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Bettendorf (Luxemburg)

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Wappen Karte
Gemeinde Bettendorf Gemeinde Bettendorf (Kanton Diekirch)
Basisdaten
Distrikt: Diekirch
Kanton: Diekirch
Fläche: 23,24 km²
Einwohner: 2.400
Ausländeranteil: 28,90 %
Website: www.bettendorf.lu
Politik
Wahlsystem: Majorzwahl
Bürgermeister: Albert Back
1. Schöffe: Marie-Josée Schroeder
2. Schöffe: Claude Risch

Bettendorf (lux.: Bettenduerf) ist eine der 116 Gemeinden im Großherzogtum Luxemburg. Zusammen mit den Gemeinden Colmar-Berg, Diekirch, Ettelbruck, Erpeldange und Schieren, bildet Bettendorf den Kern der Nordstad. Diese Region gilt neben der Stadt Luxemburg und der Stadt Esch-sur-Alzette als dritter Entwicklungspol des Großherzogtums.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographische Lage

Die Gemeinde Bettendorf befindet sich im Nordosten Luxemburgs und liegt an den Ufern der Sauer. Zusammen mit seinen Nachbargemeinden bildet Bettendorf die Grenze zu den luxemburgischen Ardennen (dem Ösling).

[Bearbeiten] Zusammensetzung der Gemeinde

Die Gemeinde Bettendorf besteht aus den 3 Ortschaften:

  • Bettendorf,
  • Gilsdorf,
  • Moestroff.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Ursprünge der einzelnen Dörfer gehen bis in das 13. Jht. zurück. Seit 1827 besteht die Gemeinde in seiner heutigen Zusammensetzung.

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg

Am 10. Mai 1940 begann der Einmarsch der deutschen Truppen in Luxemburg. 5 Minuten vor dem offiziellen Einmarsch kam es in Moestroff zu einem tragischen Zwischenfall, bei dem der Bettendorfer Jean John erschossen wurde. Er war das erste luxemburgische Todesopfer des zweiten Weltkrieges. Am gleichen Tag gab es in Bettendorf noch ein weiteres Opfer zu beklagen, den britischen Fliegerpiloten DA Cameron, der den Auftrag hatte, die Brücke von Wallendorf zu bombardieren, um den deutschen Vormarsch zu behindern. Seine Maschine wurde in Wallendorf von einer Flak getroffen und es gelang ihm noch, schwerverletzt das Flugzeug in Bettendorf, nahe des Hirtzenhafs, notzulanden. Cameron und sein Navigator wurden verhaftet und ins Krankenhaus nach Diekirch gebracht, wo Cameron noch am gleichen Tag verstarb.

In den Kriegsjahren erging es der Gemeinde nicht besser als anderswo in Luxemburg. Familien wurden umgesiedelt und die jungen Männer zwangsrekrutiert. Von ihnen sollten viele nicht mehr zurückkehren.

Am härtesten traf es die Gemeinde aber während der Ardennenoffensive. Das gesamte Sauertal bildete die Südflanke der Offensive und wurde besonders stark umkämpft. Bereits in den Morgenstunden des 16. Dezember 1944 fielen deutsche Truppen über Hoesdorf in die Gemeinde ein. Am 10. Januar 1945 erreichten die ersten Soldaten des 10. U.S.-Infantry-Regiments Bettendorf, wo es ihnen mit der Unterstützung einiger Einwohner gelang, die Sauer zu überqueren. An dieses wichtige Manöver erinnert heute ein Gedenkstein. Diese Überquerung der Sauer ist auch Gegenstand einer Nachbildung im Nationalen Millitärmuseum in Diekirch. Erst am 18. Januar 1945 gelang den Amerikanischen Truppen endgültig, das Sauertal zum zweiten Mal zu befreien. Die Ardennenoffensive hatte enorme Schäden in den drei Dörfern angerichtet und es gab wiederum Opfer zu beklagen. Spuren der Offensive kann man bis heute in den umliegenden Wäldern entdecken.

Siehe auch: Luxemburg im Zweiten Weltkrieg

[Bearbeiten] Nachkriegszeit

1957 wurde auf dem Gelände der Gemeinde ein Campingplatz errichtet. Der "Camping um Wirt" hat etwa 200 Stellplätze und liegt am Ufer der Sauer.

Bis 1964 lagen Bettendorf, Gilsdorf und Moestroff an der Eisenbahnlinie der Prinz-Heinrich-Bahn zwischen Diekirch und Echternach. Diese Strecke wurde endgültig aufgegeben und alle Gleise entfernt. Auf der früheren Bahnstrecke wurde ein Fahrradweg angelegt.

