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August (Sachsen-Weißenfels)

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August von Sachsen-Weißenfels (* 13. August 1614 in Dresden; † 4. Juni 1680 in Halle) war der erste Herrscher über das kursächsische Sekundogenitur-Herzogtum Sachsen-Weißenfels, das reichsunmittelbare Fürstentum Sachsen-Querfurt und letzter Administrator des Erzstiftes Magdeburg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Herzog August war der zweite Sohn des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen, von dessen zweiter Ehefrau Magdalena Sibylle, einer Tochter des Markgrafen Albrecht Friedrich von Preußen. Seine Geschwister waren die Herzöge Moritz von Sachsen-Zeitz und Christian von Sachsen-Merseburg, der Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen, die Herzoginnen Maria Elisabeth, die Ehefrau des Herzogs Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf und Magdalena Sibylle, die Ehefrau des Herzogs Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg.

[Bearbeiten] Leben

Mit 13 Jahren wurde Herzog August am 23. Januar 1628 durch das Magdeburger Domkapitel zum Erzbischof gewählt, um den bisherigen Administrator Christian Wilhelm von Brandenburg zu ersetzen. Zu diesem Zeitpunkt war August dort bereits drei Jahre Koadjutor. Sein Amt als Erzbischof konnte er aber erst antreten, als der durch den Papst und den Kaiserlichen unterstützte Mitbewerber Leopold Wilhelm von Österreich, der das Erzbistum dem Katholizismus zurückführen sollte und nach der Eroberung von Magdeburg im Jahre 1631 auch Erzbischof wurde, infolge des Prager Friedens darauf verzichtete. Als sich die schwedischen Truppen 1638 aus seiner Residenzstadt Halle zurückzogen, konnte Herzog August am 19. Oktober desselben Jahres endlich in sein Amt eingeführt werden.

Abgesichert durch ein Neutralitätsabkommen mit Torstensson konnte sich Herzog August endlich am 31. Dezember 1642 dauernd in Halle niederlassen. Dies war der Beginn eines veritablen Aufschwungs der Stadt zu einem höfischen Zentrum.

Mit der Zeit wirkten am Hofe Herzog Augusts unter anderem David Elias Heidenreich, die Kapellmeister Philipp Stolle, David Pohle und Johann Philipp Krieger, der Organist Christian Ritter und der Schriftsteller Johann Beer.

1643 wurde Herzog August durch Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen. Er verlieh ihm den Gesellschaftsnamen der Wohlgeratene und das Motto in Güte tugendhaft. Als Emblem wurde ihm die Wurzel Bibernell zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich sein Eintrag unter der Nr. 402. Dort ist auch das Reimgesetz verzeichnet, das er anlässlich seiner Aufnahme verfasste:

Die wurtzel Bibernel in güte tugendhaft
Den Stein' und Waßersucht ist alzu wol gerathen
Drumb Wolgerahten ich von solcher tugend kraft
Genennet worden bin: Man kommen sol Zu statten
Gemeinen nutzen wol: Ja wo die Tugend haft
Aldar thun sich herfür die hochgewünschte thaten:
Die wolgerahtne frucht wird gültig vorgebracht,
Weil tugend übertrift in allem bloße macht.

Durch die Erfüllung des väterlichen Testaments 1652 und die Erbvergleiche mit seinen Brüdern konnte Herzog August seinen Herrschaftsbereich sichern und vergrößern. Dabei ist besonders der Vergleich vom 22. April 1657 und der Zugewinn der Herrschaft Barby, die er später seinem Sohn Heinrich und dessen Erben überlässt, sowie das Gebiet um Querfurt zu erwähnen.

Am 25. Juli 1660 erfolgte die Grundsteinlegung für Augusts Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels. Diese geschah auf dem Burgberg, genau an der Stelle, an der sich einst die alte, von den Schweden verwüstete Burg befand.

Am 15. Juli 1667 trugen die Söhne Herzogs Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar fünf Jahre nach dessen Tod Herzog August die Präsidentschaft der Fruchtbringende Gesellschaft an. Er nahm dieses Amt an, obwohl er sich weder als Künstler noch Wissenschaftler betätigte. Als kunstliebender Mäzen förderte er jedoch an seinem Hof die Pflege von Musik und Theater. Unter seiner Leitung wandelte sich die Fruchtbringende Gesellschaft immer mehr zu einem höfischen Orden mit reinen Repräsentationsaufgaben.

Im Alter von 65 Jahren starb August von Sachsen-Weißenfels am 4. Juni 1680 in Halle.

[Bearbeiten] Nachkommen

Am 23. November 1647 heiratete Herzog August Anna Maria, eine Tochter des Adolf Friedrich I., Herzog von Mecklenburg-Schwerin. Mit ihr hatte er sieben Töchter und fünf Söhne:

  • Magdalena Sybille (1648–1681) – verheiratet mit Friedrich I., Herzog von Sachsen-Gotha
  • Johann Adolf I. (1649–1697), sein Nachfolger als Herzog von Sachsen-Weißenfels/Querfurt
  • August der Jüngere (1650–1674), Dompropst zu Magdeburg - verheiratet mit Charlotte, Tochter von Friedrich, Landgraf von Hessen-Eschwege-Wanfried
  • Christian (1652–1689), Generalfeldmarschall der kursächsischen Armee
  • Anne Marie (1653–1671)
  • Sophia (1654–1667) – verheiratet mit Karl Wilhelm, Fürst von Anhalt-Zerbst
  • Katharina (1655–1663)
  • Christine (1656–1698) – verheiratet mit August Friedrich, Prinz von Holstein-Gottorf und Fürstbischof von Lübeck (1646–1705)
  • Heinrich zu Barby (1657–1728) – verheiratet mit Elisabeth Albertine, Tochter von Johann Georg II., Fürst von Anhalt-Dessau
  • Albrecht (1659-1692) – verheiratet mit Christine Theresa, Tochter von Ferdinand Karl, Graf von Löwenstein-Wertheim-Rochefort
  • Elisabeth (1660–1663)
  • Dorothea (1662–1663)

Am[11. Dezember 1669 starb seine erste Ehefrau Anna Maria. Nach dem obligaten Trauerjahr ehelichte Herzog August am 29. Januar 1672 Johanna Walpurgis, eine Tochter des Georg Wilhelm, Graf von Leiningen-Westerburg (1647–1687), mit der er noch folgende Nachkommen zeugte:

  • Friedrich Erdmann (1673–1715), Generalleutnant der kursächsischen Armee - verheiratet mit Emilie Agnes, Tochter von Heinrich I., Graf von Reuß-Schleiz
  • Moritz (1676–1695)
  • totgeborenes Kind (*/† 1679)

[Bearbeiten] Literatur

  • Johann Hübners ... Drey hundert und drey und dreyßig Genealogische Tabellen, Tab. 169
  • Klaus Gondermann: Die Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft 1617-1650: 527 Biographien. Leipzig, 1985
  • 300 Jahre Schloß Neu-Augustusburg, 1660-1694 - Residenz der Herzöge von Sachsen-Weißenfels: Festschrift. Weißenfels, 1994
  • Johann Christoph Dreyhaupt: Beschreibung des ... Saal-Creyses, insonderheit der Städte Halle. Halle, 1749/1751 (d.i. "Dreyhaupt-Chronik")

[Bearbeiten] Weblinks


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