Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Baum der Erkenntnis - Wikipedia

Baum der Erkenntnis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse bzw. der Baum der Erkenntnis des Guten und Schlechten - wie es durchgehend heißt, wenn von ihm im 1. Buch Mose der Bibel gesprochen wird - ist der Baum, der in der Menschheits- bzw. Paradies- oder Naturgeschichte des Menschen (Adam) der Genesis des Alten Testaments neben dem Baum des Lebens in der Mitte des Garten Eden steht. In dem Bild, das hier gezeichnet wird, werden beide Bäume als von zentraler Wichtigkeit im Leben des Menschen oder - je nach Interpretation - der ganzen Menschheit dargestellt.

Die "Früchte" dieses Baumes werden oft wörtlich verstanden und in der christlichen Kunst traditionell als Äpfel dargestellt. Biblisch ist jedoch von solchen nicht die Rede; sie könnte auf ein Wortspiel zurückgehen: das gemeinsame lateinische Wort für "schlecht" und "Apfel" lautet nämlich malus.

Die Bedeutung des Baumes der Erkenntnis des Guten und Schlechten wird besonders herausgehoben. Gott weist den Menschen von vornherein darauf hin, dass er sterben werde, wenn er von seinen Früchten essen sollte. (M. Luther Übersetzung 1984)

Die "Schlange", wie das hebräische nachasch gewöhnlich übersetzt wird, obwohl es auch als intelligentes Lebewesen wiedergegeben werden könnte, behauptet Eva gegenüber, dass ihr beim Essen der Früchte von dem Baum in der Mitte des Gartens nur die Augen aufgehen würden und sie entsprechend seiner Bedeutung erkennen würden, was gut und was schlecht sei (Gen. 3,2-5). Die Schlange wird in Offenbarung 12,9 als Teufel identifiziert.

Im weiteren Fortgang der Geschichte wird geschildert, dass Eva sich durch den Hinweis der "Schlange" anregen lässt, die Früchte des Baums der Erkenntnis näher in Augenschein zu nehmen, von ihnen zu essen und auch Adam davon zu geben, der ebenfalls davon isst. Beide sterben nicht sofort, sondern bemerken und erkennen, dass sie - wie es gewöhnlich heißt - "nackt waren". (Das in Gen. 3,7 gewöhnlich so übersetzte hebräische Wort wird auch im Zusammenhang mit "der Schlange" verwendet, dort aber mit listig oder sogar die klügste übersetzt). Gott stellt Adam und Eva schließlich zur Rede, verurteilt sie zum Tode und vertreibt sie aus dem Garten Eden.

[Bearbeiten] Interpretationen

Der ganze Bereich ist eine Metapher, deren ursprüngliche Bedeutung nur interpretiert überliefert ist. Der Baum der Erkenntnis steht nach Ansicht einiger für das Erkenntnisvermögen des Menschen, für die ihm eigene Fähigkeit, sich etwas zu merken, wenn er etwas bemerkt, so dass er deswegen Beziehungen zwischen Verschiedenem herstellen und auf diese Weise Zusammenhänge erkennen kann. Theoretisch hätten Adam und Eva auch vom Baum des ewigen Lebens essen können, auf dem kein Verbot lag. Folgt man der Argumentation der Schlange: "Ihr werdet sein wie Gott", so war diese Aussicht verlockender. Die Ankündigung der Todesstrafe könnte symbolisch aufzufassen sein wie auch die Rede von einem Baum der Erkenntnis; sie würde dann bedeuten, dass mit dem Essen von seinen Früchten etwas beendet wird oder zu Ende geht. In Diesem Fall ging, das ergibt sich aus dem weiteren, die Zeit der Jäger und Sammler zu Ende und der Ackerbau wird von Gott verordnet.

Gegenüber der kanonischen Deutung des Paradiesmythos im Rahmen der Traditionen der jüdischen und christlichen Religion mit ihren verwickelten Zusammenhängen legt die eigenartige Rede von einem Baum der Erkenntnis und noch dazu der Erkenntnis des Guten und Schlechten bzw. von Gut und Böse eine psychologische oder symbolische Deutung dieser Erzählung ausgesprochen nahe: So sei das Erkenntnisvermögen nicht nur von zentraler Bedeutung für die Menschen, sondern geradezu unausweichlich wesensbestimmend.

