Alstom LHB Coradia LIREX
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Der Alstom LHB Coradia LIREX ist ein niederfluriger Nahverkehrs-Gliedertriebzug, der ursprünglich als Erprobungsträger für neue Technik im Nahverkehr dienen sollte. Ziel des unter anderem vom Land Sachsen-Anhalt geförderten Entwicklungsprojektes war ein modularer Triebzug in Leichtbauweise, der mit elektrischem, dieselelektrischem oder Hybridantrieb versehen werden kann. Aus dem Konzept ist durch Fortentwicklung eine Familie von vollständig niederflurigen Triebzügen geworden.
[Bearbeiten] DBAG Baureihe 618
Das Fahrzeug besteht aus zweiachsigen Mittelwagen (M), auf die sich beiderseits nach dem Deichselprinzip einachsige Mittelwagen (B) oder Endwagen mit Führerstand (A) abstützen. Die realisierte Grundkonfiguration AMBBMA wäre variierbar zu einer etwas längeren, gleichfalls achtachsige Konfiguration ABBMBBA oder einer zwölfachsige Variante AMBBMBBMA. Die verwendeten kurvengesteuerten Einzelradfahrwerke (KERF) ermöglichen achslose Radsätze („virtuelle Achse“).
Der Zug wird durch 12 wassergekühlte, umrichtergesteuerte Drehstrom-Asynchronmotoren über Zweistufengetriebe angetrieben. Die wassergekühlten Fahrmotoren sind samt den Getrieben direkt an die Einzelradfahrwerke montiert. Die Betriebsbremse ist elektrisch. Zur Verbesserung der Energiebilanz ist der Zug mit einem Schwungradspeicher ausgerüstet, mit dem die Bremsenergie zwischengespeichert werden kann. Im Elektrobetrieb ist auch Bremsstromrückspeisung möglich. Der Gleichstromzwischenkreis der Umrichter kann dabei durch Stromabnehmer-Transformator-Module und/oder Dieselgeneratormodule gespeist werden. Die verwendeten Generatoren sind dabei besonders kleine und leichte permanentmagneterregte Maschinen. Fast die gesamte Antriebstechnik ist auf den Wagendächern angeordnet.
Hierdurch sowie durch die Einzelradfahrwerke konnte ein Niederfluranteil von 100% erreicht werden – das Fahrzeug ist durchgängig barrierefrei erreichbar und durchquerbar. Durch die nur 12 m langen Wageneinheiten konnte eine große Breite (3,6 m) realisiert werden; so lassen sich gegebenenfalls fünf Sitze in einer Reihe unterbringen, ohne die Breite des Mittelgangs gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen zu verringern.
Nur ein Exemplar dieser Baureihe wurde gefertigt; es wurde mit verschiedenen 'Sitzlandschaften' und einiger Unterhaltungselektronik bestückt zur Demonstration zukünftiger Möglichkeiten im Schienennahverkehr, vergleichbar mit dem DB-Innovationszug. Ein Planeinsatz sollte zunächst auf der Strecke Thale–Quedlinburg–Magdeburg stattfinden, erfolgte dann aber zwischen Magdeburg und Wittenberge als Regionalexpress. Der erste Zug fuhr sogar bis Ludwigslust, um einen ICE-Anschluss zu realisieren. Nach einjährigem Planeinsatz sollte das Vorführfahrzeug beim Hersteller Alstom LHB von der Dieselversion in die Elektroversion umgebaut werden. Hierbei sollte eine neuartige Fahrstromversorgung („eTransformer“) auf der Basis von Leistungselektronik, ähnlich einem Schaltnetzteil, zum Einsatz kommen. Dieser Umbau ist jedoch nicht erfolgt oder angefangen worden. Seit Ende Juni 2006 ist das Fahrzeug im DB-Bestand z-gestellt.
[Bearbeiten] X60
Aus dem Konzept wurde ein sechsteiliger elektrischer Triebzug für Stockholms Lokaltrafik (SL) weiterentwickelt, von dem 55 Stück zu einem Gesamtpreis von ca. 400 Mio. Euro geliefert werden. Die Baureihenbezeichnung wurde X60. Die X60 der SL sind 107,1 m lange sechsteilige Triebzüge, die auf sieben zweiachsigen Drehgestellen fahren. Die Fahrzeuge der Baureihe X60 sind zu mindestens 95% recyclebar.
Arriva hat für die gewonnene Auschreibung des Pågatågen-Zugverkehrs in Schonen 49 vierteilige X60 zu einem Gesamtpreis von ca. 245 Mio. Euro bei Alstom LHB bestellt. Der erste Zug soll 2009 und der letzte 2011 fertiggestellt werden. == DBAG Baureihe 440 ==
Die DB Regio AG hat im Spätsommer 2006 bei Alstom LHB in Salzgitter 37 vierteilige elektrische Triebzüge ALSTOM Coradia Continental im Wert von 160 Mio. EUR bestellt. Der Auftrag enthält eine Option über bis zu 42 weitere Züge. Die Auslieferung ist für den Zeitraum zwischen Mitte 2008 und Ende 2011 vorgesehen. Eingesetzt werden diese Züge ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 auf den Strecken München–Augsburg–Ulm und München–Augsburg–Donauwörth–Aalen bzw. München–Augsburg–Donauwörth–Treuchtlingen wobei die Züge in Augsburg geflügelt werden.
Von den für Schweden gefertigten X60 werden sich diese Fahrzeuge durch einen neuen, dem deutschen Umgrenzungsprofil angepaßten Wagenkasten unterscheiden. Mit ca. 70 m Gesamtlänge werden die Fahrzeuge etwa die gleichen Fahrgastmengen befördern, wie die Fahrzeuge der Baureihen 420 bis 425.
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