Bahnhof Montabaur
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Der Bahnhof Montabaur ist ein Bahnhof am Streckenkilometer 89,1 der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Die Station für Personen-Nah- und -Fernverkehr liegt am Stadtrand der 14.000-Einwohner-Gemeinde Montabaur, in Parallellage zur unmittelbar nördlich verlaufenden A3.
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[Bearbeiten] Aufbau der Station
Für den Personenverkehr stehen fünf Gleise zur Verfügung. Am Gleis 1 sowie den Gleisen 4/5 liegt je ein 405 m langer und 76 cm hoher Bahnsteig, der auf 200 m Länge überdacht ist. Der Bahnsteig 5 gliedert sich dabei in den westlichen Abschnitt 5a sowie den östlichen Abschnitt 5b. Die Gleise 2 und 3 dienen als Durchfahrgleise für in Montabaur nicht haltende ICEs. Darüber hinaus stehen sieben Gleise für den Güterverkehr zur Verfügung.
Vom südlichen „Haupteingang“ (Bahnhofsvorplatz) führt eine Treppe und ein Aufzug zu einer Verteilerebene, vom nördlichen Eingang ist diese Halle ebenerdig zu erreichen. An beiden Eingängen ist je eine Informations- und Notrufsäule aufgestellt.
In der Verteilerebene sind ein „Reisezentrum“ der Bahn mit zwei Fahrkartenschaltern, (kostenlose) Toiletten, ein Warteraum sowie sieben Schließfächer untergebracht. Weitere Gewerbeflächen werden von einem Imbiss, einer Drogerie sowie einem Selbstbedienungszentrum der Sparkasse Westerwald belegt. Darüber hinaus gibt es ein "Schaufenster der Region", in dem sich lokale Unternehmen präsentieren, sowie ein Informationsbüro der Stadt. Im Moment (Stand: September 2006) sind alle Gewerbeflächen im Inneren der Station belegt. Die Bahnhofshalle sowie der Bahnhofsvorplatz sind mit einem Hot-Spot von T-Mobile abgedeckt.
Von der Unterführung führen jeweils zwei Rolltreppen, eine Treppe und ein Aufzug zu den beiden Bahnsteigen. Auf diesen findet sich auch jeweils eine Informations- und Notrufsäule sowie Sitzgelegenheiten. Auf dem Bahnsteig 4/5 gibt einen Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter des Bahnsteigservice.
Im Untergeschoss der Station (hinter der Haupttreppe) findet sich darüber hinaus ein Büro der Bundespolizei.
Montabaur ist neben Limburg Süd sowie Allersberg und Kinding (Neubaustrecke Nürnberg–Ingolstadt) einer von vier Bahnhöfen in Deutschland, die planmäßig mit 300 km/h durchfahren werden können.
[Bearbeiten] Geschichte, Hintergründe, Entwicklung
Nach Abschluss des Linienbestimmungsverfahrens beschloss das Bundeskabinett 1989 die heutige Streckenführung der Schnellfahrstrecke entlang der Autobahn A3. Noch im gleichen Jahr forderte der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz die Einrichtung eines Bahnhofs an der ICE-Strecke. Im März 1990 wurde eine „Vereinbarung zur geplanten DB-Neubaustrecke Köln–Rhein/Main“ zwischen den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Hessen sowie dem Bundesverkehrsminster geschlossen, die als einzigen Monterbaur als einzigen Standort, „im Bereich der Verdichtungsrandzone des Raums Mittelrhein-Westerwald“, nennt.
Im Raumordnungsverfahren wurde ab 1991 die Möglichkeit eines ICE-Haltes in Montabaur weiter untersucht. Mit Abschluss des Verfahrens wurde 1995 der Bau des ICE-Bahnhofes besiegelt. Der Bau begann im Jahr 1997.
Die Deutsche Bahn verpflichtete sich 1993 in einem Vertrag, bis 2007 eine nicht genauer bekannte Zahl von ICEs in Montabaur halten zu lassen; anschließend soll, entsprechend der Nutzung, über die weitere Anbindung entschieden werden. Das Land beteiligte sich an der Finanzierung der Station und richtete die neue Autobahn-Anschlussstelle ein. Die Stadt Montabaur errichtete darüber hinaus ein Gewerbegebiet am Bahnhof, gedacht als Keimzelle für ein neues Stadtviertel zwischen Bahnhof und bestehender Besiedelung.
Die Station ersetzt den bisherigen Stadtbahnhof Montabaur, an dem am 6. Juli 2000 der letzte Personenzug verkehrte. Der erste Regionalzug fuhr am 10. Juli 2000 am neuen Bahnhof Montabaur ein. Der erste ICE, mit Hartmut Mehdorn und Doris Schröder-Köpf an Bord, machte am 25. Juni 2002 Station. Am 1. August 2002, zur Betriebsaufnahme auf der Neubaustrecke, hielten die ersten fahrplanmäßigen Züge.