[Bearbeiten] Sehenswertes

Die prägendsten Gebäude der Gemeinde sind das 1728 errichtete Schloß von Bettendorf und das von Moestroff. Beide Gebäude befinden jedoch in Privatbesitz und können nicht besichtigt werden.

In den Wäldern um Bettendorf, auf dem Plateau von Hoesdorf errinnert ein Gedenkpfad an die Ereignisse während der Ardennenoffensive um die Ortschaften Bettendorf, Hoesdorf und Reisdorf. Entlang des Pfades kann man deutliche Spuren des Krieges endecken. Zudem befinden sich entlang des Pfads mehrere Informationstafeln, auf denen man die dort stattgefundenen Ereignisse nachlesen kann.

[Bearbeiten] Verschiedenes

In Moestroff befindet sich, mit einer Länge von ca. 4000 Metern, die größte Höhle Luxemburgs. Die zwischen 1910 und 1920 entdeckte Höhle war mehrfach Schauplatz großer wissenschaftlicher Arbeiten und ist vor über 300.000 Jahren entstanden. Um Sie zu Schützen wurde der Eingang mit einer Gittertür verschlossen.

Die zwischen 1900 und 1903 erbaute Adolphe-Brücke in Luxemburg Stadt wurde aus dem Stein der Gilsdorfer Steinbrüche erbaut. Sie war zum Zeitpunkt ihrer Errichtung die größte Steinbogenbrücke der Welt. Allein die zwei Mittelbögen bestehen aus 2850 Gilsdorfer Sandstein.

Nordliicht TV ist ein regionaler Fernsehsender mit Sitz in Moestroff. Das Programm, das Nordliicht TV seit 1997 einmal wöchentlich sendet, behandelt lokale Ereignisse im Norden Luxemburgs. Das Programm besteht aus Reportagen über politische, wirtschaftliche, kulturelle und sportliche Ereignisse.

Am 22. April 2006 wurde in der Pfarrkirche von Gilsdorf der uneheliche Sohn von Prinz Louis und seiner Freundin Tessy Antony von Pfarrer Albert Frank auf den Namen Gabriel-Michael-Louis-Ronny getauft. Gabriel ist das erste Enkelkind von Großherzog Henri, aber kein offizielles Mitglied der großherzoglichen Hauses und deshalb von der Thronfolge ausgeschlossen. Am 29. September 2006 heiratete Prinz Louis die bürgerliche Tessy Antony in derselben Kirche. Mit der Heirat verzichtet Louis auf seine Thronfolge, behält aber seinen Namen und seine Anrede. Der Familienname wird zukünftig allerdings de Nassau lauten.

[Bearbeiten] Vereine

Die Gemeinde Bettendorf hat viele Vereine, von denen einige über die Gemeindegrenze hinaus bekannt sind:

Der Club des Jeunes Bettendorf (CDJ) ist einer der größten und aktivsten Jugendclubs in Luxemburg. Neben seinen eigenen Veranstaltungen wie dem Fräeschebal nehmen die Bettendorfer auch an vielen Wettbewerben teil und belegen regelmäßig die ersten Plätze. So konnte der CDJ Bettendorf den Landjugendtag 2x hintereinander gewinnen (2004 & 2005) und so den Titel als erster Club des Jeunes überhaupt verteidigen. Zum zehnjährigen Bestehen des Dachverbandes der luxemburger Jugendvereine veranstaltete dieser, 2006 in Diekirch, einen Wettbewerb um den "besten CDJ im Lande" zu ermitteln, bei dem der CDJ Bettendorf schließlich als Sieger hervorging.

Der Indiaca Bettendorf ist der erfolgreichste Indiacaverein Luxemburgs und absoluter Rekordmeister. Neben den luxemburgischen Meisterschaften beteiligt sich die Mannschaft auch erfolgreich an den deutschen Meisterschaften (DIL). Bei der WM 2004 in Japan, an der viele Bettendorfer Spieler teilgenommen haben, konnte die Nationalmannschaft den 3. Platz belegen. Zusammen mit der Mannschaft aus Alzingen qualifizierte sich Bettendorf für den World Cup 2006, der in Viljandi, Estland ausgetragen wurde. Bettendorf ging mit großen Erwartungen in das Turnier, musste sich aber im Halbfinale dem TSV Grünwinkel geschlagen geben. Im Spiel um Platz 3 verlor man anschließend auch das Spiel gegen Angstgegner CVJM Kamen. Bettendorf beendete diese Vereinsweltmeischterschaft in Estland mit einem undankbaren 4. Platz.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 49° 52′ 34" n. Br., 6° 13′ 10" ö. L.

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