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Andrea Dworkin

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Andrea Dworkin (* 26. September 1946 in Camden, New Jersey, USA; † 9. April 2005 in Washington, D.C., USA) war eine US-amerikanische Feministin, Soziologin und Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Biografie

Dworkins Vater war Lehrer und Sozialist, und sie schreibt ihm zu, sie zu ihrer Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit inspiriert zu haben. Obwohl sie angemerkt hat, dass ihr jüdischer Haushalt in vielfacher Weise vom Andenken an den Holocaust dominiert war, hatte sie im allgemeinen eine glückliche und normale Kindheit bis zum Alter von 9 Jahren, als sie in einem Kino missbraucht wurde.

Seit Mitte der 1965 kämpfte sie als Aktivistin und Autorin für eine Veränderung der Gesellschaft. Am bekanntesten wurde sie durch ihren Kampf gegen die Pornografie. In Deutschland fiel sie vor allem durch ihr Buch „PorNOgraphy-Men possessing women“ (1979) und ihre Zusammenarbeit mit Alice Schwarzer auf.

In den 80er Jahren entwickelte sie gemeinsam mit der Juristin Catherine MacKinnon ein Anti-Pornografie-Gesetz, das Pornografie generell als frauenfeindlich definiert. Ihre Radikalität und ihre als unwissenschaftlich betrachtete Vorgehensweise wurde auch von anderen Feministinnen kritisiert.

[Bearbeiten] Leben und Werk

1965, als Studentin der Bennington College wurde sie während einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg vor der US- Mission zur UNO verhaftet und in das New York Women's House of Detention Gefängnis geschickt, wo sie einer internen Durchsuchung durch Gefängnisärzte ausgesetzt war, die so unsanft ausgeführt wurde, dass sie tagelang danach an Blutungen litt. Ihr Zeugnisbericht über diese Erfahrung erhielt internationale Aufmerksamkeit und führte zur Schließung des Gefängnisses.

Nach ihrem Hochschulabschluss zog sie nach Amsterdam und vermählte sich mit einem niederländischen Anarchisten, der sie im Laufe ihrer fünfjährigen Ehe körperlich missbrauchte. Während dieser Zeit arbeitete sie als Prostituierte und lebte in einem Zustand der Armut. Im Alter von 27 Jahren lernte sie John Stoltenberg kennen, den sie 1998 heiratete, aber die beiden identifizierten sich als lesbisch bzw. schwul. Am Vormittag des 9. April 2005 verstarb sie zuhause in Washington DC im Alter von 58 Jahren. Die Ursache ihres Todes ist nicht festgestellt worden. Sie litt schon seit Jahren an Osteoarthritis, was sie als Folge einer Vergewaltigung auslegte.

[Bearbeiten] Ideen und Kontroverse

Im Verlauf ihres Lebens schrieb Dworkin zahlreiche Bücher, Artikel und Reden, in denen sie sich sehr kritisch über Pornografie und Prostitution äußerte; dennoch behandelten viele dieser Texte das Thema Sexualität sehr ausführlich. Folgendes Zitat aus dem Buch Woman Hating dient als Beispiel für ihre Ansichten zum Thema Inzest: "Die Eltern-Kind-Beziehung ist hauptsächlich erotischer Natur, da alle menschliche Beziehungen hauptsächlich erotischer Natur sind. [...] Die Zerstörung des Inzest-Tabus ist wesentlich für die Entwicklung einer kooperativen menschlichen Gemeinschaft, die auf dem freien Fluss eines natürlichen androgynen Erotizismus basiert."

Dworkin verband sexuelle Themen mit grösseren gesellschaftlichen Strukturen. So schrieb sie über die klassenkämpferischen Aspekte des Feminismus in Bücher wie Right-Wing Women. Sie beklagte die Tendenz von wohlhabenden "liberalen Feministinnen", Absprachen mit dem Establishment zu treffen, welche die eigene Position zwar voranbrachte, aber weniger betuchte Frauen außen vor ließen.

