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Alster

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Dieser Artikel beschreibt den Fluss in Hamburg. Weitere Bedeutungen von Alster finden sich unter Alster (Begriffsklärung).
Figur auf der Außenalster (2006)
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Figur auf der Außenalster (2006)
Ansichten rund um Außen- und Binnenalster
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Ansichten rund um Außen- und Binnenalster

Die Alster ist ein 53 km langer Nebenfluss der Elbe und fließt durch Süd-Schleswig-Holstein und Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Allgemeines

Wenn ein Hamburger von der Alster spricht, ist meistens der Alstersee gemeint. Außen- und Binnenalster prägen das Bild der Hamburger Innenstadt. Für die Bebauung um die Binnenalster herum sind weiße Fassaden und kupfergedeckte Dächer vorgeschrieben.

[Bearbeiten] Geschichte

In Hamburg ist die Alster seit etwa 1190 aufgestaut, um eine Kornmühle zu betreiben. 1235 wurde ein weiterer Damm für eine zweite Mühle gebaut, der die Alster aufgrund eines Berechnungsfehlers zum Alstersee überschwemmte.

Die Oberalster-Niederung zwischen Wakendorf II im Kreis Segeberg und Tangstedt im Kreis Stormarn ist aus der Verlandung eines in der Weichsel-Kaltzeit gebildeten flachen Eisstausees entstanden. Die Oberalster wurde im 15. Jahrhundert während des Baues des Alster-Beste-Kanals (auch: Alster-Trave-Kanal) zur Schaffung eines direkten Wasserweges zwischen Hamburg und Lübeck kanalisiert.

[Bearbeiten] Daten

[Bearbeiten] Zuflüsse

  • Rönne
  • Alte Alster
  • Sielbek
  • Ammersbek

[Bearbeiten] Verlauf

[Bearbeiten] Alster

Die Alster entspringt in Henstedt-Ulzburg. Ihre Quelle befindet sich im Ortsteil Henstedt-Rhen. Von dort verläuft der teils stark gewundene Fluss vorerst nach Süden, um bei der Bauernschaft Horst nach Osten abzuknicken. Nach dem Passieren von Wakendorf II, wonach die von Norden kommende Rönne bei der Bauernschaft Naherfurt einmündet, und dem Unterqueren der B 432 (südlich von Nahe) knickt er nach Süden ab. Dabei durchfließt oder berührt die Alster – überwiegend in südlicher Richtung – die Gebiete von Bargfeld-Stegen, wo beim Gut Stegen die von Nordosten kommende Alte Alster einmündet, Kayhude (hier beginnt der Alsterwanderweg) und Tangstedt-Rade. Kurz vor der Rader Schleuse mündet die von Westen kommende Sielbek ein.

Danach erreicht die Alster kurz nach der Wulksfelder Schleuse und dem Gut Wulksfelde das Hamburger Stadtgebiet mit den Stadtteilen Duvenstedt und Wohldorf-Ohlstedt. An der Wohldorfer Schleuse mündet die von Osten kommende Ammersbek ein. Der weitere Flussverlauf windet sich durch die Endmoränenlandschaft des Alstertals. Bis zur Mellingburger Schleuse in Lemsahl-Mellingstedt münden in mehreren Naturschutzgebieten noch die Drosselbek, Bredenbek, Rodenbek, Horstbek und Saselbek ein. In Poppenbüttel folgt die Poppenbütteler Schleuse. Die Alster erreicht Wellingsbüttel, führt am Herrenhaus Wellingsbüttel vorbei und erreicht in Ohlsdorf die Fuhlsbütteler Schleuse als letzte Schleuse vor der Außenalster.

[Bearbeiten] Streek

Unterhalb des Leinpfadkanals begrenzt die Krugkoppelbrücke die Außenalster
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Unterhalb des Leinpfadkanals begrenzt die Krugkoppelbrücke die Außenalster

Der Abschnitt der Alster von Ohlsdorf bis zur Einmündung in die Außenalster wird gelegentlich auch als Streek oder Alsterstreek bezeichnet.

