Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Alexander Karelin - Wikipedia

Alexander Karelin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Alexander Karelin (* 19. September 1967 in Nowosibirsk) ist ein ehemaliger sowjetischer/russischer Ringer.

[Bearbeiten] Werdegang

Alexander Karelin wuchs in Nowosibirsk in West-Sibirien auf. Dort begann er 1981 als Jugendlicher mit dem Ringen. Er wurde von dem Trainer Viktor Kusnezow, der während seiner ganzen Karriere sein Trainer blieb, ausgebildet und konzentrierte sich auf den griech.-römischen Stil. Er wuchs zu einem stattlichen jungen Mann von über 1,90 m Größe und einem Gewicht von 120 bis 130 kg heran und war mit einer überragenden Physis ausgestattet, die ihn, gepaart mit großem technischen Können, ab 1988 für über zehn Jahre lang im nationalen und internationalen Ringergeschehen unschlagbar machte. Er trainierte an sechs Tagen in der Woche und konzentrierte sich ausschließlich auf das Ringen. 1995 trat er in die russische Finanzpolizei ein und wurde dort zum Generalmajor befördert. Er verlies diese jedoch wieder, als er in das russische Parlament die DUMA gewählt wurde. Vorher hatte er noch ein Studium an der Novosibirsker Hochschule für Technik und Transportwesen und ein Studium an der Sporthochschule in Omsk abgeschlossen.

Alexander Karelin war bereits im Juniorenbereich sehr erfolgreich. 1987 gewann er in Vancouver in überlegenem Stil die Junioren-Welmeisterschaft im Superschwergewicht, erlitt aber bei den sowjetrussischen Meisterschaften 1987 im Finale eine Niederlage und wurde so nur zweiter Sieger bei diesen Meisterschaften. Diese Niederlage war die letzte für viele Jahre. Im Frühjahr 1988 wurde er erstmals sowjetrussischer Meister, als er u.a. den mehrfachen Weltmeister Igor Rostorotsky und den Vize-Weltmeister von 1987 Wladimir Grigorjew schulterte. Ab 1988 vertrat er nun zuerst die Sowjetunion, dann die GUS und dann Russland bis auf eine Ausnahme bis zum Jahr 2000 bei allen Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften und gewann, wieder bis auf eine Ausnahme, alle Titel die zu vergeben waren.

Den Anfang machte er bei den Europameisterschaften 1988 in Kolbotn/Norwegen, wo er alle seine Gegner, einschließlich des schwedischen Weltmeisters Thomas Johansson schulterte. In der deutschen Fachzeitschrift „Der Ringer“, Nr. 6/1988 heißt es dazu: „Alexander Karelin dürfte der absolute sowjetische Star für die nächsten Jahre sein.“ Wie sich herausstellen sollte, war das sehr weise vorhergesehen. 1988 wurde er in Seoul auf Anhieb Olympiasieger, wobei er aber überraschenderweise im Finale gegen den Bulgaren Rangel Gerovski Nerven zeigte und nur knapp mit 5:3 Punkten gewann. Es darf aber nicht übersehen werden, dass er zu diesem Zeitpunkt erst 21 Jahre alt war.

1989 gewann er die Titel bei den Europameisterschaften in Oulu und den Weltmeisterschaften in Martigny/Schweiz. Er gab dabei keinen einzigen technischen Punkt ab. Es zeigte sich, dass gegen seinen Spezialgriff, den verkehrten Ausheber aus dem Stand, kein Kraut gewachsen war. Auch bei den Europameisterschaften und den Weltmeisterschaften 1990 in Posen und Rom schulterte alle Gegner, darunter waren Gerovski, Johansson und Laszlo Klausz aus Ungarn.

In den nächsten Jahren hielt Alexander den gleichen Rhythmus bei: er wurde im Frühjahr Europameister und im Herbst Weltmeister bzw. Olympiasieger. Bei der Weltmeisterschaft 1991 erzielte er bei fünf Siegen ein Punkteverhältnis von 20:0 zu seinen Gunsten. Bei der Weltmeisterschaft 1991 traf er auch erstmals auf den US-Amerikaner Matt Ghaffari, der in den nächsten Jahren zu seinem Hauptrivalen werden sollte, ohne ihn jedoch wirklich gefährden zu können.

