mit E-Gitarren und E-Bässen nach.

Wichtige zeitgenössische Musiker des Genres sind (in Klammer Referenz-CD):

[Bearbeiten] Weblinks

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