Der Verlauf ist hier künstlich begradigt. Der alte Flussverlauf führte durch den heutigen Ringkanal, Brabandkanal und den Leinpfadkanal. Parallel führen der Skagerrakkanal und der Inselkanal.

Bei Eppendorf mündet die Tarpenbek und an der Grenze zu Harvestehude der Isebekkanal ein. Die Krugkoppelbrücke bildet schließlich die Grenze zur Außenalster.

[Bearbeiten] Alstersee

Das ursprüngliche Becken des Alstersees entstand durch einen Mühlenstau im Verlauf des Reesendamms, der quer zum Jungfernstieg verläuft.

Die Trennung von Außen- und Binnenalster gibt es seit Errichtung der Hamburger Wallanlagen (1616 bis 1625) – die Lombardsbrücke (und später auch die Kennedybrücke, die aber meist nicht separat genannt wird) schnüren den Stausee ein und trennen so die Außen- von der Binnenalster.

[Bearbeiten] Außenalster

Die Außenalster, die bis 164 ha groß und 4,50 m tief ist, ist der größere, nördliche Teil des Alstersees. Sie wird von der Alster im Norden sowie der Osterbek und Wandse im Osten gespeist. Sie fließt im Süden in die Binnenalster ab.

Außenalster aus der Luft, Blickrichtung Südost
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Außenalster aus der Luft, Blickrichtung Südost

Das Ufer der Außenalster ist vollständig begrünt. Rund um den See ziehen sich Fußwege und Radwege, die bei Hamburgern zur Erholung und zum Joggen (8,3 km auf kürzester Distanz umrundet) sehr beliebt sind. Die Außenalster selbst wird viel zum Segeln und Rudern genutzt. Als Segelrevier gilt sie als nicht ganz einfach, da die hier möglichen stark wechselnden Windbedingungen einiges an seglerischem Geschick erfordern können.

An der Außenalster liegen einige der begehrtesten Wohnlagen Hamburgs, unter anderem Harvestehude im Westen und die Straßen Bellevue (Winterhude) und Schöne Aussicht (Uhlenhorst) im Nordosten. Auch das bekannte Hotel Atlantic (St. Georg) liegt hier am südöstlichen Ufer.

Großfeuerwerk zum japanischen Kirschblütenfest
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Großfeuerwerk zum japanischen Kirschblütenfest

Die Lombardsbrücke markiert den alten Verlauf der Stadtbefestigung (Hamburger Wallanlagen), die die Außen- von der Binnenalster trennt. Da diese Brücke den Straßenverkehr nicht mehr allein bewältigen konnte, kam bereits 1953 nördlich der alten Querung die Neue Lombardsbrücke hinzu, die 1963 zu Ehren John F. Kennedys nach seiner Ermordung in Kennedybrücke umbenannt wurde. Auf ihr ist übrigens der 10. Meridian im Pflaster gekennzeichnet. Die beiden Brücken sind für den innerstädtischen Autoverkehr sowie für den Bahnverkehr (Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn) von großer Bedeutung. Bei aller Schönheit soll nicht verschwiegen werden, dass die Alster die Stadt in zwei Hälften teilt und somit ein Verkehrshindernis darstellt.

Rund um die Außenalster ist ein Parkstreifen (Alsterpark) angelegt, dessen westlicher Teil das ehemalige Gelände der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) 1953 war. Mit Ausnahme hinter einigen wenigen Bootshäusern hat man einen freien Blick auf die Alster. Das ist besonders reizvoll beim jährlich stattfindenden großen Feuerwerk aus Anlass des Kirschblütenfestes der japanischen Gemeinde in Hamburg, die es erstmalig 1968 stiftete.

[Bearbeiten] Binnenalster

Blick auf den Jungfernstieg
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Blick auf den Jungfernstieg

Die Binnenalster, die ca. 18 ha Fläche aufweist, ist der kleinere, südliche Teil des Alstersees. Sie wird von der Außenalster im Nordosten gespeist. Sie fließt in der südlichen Ecke über das Fleet Kleine Alster – hier erfolgt jetzt an der Rathausschleuse auch die Stauung – Richtung Elbe ab.