Nach dem Gewinn der fünften Europameisterschaft in Kopenhagen gewann Alexander 1992 in Barcelona seine zweite Goldmedaille bei Olympischen Spielen. Dabei nahm ihm nach langer zeit der Finne Juha Ahokas bei der 1:8 Punkteniederlage wieder einen techn. Punkt ab.

Bei der Weltmeisterschaft 1993 in Stockholm schulterte er im Endkampf den Moldawier Sergej Mureiko in 1:40 Minuten, hatte aber in einem Vorkampf gegen Matt Ghaffari nur knapp mit 2:0 Punkten gewonnen.

1994 und 1995 gewann er wieder ohne jeden Punktverlust jeweils die Welt- und Europameisterschaft. Dabei hielt sich Sergej Kotok aus der Ukraine mehrere Male sehr gut gegen ihn.

Bei den Europameisterschaften 1996 ging auch der deutsche Meister Rene Schiekel mit Alexander Karelin über die volle Ringzeit und unterlag nur mit 1:4 Punkten. In Atlanta holte Alexander seinen dritten Olympiasieg. Im Finale schlug er dabei Matt Ghaffari knapp aber sicher mit 1:0 Punkten.

Nachdem Alexander Karelin bei den Europameisterschaften 1997 in Kouvola nicht am Start war, dachten viele, er hätte sich nach seinen drei Olympiasiegen vom aktiven Wettkampfgeschehen zurückgezogen. Doch weit gefehlt. Bei den Weltmeisterschaften des gleichen Jahres erschien er in alter Frische und gewann wie gewohnt den WM-Titel. Er war dabei in einem Vorrundenkampf auf den US-Amerikaner Rulon Gardner gestoßen und hatte diesen sicher besiegt. Dieser Rulon Gardner wird in der Karriere von Alexander Karelin aber noch eine bedeutende Rolle spielen.

Bis zum Jahr 2000 gewann Alexander dann wieder alle Titel, die zu vergeben waren, einschließlich der Europameisterschaft 2000. Bei den Olympischen Spielen in Sydney wollte er seine vierte Goldmedaille gewinnen. Zunächst sah es auch ganz danach aus, denn bis zum Finale hatte er vier schnelle Siege erzielt und traf nun auf Rulon Garner. Dieser setzte Alexander Karelin, von seinem Trainer Dan Chandler hervorragend eingestellt, durch ständiges nach Vorne gehen so stark unter Druck, dass dieser seine gefürchteten Griffe nicht ansetzen konnte und schließlich eine Verwarnung wegen Passivität hinnehmen musste, die Rulon Gardner den Sieg brachte. Alexander Karelin musste sich mit der Silbermedaille begnügen.

Er beendete nach diesen Spielen seine internationale Ringerlaufbahn. Er war mit drei Gold- und einer Silbermedaille bei Olympischen Spielen, neun Weltmeister-Titeln und zwölf Europameister-Titeln ohne Zweifel der erfolgreichste Ringer der Welt, der jemals auf der Matte stand. Voraussichtlich dürfte er dies auch noch für viele Jahre bleiben.

Alexander Karelin lebt noch heute in Novosibirsk.

Die Ergebnisse aller internationaler Meisterschaften und einiger anderer Turniere an denen Alexander Karelin teilnahm, sind aus dem folgenden Abschnitt zu ersehen.

[Bearbeiten] Internationale Meisterschaften

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griech.-röm. Stil, SS = Superschwergewicht, bis 130 kg Körpergewicht)

