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Aulus Flaccus Persius (* 34 n. Chr.; † 62 n. Chr.) war ein römischer Dichter etruskischer Abstammung.
In seinen Werken, Dichtungen und Satiren lehrte Persius die stoische Lebensweisheit und kritisierte zeitgenössische Missstände. Seine Werke wurden nach seinem Tod vom Philosophen Lucius Annaeus Cornutus herausgegeben und waren bis ins Mittelalter populär.
- geboren am 4. Dezember 34 n. Chr. in Volterra (Toskana)
- beide Eltern sind angesehene Vertreter des Ritterstands
- Besuch der Elementarschule in Volterra
- Mit 12 Jahren Studium von Grammatik und Rhetorik in Rom
- Mit 16 Jahren Anschluss an Lucius Annaeus Cornutus (stoischer Philosoph)
- Persius’ Lebensführung und Dichtung wird durch Cornutus bestimmt
- lernt u.a. Seneca im Kreis des Cornutus kennen (er hält allerdings nicht viel von Seneca)
- umgänglicher, zurückhaltender und anhänglicher Charakter
- gestorben mit 28 Jahren am 24. November 62 n. Chr. (Magenkrankheit)
- Persius schrieb 6 Satiren im Hexameter
- Eine Praetexta (Stück mit nationalrömischem Inhalt) und Gedichte auf Arria, die Schwiegermutter des Thrasea (ein befreundeter Politiker) wurden vernichtet
- unvollendetes Satirenbuch wird von Cornutus bearbeitet; er stutzt den Schluss der 6. Satire zurecht und entschärft anstößige politische Anspielungen
- Außerdem überliefert: 14 Choliamben (Verse im Hinkiambus) teils am Ende, teils am Anfang (Einleitungsgedicht?) der Satiren
- Beschränkung auf die Moraldiatribe im Gegensatz zu Horaz’ stofflicher Vielfalt (Horaz war sein wichtigstes Vorbild)
- sein Stil strotzt vor Metaphern und Anspielungen, setzt Bilder und Motive des Genus voraus und sucht zu übertrumpfen
- Bewunderung der Werke im Freundeskreis; rufen beim Publikum Staunen und Kritik hervor
- galt als Klassiker der Satire (Satire ist ein Gattungsbegriff!) in der nächsten Generation
- eine Kommentierung des schwierigen Textes wurde spätestens im 4. Jahrhundert nötig
- Die erhaltenen Scholien (=erläuternde Notizen, Singular: Scholium) bezeugen die Entwicklung von nebensächlichen Erklärungen zu einem mehrfach erweiterten, selbstständigen Kommentar
- Satire: Absetzung der eigenen Intentionen, die sich an der alten Komödie, Lucilius und Horaz orientieren, von der Nichtigkeit des zeitgenössischen literarischen Getriebes
- Satire: handelt vom rechten Gebet
- Satire: handelt vom Zwiespalt zwischen Wissen und Handeln
- Satire: handelt von der Selbsterkenntnis
- Satire: Preisung der Philosophie als Quelle der wahren inneren Freiheit (sie ist dem verehrten Lehrer Lucius Annaeus Cornutus gewidmet)
- Satire: ist an den befreundeten Dichter Caesius Bassus gerichtet und behandelt den rechten Gebrauch des Reichtums
- Walter Kißel: Aulus Persius Flaccus - Satiren (Herausgegeben, übersetzt und kommentiert) Heidelberg 1990