In der Mitte der Binnenalster verankert befindet sich seit 1987 die (von privaten Mäzeen finanzierte) bis zu 60 Meter Höhe speiende Alsterfontaine. Die dadurch verbundene Einbringung von Luft-Sauerstoff hat inzwischen zu einer anerkannt deutlichen Verbesserung der Wasserqualität beigetragen.

Rund um die Binnenalster liegen verschiedene Geschäftsgebäude, unter anderem der Firmensitz der Hapag-Lloyd AG, das Hotel Vier Jahreszeiten, das traditionsreiche Kaufhaus Alsterhaus sowie der nicht minder berühmte Alsterpavillon. Neueste Attraktion ist seit Herbst 2006 die nicht unumstrittene Europa Passage, auf dem Panoramafoto (hier noch im Bau, s.u.) als „klaffende Wunde“ hell erleuchtet in der Mitte der linken Bildhälfte erkennbar.

Am Südwestufer, dem Jungfernstieg, liegt die Hauptanlegestelle für die weiße Flotte der Alsterdampfer, die von hier sowohl die Alster mit ihren Kanälen als auch die Hamburger Fleete befahren und bis nach Bergedorf verkehren. Privater Motorschiffs-Verkehr ist auf der Binnenalster mit wenigen Ausnahmen nicht zugelassen.

Jährlich an einem verlängerten Wochenende Ende August, findet rund um die Binnenalster seit 1976 das allseits beliebte Alstervergnügen auf den unmittelbar angrenzenden Straßen statt. Besonderer Höhepunkt ist dabei seit 1994 das jeweils über drei Abende hin ausgetragene internationale Feuerwerkfestival, initiiert und bis zu seinem Tode moderiert von Carlheinz Hollmann.

Abenddämmerung an der Binnenalster – mit Blick aus Richtung der Lombardsbrücke Ganz links das Hapag-Lloyd-Gebäude, mittig das helle Alsterhaus, ganz rechts das Hotel Vier Jahreszeiten, überragt in der linken Bildhälfte von den Türmen der Petri-Kirche, St. Katharinen (klein), der ehem. Nikolai-Kirche sowie (dicht daneben) dem des Hamburger Rathauses (angestrahlt)
Abenddämmerung an der Binnenalster – mit Blick aus Richtung der Lombardsbrücke
Ganz links das Hapag-Lloyd-Gebäude, mittig das helle Alsterhaus, ganz rechts das Hotel Vier Jahreszeiten, überragt in der linken Bildhälfte von den Türmen der Petri-Kirche, St. Katharinen (klein), der ehem. Nikolai-Kirche sowie (dicht daneben) dem des Hamburger Rathauses (angestrahlt)

[Bearbeiten] Kleine Alster

Die Kleine Alster in Richtung Binnenalster, links die Alsterarkaden
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Die Kleine Alster in Richtung Binnenalster, links die Alsterarkaden

Die Kleine Alster ist ein knapp 200 m langes Stück der Alster in der Hamburger Innenstadt, über das sie von der Binnenalster in das Alsterfleet fließt.

An der nordwestlichen Seite wird sie von den Alsterarkaden begrenzt, am gegenüberliegenden Ufer führt vom Reesendamm eine breite Treppe herunter zu einer Uferpromenade mit Anlegemöglichkeit für Boote. An den kurzen Enden wird die Kleine Alster durch die Reesendammbrücke zur Binnenalster und durch die Schleusenbrücke zum Alsterfleet hin eingefasst; unter der Schleusenbrücke wurde nach Fertigstellung des U- und S-Bahn-Knotens Jungfernstieg 1975 die neue Rathausschleuse eingeweiht. An der Schleusenbrücke steht das 1932 errichtete Mahnmal für die Gefallenen des ersten Weltkriegs mit einem Relief von Ernst Barlach. Im Sommer ist die Kleine Alster Anlaufpunkt vieler Touristen, die dort neben Möwen, Enten und Tauben auch die bekannten Alsterschwäne füttern können. Für die Dauer der Wintermonate werden diese aber auf den Eppendorfer Mühlenteich umgesiedelt und dort vom „Schwanenvater“ betreut.

