Albert de Dion

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Albert de Dion am Steuer seines motorgetriebenen Dreirads

Albert Jules Graf de Dion (* 1856; † 19. August 1946) war ein französischer Automobilpionier und -erzeuger.

Albert de Dion lebte in Paris, wo er sich 1882 mit Georges Bouton (1847–1938) zusammentat und die Automobilfirma De Dion-Bouton gründete. Zunächst baute die Firma dampfbebtriebene Wagen. Es wird behauptet, er habe beim Anblick eines Dampfspielautos im Schaufenster eines Spielwarengeschäfts die Idee bekommen, selber Dampfwagen zu konstruieren, nur fehlte ihm ein geeigneter Techniker, der sich hiermit auskannte. Diesen Techniker fand er in Person von Georges Bouton, einem Mechaniker für Dampfspielzeug, der seinen Schwager Charles A. Trepardoux (1853– ?),welcher ebenfalls Mechaniker für Kesselbau und Dampfmaschinen war, gleich mit begeistern konnte.

Albert de Dion galt als amouröser Playboy, aber auch als aufgeschlossen und begeistert gegenüber neuen Techniken. Bekannt ist heute noch die 1893 patentierte de-Dion-Achse, eine besondere Form der Starrachse, bei der die zwei Antriebsräder mit einem einfachen Profil/Rohr verbunden sind und das Differential fest mit dem Fahrgestell (oder der Karosserie) verbunden ist.

Diese Achse ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Erfindung Trepardoux' gewesen, nicht von De Dion selber, der nur Geldgeber für die Konstruktionen und spätere Firma war. Der Erfinder Trepardoux, Verfechter von Dampfmotoren, verließ 1894 enttäuscht das Unternehmen, als sich de Dion nach Misserfolgen bei seinen Rennen für den Einsatz von Benzinmotoren entschied. Diese Entscheidung sollte ihm Recht geben, denn schon um 1905 fertigte DE DION-BOUTON mehr als 40.000 Motoren, welche sie auch anderen Herstellern zugänglich machten. Um 1900 war die Firma der größte Automobilhersteller der Welt.

Außerdem war De Dion 1895 maßgeblich an der Gründung des Automobile Club de France (ACF), des französischen Automobilclubs und an der Abhaltung der ersten Autoausstellung in Paris 1898 beteiligt. Die zunehmende Konkurrenz deutscher Hersteller wie Daimler-Motoren-Gesellschaft, zwang de Dion jedoch zu neuen Wegen. So richtete er 1899 ein metallurgisches Labor ein, was man als erstes Forschungs-und Entwicklungszentrum der automobilen Welt werten kann. Der Firma kommt ein entscheidender Beitrag bei der Massenmotorisierung Europas zu.

Die Vorteile der de-Dion-Achse sind niedriges Gewicht der gefederten Teile (die Räder neigen auf Unebenheiten der Fahrbahn weniger zum Abspringen) und der konstante Radsturz (definierte Fahreigenschaften in Kurven). Der Nachteil ist die teuere Bauweise - die Kraftübertragung vom Differential auf die Räder muss mittels Gelenkwellen erfolgen. Geführt wurde die Achse ursprünglich an Blattfedern. Moderne Konstruktionen verwenden Aufhängungen verschiedenen Geometrien, z.B. auch Panhardstab. Die de Dion-Achse wird noch heute bei Sportwagen verwendet, zum Beispiel Lotus oder Maserati. Viele große Opel-Modelle wie Kapitän und Diplomat besaßen sie ebenfalls. In den letzten Jahren kommt die de-Dion-Achse auch bei einigen Allradfahrzeugen wie z.B. dem Honda HR-V.

Auf einem dampfbetriebenen Wagen gewann de Dion das Rennen Paris-Rouen 1894 – eines der ersten Autorennen überhaupt – bei dem er allerdings disqualifiziert wurde.

1932 trat de Dion endgültig in den Ruhestand.