Unzutreffenderweise wurde Dworkin das Zitat "Aller Sex ist Vergewaltigung" bzw. "Alle Männer sind Vergewaltiger" zugeschrieben. Zu diesen fehlerhaften Attribuierungen hat sie folgende Erklärung abgegeben: "Penetrativer Verkehr ist, von seiner Natur her, gewalttätig. Ich sage aber nicht, dass Sex eine Vergewaltigung sein muss. Ich meine nur, Sex sollte Frauen nicht in eine untergeordnete Position stellen. Es muss gegenseitig sein und nicht der Tat eines Mannes, der einzig seine eigene Befriedigung sucht. Dass ist es, was ich rüberbringen will."

Dworkin wurde oft Angriffe auf persönlicher Basis ausgesetzt, z.B. wegen ihres äußeren Erscheinungsbildes oder ihrer lesbischen Identität. Sie glaubte, dass Pornografie ihre Wurzel in einem männlichen Hass auf Frauen habe, dass sie eine signifikante Ursache von Vergewaltigung und anderer sexuellen Gewalt sei, und dass Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren, das Recht auf Selbstverteidigung bis hin zu tödlicher Gewalt hätten. Trotz ihres vermeintlichen Männerhasses hatte sie zahlreiche enge männliche Freunde, darunter der Schriftsteller Michael Moorcock und ihr Ehemann Stoltenberg. Ihre Kritik an Geschlechtsrollen und ihr Glauben, dass diese eliminiert werden müssen, um die volle Gleichheit in der Gesellschaft zu erlangen, werden auch zitiert, um sie vor dem Vorwurf zu verteidigen, dass sie "Männerhasserin" sei. Anders als die Autorin Valerie Solanas hat Dworkin in ihren Werken nie für die Abschaffung der Männer plädiert.

[Bearbeiten] Einfluss auf das Rechtssystem

Zusammen mit der feministischen Rechtsanwältin Catharine MacKinnon schrieb Dworkin einen Gesetzentwurf, in dem Pornografie als Verletzung der Bürgerrechte der Frau definiert wurde, und der es Frauen ermöglichen würde, Produzenten und Vertreibende von Pornografie zivilrechtlich auf Schadensersatz zu verklagen. 1983 wurde der Gesetzentwurf in Indianapolis verabschiedet, jedoch später im Prozess American Booksellers Association, Inc. v. Hudnut durch das Berufungsgericht für den 7. Bezirk der Bundesrechtssachen für verfassungswidrig gefunden. Dieses Urteil ist ein wichtiger Präzedenzfall für den Ausgleich zwischen Pornografie und Zensur.

[Bearbeiten] Zitate

  • "Terror strahlt aus vom Mann, Terror erleuchtet sein Wesen, Terror ist sein Lebenszweck"

("Pornographie. Männer beherrschen Frauen." Mit einem Vorwort von Alice Schwarzer. Frankfurt am Main 1990)

  • "Geschlechtsverkehr vollzieht sich innerhalb einer Machtbeziehung, die allgegenwärtig und unangreifbar ist" ("Intercourse.", The Free Press (1987))
  • "Ich möchte einen Mann zu einer blutigen Masse geprügelt sehen, mit einem hochhackigen Schuh in seinen Mund gerammt wie ein Apfel in dem Maul eines Schweins." („Pornographie. Männer beherrschen Frauen“)

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Sachbücher

[Bearbeiten] Romane, Gedichte und Erzählungen

[Bearbeiten] Englischsprachige Sekundärliteratur über Andrea Dworkin

  • Armstrong, Louise, "The Trouble with Andrea", in The Guardian, July 25, 2001.
  • Califia, Pat, ed. Forbidden Passages: writings banned in Canada. Pittsburgh: Cleis, 1995.
  • Parfrey, Adam. "The Devil and Andrea Dworkin," in Cult Rapture. Feral House Books. Portland, OR: 1995. Ppg. 53-62.
  • Stoltenberg, John. Living With Andrea Dworkin. Lambda Book Report, May/June 1994.
  • Strossen, Nadine, Defending Pornography: Free Speech, Sex, and the Fight for Women's Rights (ISBN 0814781497). New York University Press, 2000. (First edition New York: Scribner, 1995).

[Bearbeiten] Weblinks

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