Die Kleine Alster bildet zusammen mit dem Rathausmarkt und dem Rathaus ein städtebauliches Ensemble, das sich an den Markusplatz in Venedig anlehnt und allgemein als besonders gelungen angesehen wird. Es wurde nach dem Großen Brand von 1842 von dem Architekten Alexis de Chateauneuf gestaltet, der auch persönlich die Alsterarkaden und die damalige Schleusenbrücke entwarf.

Wegen der niedrigen Höhe der Brücken kann die Kleine Alster nicht von großen Schiffen befahren werden. Sie wird aber von Alsterdampfern auf dem Weg zur Elbe durchquert.

Die Rathausschleuse
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Die Rathausschleuse

[Bearbeiten] Alsterfleet

Das Alsterfleet beginnt an der Schleusenbrücke und mündet am südlichen Ende beim Baumwall in die Unterelbe.

Unter der Schleusenbrücke liegt die moderne Rathausschleuse.

Die Schaartorschleuse nahe der Mündung in die Elbe am Baumwall wurde zum Schutz der Hamburger Innenstadt nach der Sturmflut 1962 angelegt. Um die Alster auch bei Elbhochwasser entwässern zu können, sind hier mehrere leistungsstarke Pumpen installiert.

[Bearbeiten] Freizeitnutzung

Segelregatta auf der Außenalster
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Segelregatta auf der Außenalster

Die Alster kann ab der Rader Schleuse ganzjährig mit Kanus und Kajaks befahren werden. Für Ruderboote ist die Strecke nördlich der Ohlsdorfer Schleuse außer im Staubereich der Poppenbütteler Schleuse nicht geeignet. Motorboote sind auf der Alster zwischen Quelle und Kleiner Alster nur mit Ausnahmegenehmigung zugelassen.

Man kann auf der Außen- und Binnenalster mit Alsterdampfern, Ruder- und Segelbooten fahren. Zwischen Poppenbüttel und der Außenalster gibt es einige Bootsverleihe für Kanus und Kajaks. Die gekrümmte Form der Außenalster lässt leider keine geeignete Ruderregattastrecke über 2000 m zu, sodass hier nur die wenig attraktive Länge von 1500 m mit der erforderlichen Breite möglich ist.

Aus Anlass »800 Jahre Hamburger Hafen« wurde 1989 das erste Drachenboot-Rennen in Hamburg auf der Alster veranstaltet.

Am Schwanenwik wird es künftig einen Strand geben, so beschlossen von der Hamburger Bürgerschaft im Mai 2006. Badewasserqualität wird die Alster vorerst jedoch trotz neuer Transportsiele und Mischwasser-Rückhaltebecken – ohne die nach heftigen Regenfällen Abwasser ungeklärt in die Alster gelangen können – nicht haben. Bis in die 1920er Jahre gab es schon einmal eine Badestelle in der Südwestecke der Außenalster. Bereits seit 2002 ist die Binnenalster Schauplatz der ersten Triathlon-Disziplin Schwimmen.

Im Winter friert die Außenalster etwa alle 10 Jahre so stark zu, dass sie gefahrlos betreten werden kann. Traditionell wird dann auf ihr das Alstereisvergnügen gefeiert, mit vielen Buden und reichlich Glühwein.

[Bearbeiten] Fischfauna

Die Außenalster sowie die Alsterkanäle sind für Inhaber des Jahresfischereischeins beangelbar. Der ASVHH (Angelsport-Verband Hamburg) besetzt die Alster jährlich mit Satzkarpfen. Exemplare von 15 kg Gewicht wurden bereits gefangen. Das Spektrum reicht von Hecht, Zander, Flussbarsch über Karpfen, Schleie, Brachsen, Rotauge, Rotfeder, Aland bis zum Moderlieschen.

[Bearbeiten] Literatur

  • Alfons Meyer, Die Alster – von der Naturlandschaft zum Freizeitraum Hamburger Bürger, in: Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft zu Lübeck, Heft 54, Lübeck 1977, S. 5-84, Kommissionsverlag Arno Adler, Lübeck

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary: Alster – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
Commons: Alster – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 53° 35' N, 9° 60' O

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