  • 1986, 1. Platz, Junioren-EM in Malmö, GR, SS, vor Fabio Valguarnera, Italien und Kekes;
  • 1987, 1. Platz, Junioren-WM in Vancouver, GR, SS, vor Andrew Borodew, Kanada, Rumen Zyprianow, Bulgarien, Nils Stffensen, Dänemark und Fabio Valguarnera;
  • 1988, Goldmedaille, OS in Seoul, GR, SS, vor Rangel Gerovski, Bulgarien, Johansson, Hassan Alhadad, Ägypten, Laszlo Klausz, Ungarn und Kazuya Deguchi, Japan;
  • 1988, 1. Platz, FILA-Grand-Prix-Turnier in Budapest, GR, SS, vor Laszlo Klausz, Ungarn, Laszlo Toth, Ungarn, Grigoras und Rangel Gerovski;
  • 1989, 1. Platz, WM in Martigny,/Schweiz, GR, SS, vor Klausz, Johansson, Krassimir Angelow, Bulgarien, Borodow und Alain Bifrare, Schweiz;
  • 1990, 1. Platz, EM in Posen, GR, SS, vor Gerovski, Grigoras, Klausz, Lubomir David, CSSR und Alexander Neumüller, Österreich;
  • 1990, 1. Platz, WM in Rom, GR, SS, vor Johansson, Gerovski, Neumüller, Klausz und Matt Ghaffari, USA;
  • 1991, 1. Platz, EM in Aschaffenburg, GR, SS, vor Johansson, Kekes, Panagiotis Pikilidis, Griechenland, Raimund Edfelder, BRD und Neumüller;
  • 1991, 1. Platz, WM in Varna, GR, SS, vor Matt Ghaffari, Gerovski, Klausz, Jerzy Choromanski, Polen und Jeff Thue, Kanada;
  • 1992, 1. Platz, EM in Kopenhagen, GR, SS, vor Grigoras, Kekes, Ahokas, Gerovski und Madis Ounapou, Estland;
  • 1992, Goldmedaille, OS in Barcelona, GR, SS, vor Johansson, Grigoras, Klausz, Borodew, Lei Tian, China und Ahokas;
  • 1993, 1. Platz, WM in Stockholm, GR, SS, vor Mureiko, Johansson, Kotok und Klausz;
  • 1994, 1. Platz, EM in Athen, GR, SS, vor Kekes, Kotok, Saban Donat, Türkei, Pikilidis uö. Alexander Enew, Buglarien;
  • 1994, 1. Platz, WM in Tampere, GR, SS, vor Hector Milian, Kuba, Kotok, Johansson, Mile Radakovic, ehem. Jugoslawien und Ghaffari;
  • 1995, 1. Platz, EM in Besancon, GR, SS, vor Donat, Mureiko, Ahokas, Kotok und Edfelder;
  • 1995, 1. Platz, WM in Prag, GR, SS, vor Mureiko, Ghaffari, Ahokas, Juri Jewseitschik, Ukraine und Johansson;
  • 1996, 1. Platz, EM in Budapest, GR, SS, vor Kotok, Mureiko, Ahokas, Rene Schiekel, BRD und Johansson;
  • 1996, Goldmedaille, OS in Atlanta, GR, SS, vor Matt Ghaffari, Mureiko, Kotok, Pikilidis und Rene Schiekel;
  • 1997, 1. Platz, WM in Wroclaw, GR, Ss, vor Mihaly Deak Bardos, Ungarn, Milian, Mureiko, Rulon Gardner, USA und Kotok;
  • 1998, 1. Platz, EM in Minsk, GR, SS, vor Georgi Saldadze, Ukraine, Mureiko, Deak Bardos, Dmitzi Debelka, Weißrussland und Jewseitschik;
  • 1998, 1. Platz, WM in Gävle, GR, SS, vor Ghaffari, Jewseitschik, Mirian Giorgadze, Georgien, Saldadze und Mureiko;
  • 1999, 1. Platz, EM in Sofia, GR, SS, vor Anastasios Sofianidis, Griechenland, Giuseppe Giunta, Italien, Eddy Bengtsson, Schweden und Debelka;
  • 1999, 1. Platz, WM in Athen, vor Milian, Mureiko, Giunta, Saldadze und Dremiel Byers, USA;
  • 2000, 1. Platz, EM in Moskau, GR, SS, vor Mureiko, Deak Bardos, Jewjeitschik, David Vala, Tschechei und Bengtsson;
  • 2000, Silbermedaille, OS in Sydney, GR, SS, hinter Rulon Gardner und vor Debelka, Jewseitschik, Milian und Saldadze

[Bearbeiten] Weblinks

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -