Berufsausbildung mit Abitur

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Berufsausbildung mit Abitur (Abkürzung: BmA) war ein Bildungsweg in der DDR. Nach dem erfolgreichen Abschluss der 10. Klasse wurden in Rahmen einer Ausbildung zwei Bildungsabschlüsse (Facharbeiterabschluss und Abitur) erreicht. Dieser Bildungsweg diente vor allem als Vorbereitung für technische Studienrichtungen. Somit sollten potentielle Studenten in der entsprechenden Fachrichtung vorgebildet werden, um eine bessere Vorbereitung auf das spätere Studium und Berufsleben zu erreichen.

Eine Berufsausbildung mit Abitur dauerte drei Jahre und damit einschließlich der vorhergehenden zehnjährigen Schulzeit an der Polytechnischen Oberschule (POS) ein Jahr länger als das insgesamt zwölf Jahre umfassende Abitur über den Weg von der POS an die Erweiterte Oberschule (EOS), der dem Gymnasium äquivalenten Schulform in der DDR. Gegenüber dem Abitur an der EOS war die Stundentafel in den Abiturfächern jedoch etwas eingeschränkt. So fehlte etwa Unterricht in den Fächern Kunsterziehung und Musik sowie Biologie. Lehrlinge, die ein naturwissenschaftliches Studium aufnehmen wollten, konnten Abschlüsse in diesen Fächern jedoch an einer Volkshochschule erwerben. In den übrigen Fächern wurde nach den ähnlichen Lehrplänen wie an der EOS unterrichtet. Die Ausbildung an den Betriebsberufsschulen war in der Regel weniger ideologisch und mehr praktisch als an der EOS.

Zusätzlich musste der gesamte theoretische Teil der Facharbeiterausbildung absolviert werden, dazu kamen die praktische Ausbildung im Betrieb zum Erlangen der Facharbeiterprüfung. In den unterrichtsfreien Sommermonaten (große Ferien) wurde durchgehend im Betrieb gearbeitet. Es wurde ein Lehrlingsentgelt gezahlt: monatlich 100 Mark im ersten Lehrjahr, 200 Mark im zweiten und 250 Mark im dritten Ausbildungsjahr. Im Rahmen von Modellversuchen gibt es seit 2003 in einigen Bundesländern wieder die Möglichkeit, die Berufsausbildung mit dem Erwerb des Abiturs zu verbinden. Die Ausbildungszeit beträgt dabei in der Regel vier Jahre. Im Land Berlin wurde der Modellversuch aufgrund von positiven Erfahrungen von der Telekom am Oberstufenzentrum Informations- und Medizintechnik in Berlin-Neukölln dauerhaft etabliert. In NRW gab es schon zuvor das System der Kolleg-Schulen, die einen ähnlichen doppelten Abschluss anboten.