Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow - Wikipedia

Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow

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Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow (russisch Андрей Николаевич Колмогоров, wiss. Transliteration Andrej Nikolaevič Kolmogorov; * 12./25. April 1903 in Tambow; † 20. Oktober 1987 in Moskau) war einer der bedeutendsten Mathematiker des 20. Jahrhunderts. Kolmogorow leistete wesentliche Beiträge auf den Gebieten der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Topologie, er gilt als der Gründer der Algorithmischen Komplexitätstheorie. Seine bekannteste mathematische Leistung war die Axiomatisierung der Wahrscheinlichkeitstheorie.

Als Student arbeitete (und publizierte) er außerdem über Logik und Fourierreihen, später über die Anwendung der Wahrscheinlichkeitstheorie in der Turbulenz und der klassischen Mechanik.

[Bearbeiten] Leben und Arbeiten

Kolmogorows Mutter stirbt bei seiner Geburt am 25. April im russischen Tambow, sein Vater verlässt ihn, so dass er von der Schwester seiner Mutter, Vera, großgezogen wird. Nach dem Umzug (1910) nach Moskau und dem Besuch eines privaten, nach der Revolution öffentlichen Gymnasiums schließt er 1920 die Schule ab und besucht die Universität Moskau sowie parallel dazu das Mendelejew-Institut. Neben Mathematik studiert er russische Geschichte und Metallurgie.

1922 publiziert Kolmogorow erste Ergebnisse in der Mengentheorie und 1923 in der Fourieranalysis (Une série de Fourier-Lebesgue divergente presque partout). Er erlangt internationale Bekanntheit und veröffentlicht acht Arbeiten über Integrationstheorie, Fourieranalyse sowie erstmals über Wahrscheinlichkeitstheorie. Nach seinem Studienabschluss 1925 beginnt er seine ("kleine") Promotion bei Nikolai N. Lusin, die er 1929 beendet.

Auf Reisen an die Wolga und in den Kaukasus schließt er Freundschaft mit P. S. Alexandrow, mit dem er 1930/31 Studienreisen nach Göttingen, München und Paris unternimmt. 1931 wird er als ordentlicher Professor an die Universität Moskau berufen.

1933 erscheint Kolmogorows Lehrbuch Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf deutsch beim Heidelberger Springer-Verlag, in dem er seine Axiomatisierung der Wahrscheinlichkeitstheorie vorstellt. Im selben Jahr wird er Direktor des mathematischen Instituts der Moskauer Staatsuniversität. 1934 veröffentlicht Kolmogorow seine Arbeit über Kohomologie (ein Begriff aus der Topologie) und erreicht über die "große" Promotion den Doktorgrad in Mathematik und Physik. 1939 wird er Mitglied der russischen Akademie der Wissenschaften, später auch Mitglied zahlreicher ähnlicher Institutionen in Rumänien, England, Deutschland, USA, Indien, Holland, und Frankreich. Er erhält sowjetische Auszeichnungen wie den Orden der sozialistischen Wissenschaft (1940), den Stalinpreis (1941) und mehrfach den Leninorden. 1942 heiratet er seine Schulfreundin Anna Dmitrijewna Jegorownaja.

1941 veröffentlichte er zwei wichtige Artikel zu Turbulenz. 1953/54 beschreibt er die KAM-Theorie dynamischer Systeme. Beides sind Anwendungen der Wahrscheinlichkeitstheorie auf Probleme der Physik. 1957 löste er eine schon von Hilbert genannte Verallgemeinerung von Hilbert's 13. Problem.

1955 wird Kolmogorow Ehrendoktor der Pariser Sorbonne. 1962 bekommt er den Balzan-Preis für Mathematik. 1964 wird er Mitglied der Royal Society of London, 1968 Mitglied der Académie française. Zahllose Auszeichnungen und internationale Ehrendoktorwürden folgen.

Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit engagiert Kolmogorow sich sehr für die Förderung begabter Kinder, so eröffnet unter seiner Initiative an der Moskauer Universität ein Internat mit den Schwerpunkten Mathematik und Physik. Er war bis zu seinem Tod wissenschaftlich tätig.

[Bearbeiten] Siehe auch

Kolmogorow-Axiome, Kolmogorow-Komplexität, Kolmogorow-Smirnow-Test, Kolmogorow-Arnold-Moser-Theorem, Johnson-Mehl-Avrami-Kolmogorow-Gleichung, Kolmogorow-Ungleichung

[Bearbeiten] Weblinks

Anmerkung: Doppelte Daten sind erstens gemäß julianischem Kalender angegeben, zweitens gemäß gregorianischem Kalender. Der Wechsel des Kalenders fand, je nach Staat, zwischen 1582 und 1812 statt, in einigen Staaten Osteuropas erst Anfang des 20. Jahrhunderts (beispielsweise in Russland zur Oktoberrevolution 1917).

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