Als ICE-Systemhalt abseits größerer Städte anfangs oft belächelt, entwickelte sich die Station seit ihrer Eröffnung beachtlich. Rund 2.150 Menschen nutzen laut einer Fahrgastzählung vom Juni 2005 täglich den Bahnhof.[1] Am 22. Juni 2006 wurde der zweimillionste Fahrgast begrüßt. Mehr als 30 Unternehmen, mit über 600 Arbeitsplätzen haben sich bislang im angrenzenden Gewerbegebiet „ICE-Park“ angesiedelt (Stand: August 2006).[2] Der Internetanbieter United Internet hat hier seinen Hauptsitz, den er jedoch bereits vor dem ICE-Bahnhof dort hatte.
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Im Sommerfahrplan 2006 (28. Mai bis 9. Dezember 2006) halten werktäglich rund 80 Züge in Montabaur:
- Von Bahnsteig 1 verkehren in Richtung Frankfurt am Main (Flughafen und/oder Hauptbahnhof) werktäglich rund 20 Züge. Die Fahrzeit für die rund 80 bis 90 Schienenkilometer liegt bei etwa 30 bis 40 Minuten.
- Ebenfalls vom Bahnsteig 1 verkehren täglich sieben Zugpaare Richtung Wiesbaden (77 km) in 30 Minuten.
- Von Bahnsteig 4 in Richtung Köln (Messe/Deutz oder Hauptbahnhof) werden ebenfalls rund 20 Züge angeboten. Für rund 90 Schienenkilometer benötigen die meisten ICEs rund 30 bis 40 Minuten.
- Vom Bahnsteig 5a verkehrt die Privatbahn vectus zum Bahnhof Limburg (Lahn) in rund 45 Minuten. Dabei verkehren wochentags zwölf Zugpaare, an Samstagen und Feiertage jeweils sechs.
Der 21,4 Schienen-km entfernte Bahnhof Limburg Süd ist mit dem ICE in neun Minuten zu erreichen (33 Züge werktäglich). Kritiker bezeichnen diese Verbindung über die für Tempo 300 zugelassene Neubaustrecke auch als die „schnellste S-Bahn der Welt“.
Der Bahnhof liegt verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe der Anschlussstelle Montabaur (Nr. 40) der Autobahn A3. Zur Eröffnung standen 350 Park&Ride-Parkplätze zur Verfügung. Diese Zahl ist mittlerweile auf 900 angewachsen, ergänzt durch 130 kostenpflichtige Stellplätze unter dem Busbahnhof am Bahnhof (Stand: August 2006).
Am Bahnhofsvorplatz sind drei Taxistände eingerichtet. Vom angrenzenden Busbahnhof verkehren 15 Linien, darunter auch ein für ICE-Fahrgäste kostenloser Shuttle-Bus, der zum etwa zwei Kilometer südlich gelegenen Zentrum der Kreisstadt verkehrt.
[Bearbeiten] Verkehrstechnische Ausrüstung
Die Gleise laufen auf einem Damm in einer Höhe von 14 Metern, in Ost-West-Richtung und parallel zur unmittelbar nördlich verlaufenden A3. Die Durchfahrgleise 2 und 3 sind dabei in Fester Fahrbahn mit UIC-60-Schienen ausgeführt. Die drei Bahnsteiggleise wurden hingegen auf Schotter-Oberbau errichtet. Alle vier Fernverkehrs-Gleise (1-4) sind mit Linienzugbeeinflussung ausgerüstet.
Östlich und westlich der Station führen Weichen an die Bahnsteiggleise. In Richtung Bahnsteige gestellt (abzweigender Ast) können diese mit 100 km/h befahren werden. Die durchgehenden Hauptgleise sind durch Schutzweichen gegen Flankenfahrten aus den Bahnsteiggleisen gesichert.
Nördlich und südlich der Station ist jeweils eine Überleitstelle mit je zwei Weichen installiert. Auch eines von fünf Unterwerken der Schnellfahrstrecke sowie eine Unterzentrale des Elektronischen Stellwerks finden sich im Bereich der Station.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ http://www.ice-park-montabaur.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=34&Itemid=73# , Seite 1
- ↑ http://www.ice-park-montabaur.de/index.php?option=com_content&task=view&id=48&Itemid=73
[Bearbeiten] Weblinks
- Montabaur in der Bahnhofsdatenbank auf db.de
- ICE-Park Montabaur
- „Regional-Marketing-Initiative ICE“
- Diplomarbeit „Die ICE-Bahnhöfe Montabaur und Limburg – Impulse für Wohnstandortwahl, Wohnsiedlungsentwicklung und berufliche Mobilität“ von Nina Demuth
- Studienarbeit: „Der ICE-Bahnhof als Standort für die Region Montabaur“
Koordinaten: 50° 26′ 41" n. Br., 7° 49′ 30" ö. L.