Aqida
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Die Aqida (arabisch: عقيدة) stellt das Fundament der ganzen Glaubenslehre des Islam dar. Die Aqida besteht aus 6 Glaubenssätzen, auch Iman-Inhalte genannt. Jeder Muslim muss die Aquida bestätigen um als Muslim bezeichnet zu werden. Wer dies nicht tut, gilt als Kafir.
In der Sunna des Propheten Mohammed heißt es: Der Glaube (Iman) ist, dass du an Allah, an Seine Engel, an die Begegnung mit Ihm, an Seine Gesandten und an die Auferstehung glaubst.
Und im Koran heißt es: Und wer nicht den Iman an Allah verinnerlicht und an seine Engel, an seine Schriften, an seine Gesandten und an den Jüngsten Tag, der ist fürwahr weit in die Irre gegangen. (Sure 4:136)
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[Bearbeiten] Der Iman an Allah
(arabisch:الإيمان بالله)
Der Glaube an die Einheit Allahs, die jede Trinität, Dualität und Pluralität verwirft. Der Muslim bestätigt und verinnerlicht, dass Allah der einzige und Anbetungswürdige ist, nichts ist ihm gleich und es gibt nichts seinesgleichen. Denn im Koran heißt es:
„Es gibt nichts Seinesgleichen.“ (Surausch-schura Nr. 42, Aya Nr. 11)
„Sag: 'er ist Allah, einzig. Allah ist As-samad (Der absolut Selbständige, Der niemandem bedarf, alles und jeder aber bedarf Seiner). Nie zeugte er und nie wurde er gezeugt, und nie ist Ihm jemand ebenbürtig.'“ (Sure-al-Ikhlas Nr. 112)
[Bearbeiten] Der Iman an die Engel
Dieser Iman bedeutet, dass die Muslime an die Engel Glauben müssen, die von Allah aus Licht erschaffen wurden. Im Koran heißt es:
Der Gesandte hat den Iman an das verinnerlicht, was ihm von seinem Herren hinabgesandt wurde, ebenso die Mumin. Sie alle haben den Iman verinnerlicht an Allah, an Seine Engel, an Seine Schriften und an Seine Gesandten: 'Wir machen keinen Unterschied bei keinem Seiner Gesandten.‘ Und sie sagten: „Wir haben gehört und gehorcht; (gewähre uns) Deine Vergebung, unser Herr! Und zu Dir ist das Werden.“(Suratul-baqara Nr. 2, Aya Nr. 285)
[Bearbeiten] Der Iman an die Gesandten
Muslime müssen an alle Namentlich erwähnten Propheten Glauben und auch an die, die im Koran nicht erwähnt sind. Man unterscheidet im Islam zwischen zwei Arten von Propheten: Die An-Nabi und die Ar-rasul.
Die An-Nabi sind Propheten, die die vorangegangenen Offenbarungen Allahs bestätigen und sie neu Verkündeten, weil sie mit der Zeit vergessen wurde.
Die Ar-rasul sind Gesandte und Botschafter, die eine neue Offenbarungschrift erhalten haben. Im Koran werden sie Schriftbesitzer genannt.
[Bearbeiten] Der Iman an die durch Allah geoffenbarten Schriften.
Muslime verinnerlichen den Glauben, dass die im Koran erwähnten Schriften offenbart wurden und im laufe der Zeit verfälscht wurden, daher ist der Koran, nach Islamischer Auffassung das einzige und Wahre Wort Allahs. Im Koran heißt es dazu:
„Und für jede Umma gibt es einen Gesandten. Und wenn ihr Gesandter eintrifft, wird zwischen ihnen gerecht gerichtet, und sie werden keinerlei Unrecht unterliegen.“ (Sure-yunus Nr. 10, Aya Nr. 47)
[Bearbeiten] Der Iman an den Jüngsten Tag
Der Glaube am Jüngsten Tag beinhaltet folgendes:
- Die Prüfung im Grab
- Die Prüfung im Grab durch Nakir und Munkar, in denen die toten befragt werden: wer Ihr Gott sei, wer ihr letzter Botschafter (Prophet) war, und ob die Gebete Aufrichtig vollzogen wurden, und was sie mit ihrem Din (Glauben) taten.
- Die Auferweckung
- Die Auferweckung durch Israfil mit seinem Gewaltigen Horn, in dem er zweimal rein bläst. Die Versammlung wo die Menschen am Jüngsten Tag sich befinden werden.
- Das Register der Taten
- Das Register der Taten, ist eine Aufzählung der ganzen Lebensgeschichte eines Menschen, die am jüngsten Tag dem Menschen vorgelegt wird.
- Die Abrechnung
- Die Abrechnung bezeichnet den Tag an dem Allah über die Geschöpfe richten wird, deswegen wird der Begriff Gerichtstag sehr oft unter den Muslimen verwendet.
- Die Waage der Taten
- Die Waage der Taten, entscheidet über Paradies oder Hölle. Wenn die Guten taten überwiegen, so wird der jenige ins Paradies eintreten dürfen, es gibt jedoch auch ausnahmen.
- Al-haud (wörtl.: das Becken)
- aus dem nur bestimmte Gläubige Trinken dürfen. Denn in der Überlieferung heißt es, dass ein jeder am jüngsten Tag durstig sein wird. Ein Durst von unvorstellbaren Ausmaß.
- Die Brücke über Dschahannam
- Die Brücke über Dschahannam, (as-sirat) die alle Menschen überqueren müssen, die meisten werden es jedoch nicht schaffen und in die Hölle geworfen werden.
- Die Fürbitte
- Die Fürbitte des Gesandten Mohammed für seine Umma.
- Al-dschannah (das Paradies)
- Glaube an die Existenz des Paradieses.
- Dschahannam (das Höllenfeuer)
- Glaube an die Existenz des Höllenfeuers.
[Bearbeiten] Der Iman an Qada` und Qadar.
Qada bezeichnet das Vorauswissen Allahs über Vergangenheit, Gegegenwart und Zukunft. Al-Qada ist gleichzeitig ein Attribut Allahs: seine Allwissenheit. Al-Qadar hingegen bezeichnet die Verwirklichung von Al-Qada durch die Allmacht Allahs.
[Bearbeiten] Literatur
- Amir M. A. Zaidan: Al-Aqida, ADIB-Verlag Offenbach 1999 (ISBN 393-465-9004)
- Ahmad A. Reidegeld Handbuch Islam, Spohr-Verlag 2005 (ISBN 3-927606-28-6)