Eine alternative Sichtweise ist, dass Adam und Eva mit dem Essen der Früchte des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse das Recht Gottes in Frage stellten, Gut und Böse zu definieren. Infolgedessen seien sie des paradiesischen Gartens verwiesen worden, erhielten jedoch vor Vollstreckung der angekündigten Todesstrafe Zeit, Nachkommen hervorzubringen. Diese Sicht wäre in jedem Fall nicht in Einklang mit dem unmittelbaren Kontext, da Gott ihnen bereits zuvor sagt: "Seid fruchtbar und mehret euch."

Die Erkenntnis von Gut und Böse lässt sich auch als Bruch zu Gott dahin gehend deuten, dass der Mensch nun allein (auch ohne Gott) entscheiden könne, was gut (lebensfördernd), bzw. böse (lebenszerstörend) ist (siehe z.B. 5. Mose 30,15). Diese Entscheidungsfähigkeit und die Freiheit zu eigenem Tun an Gottes Schöpfung bringt den Menschen in die Verantwortlichkeit vor Gott als ihrem Schöpfer, der denjenigen Menschen, die diese Freiheit für das Gute nutzen, den "Apfel vom Baum des Lebens" zusagt (z.B. Offb 22,14).

Die Warnung Gottes kann man auch so verstehen, dass Gott die Gefahren kannte, wenn der Mensch von dem Baum der Erkenntnis isst. Da die Frucht dem Gott vorbehalten war, würde der Mensch nicht vollkommen wie Gott urteilen können, doch er würde denken, dass er nun wie Gott urteilen und über die Welt herrschen könne. Er würde sich über die anderen Geschöpfe erheben und meinen, dass er über die "niederen" Geschöpfe bestimmen könne. Diese Überheblichkeit würde ihn aber von Gott trennen. Der Mensch würde damit sich selbst von Gott als "der Quelle des Lebens" (5. Mose 32,39) abschneiden und das wäre sein Untergang. Der Mensch würde wachsen wollen und alles andere zur Seite drängen. Durch sein egoistisches Streben nach Unabhängigkeit von Gott und seine eigene Lieblosigkeit würde der Mensch sich selbst vernichten, da er nicht unabhängig von Gott leben könnte. Darum untersagte Gott dem Menschen, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Ohne die Hilfe Gottes würde der Mensch starrsinnig an seinem Irrglauben festhalten. Wenn der Mensch sich eingesteht, dass er alleine, ohne Gott, nicht zur wahren Erkenntnis befähigt ist, verliert er den Alleinanspruch auf die Macht über die Herrschaft der Welt und öffnet sich dem Gott und dessen Weg (Jesaja 55,8), der in der lebendigen Liebe besteht (z.B. 1. Joh 4,9).

Zudem wird der Baum der Erkenntnis als Symbol für das Gewissen des Menschen verstanden: Der Mensch kann mit sich, mit seinen Mitmenschen, mit der Natur und mit Gott im Einklang leben, wenn er dieses eine Gebot, sich nämlich an sein Gewissen zu halten, befolgt. Übertritt er es jedoch (isst er also vom Baum) so wird Zwietracht zwischen ihm und Gott gesät (Adam versteckt sich vor Gott), zwischen ihm und seinen Mitmenschen (er klagt Eva an und weist jede Schuld von sich) und zwischen ihm und der Natur (die Natur gibt ihm nicht mehr das was er zum Überleben braucht, sondern er muss es der Natur im Schweiße seines Angesichts abtrotzen).

[Bearbeiten] Weblinks

(Gen 3,19) sowie den Aussagen des Apostels Paulus in Römer 5,12 und Römer 6:23. Dementsprechend symbolisiere der Baum eben jenes Recht Gottes, Gut und Böse festzulegen.

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -