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Adolf von Hatzfeld

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Adolf von Hatzfeld (* 3. September 1882 in Olpe; † 25. Juli 1957 in Bonn) war ein deutscher expressionistischer Dichter.

[Bearbeiten] Leben

Hatzfeld wuchs als Sohn eines Juristen in Hamm und Düsseldorf auf, legte 1911 in Emmerich die Abiturprüfung ab und begann dann eine Kaufmannslehre in Hamburg. Diese scheiterte allerdings, und er schlug nun eine militärische Laufbahn in Bückeburg ein. Nach verschiedenen Zusammenstößen mit Vorgesetzten unternahm er 1913 einen Selbstmordversuch, den er – mit einer Kugel im Kopf und fortan blind – überlebte. Während des Ersten Weltkrieges studierte er Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte und schloss dieses Studium 1919 mit einer Promotion über ein Werk Achim von Arnims ab. Ab 1917 lebte er in München als freier Schriftsteller, in diese Zeit fielen die Kontakte mit Thomas Mann, Rainer Maria Rilke und Ernst Toller. Von 1919 bis 1921 studierte Hatzfeld noch Volkswirtschaft, Psychologie und Philosophie; danach verbrachte er einen Sommer am Golf von Salerno in Positano. Zahlreiche weitere Reisen folgten. 1922 verlegte Hatzfeld seinen Wohnsitz nach Köln. 1925 heiratete er Mathilde Wegeler und zog mit ihr nach Godesberg; 1926 und 1929 wurden die Kinder Elisabeth und Georg geboren. 1935 trennte sich Hatzfeld, wohl unter dem Einfluss des Nationalsozialismus, von seiner Frau, die 1939 starb. Daraufhin geriet er rasch in finanzielle Nöte und suchte einen Ausweg in seinem Beitritt zur Reichsschrifttumskammer 1937. Ein Jahr später war er auch Mitglied der NSDAP. So erreichte er die Mitwirkung an Gaukulturwochen und anderen Veranstaltungen und erhielt 1943 auch den Joseph-von-Görres-Preis der Universität Bonn. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet er wieder in materielle und dazu noch in gesundheitliche Not. 1948 musste er sich die Kugel aus dem Kopf entfernen lassen und einen monatelangen Krankenhausaufenthalt hinter sich bringen. Ab 1949 arbeitete er an der Wetzlarer Neuen Zeitung mit. Hier brachte ihn sein pazifistischer Ansatz aber in den Verdacht der Kommunistenfreundlichkeit und führte wiederum zur Isolation. Die Jahre 1951 und 1952 verbrachte er in Italien, wo es u. a. zu Kontakten mit Rudolf Hagelstange und Ignazio Silone kam. 1952 heiratete er seine Sekretärin Ruth Fassbender.

Ein Teilnachlass von Adolf von Hatzfeld befindet sich in der Handschriftenabteilung der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund.

[Bearbeiten] Werke und Wirkung

Sein erster Gedichtband erschien bereits 1916.

1918 wurde Hatzfeld nach der Veröffentlichung seines Prosawerks Franziskus über Nacht berühmt und galt nun als eine der Stützen des deutschen Experessionismus. Der Protagonist verkörpert das Lebensgefühl einer ganzen Generation, das geprägt ist von Auflehnung gegen bestehende Autoritäten, dionysischer Weltsicht und pazifistischen Ansätzen.

Der Roman Die Lemminge von 1923 ist von den Münchener Revolutionswirren geprägt und gilt als Paradebeispiel für expressionistische Übersteigerung der Wirklichkeit, während spätere Werke Hatzfelds realistischeren Formprinzipien folgten. Im gleichen Jahr wie Die Lemminge kam auch der Reisebericht Positano heraus.

1926 gründete Adolph von Hatzfeld zusammen mit Alfons Paquet den Bund Rheinischer Dichter, zu dessen Mitgliedern bald u. a. René Schickele und Josef Ponten zählten. Ein Engagement in der Rheinischen Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Liga für Menschenrechte kam ab 1929 hinzu. Die Bemühungen, die Errichtung eines Heinedenkmals in Düsseldorf durchzusetzen, scheiterten hingegen.

Der Roman Das glückhafte Schiff von 1931 gab ebenfalls Hatzfelds Bemühungen um eine übernationale Verständigung der Geisteswelt Ausdruck.

1942 erschien der Roman Der Flug nach Moskau, ausnahmsweise ein Werk, das nicht auf Hatzfelds eigenen Erlebnissen basierte, sondern auf Aufzeichnungen aus fremder Hand.

1951 erschienen seine gesammelten Gedichte unter dem Titel Melodie des Herzens und 1952 die gesammelten Erzählungen als Zwischenfälle. Daraufhin erhielt er 1953 den Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis. Zu seinen Lebzeiten hatte Hatzfeld allerdings trotzdem keine nennenswerten literarischen Erfolge mehr zu verzeichnen. In den 1990er Jahren wurden seine Werke wiederentdeckt und in kommentierter Form neu aufgelegt.

[Bearbeiten] Weblinks

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