Abstrakte Fabrik
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Die Abstrakte Fabrik (engl. Abstract Factory, Kit) ist ein Entwurfsmuster aus dem Bereich der Softwareentwicklung und gehört zu der Kategorie der Erzeugungsmuster (Creational Patterns). Es stellt eine Schnittstelle zur Erzeugung einer Familie von Objekten bereit. Die konkreten Klassen der zu erzeugenden Objekte werden dabei nicht festgelegt. Das Muster ist eines der sogenannten GoF-Muster (siehe Viererbande).
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[Bearbeiten] Verwendung
Die Abstrakte Fabrik findet Anwendung, wenn
- ein System unabhängig von der Art der Erzeugung seiner Produkte arbeiten soll,
- ein System mit einer oder mehreren Produktfamilien konfiguriert werden soll,
- eine Gruppe von Produkten erzeugt und gemeinsam genutzt werden soll oder
- wenn in einer Klassenbibliothek die Schnittstellen von Produkten ohne deren Implementation bereitgestellt werden sollen.
Eine typische Anwendung ist die Erstellung einer grafischen Benutzeroberfläche mit unterschiedlichen Themes.
Eine Abstrakte Fabrik vereinigt die Verantwortungen "Zusammenfassung der Objektgenerierung an einer Stelle" und "Möglichkeit zu abstrakten Konstruktoren" (siehe auch unten unter "Verwandte Entwurfsmuster").
[Bearbeiten] UML-Diagramm
[Bearbeiten] Akteure
- AbstrakteFabrik
- definiert eine Schnittstelle zur Erzeugung abstrakter Produkte einer Produktfamilie
- KonkreteFabrik
- erzeugt konkrete Produkte einer Produktfamilie durch Implementation der Schnittstelle
- AbstraktesProdukt
- definiert eine Schnittstelle für eine Produktart
- KonkretesProdukt
- definiert ein konkretes Produkt einer Produktart durch Implementation der Schnittstelle
- wird durch die korrespondierende konkrete Fabrik erzeugt
- Klient
- verwendet die Schnittstellen der abstrakten Fabrik und der abstrakten Produkte
[Bearbeiten] Vorteile
- Konkrete Klassen werden isoliert.
- Der Austausch von Produktfamilien ist auf einfache Art und Weise möglich.
[Bearbeiten] Nachteile
- Neue Produktarten lassen sich schwer hinzufügen, da in allen konkreten Fabriken Änderungen vorzunehmen sind.
[Bearbeiten] Verwendung in der Analyse
Wegen der gemeinsamen Komplexität der beiden wesentlichen Verantwortungen ("Zusammenfassung der Objektgenerierung an einer Stelle" und "Möglichkeit zu abstrakten Konstruktoren") ist dieses Pattern für die Analyse praktisch irrelevant.
[Bearbeiten] Beispiel
Es soll eine Spielesammlung per Software entwickelt werden. Die verwendeten Klassen sind dabei
- Spielbrett (erstes abstraktes Produkt), auf das Spielfiguren platziert werden können und das beispielsweise eine Methode besitzt, um sich auf dem Bildschirm anzuzeigen. Konkrete, davon abgeleitete Produkte sind Schachbrett, Mühlebrett, Halmabrett etc.
- Spielfigur (zweites abstraktes Produkt), die auf ein Spielbrett gesetzt werden kann. Konkrete, davon abgeleitete Produkte sind Hütchen, Schachfigur (der Einfachheit halber soll es hier nur einen Typ an Schachfiguren geben), Holzsteinchen etc.
- Spielfabrik (abstrakte Fabrik), die Komponenten (Spielbrett, Spielfiguren) eines Gesellschaftsspiels erstellt. Konkrete, davon abgeleitete Fabriken sind beispielsweise Mühlefabrik, Damefabrik, Schachfabrik etc.
Ein Klient (z.B. eine Instanz einer Spieler- oder Spielleiter-Klasse) kann sich von der abstrakten Fabrik Spielfiguren bzw. ein Spielbrett erstellen lassen. Je nachdem, welches konkrete Spiel gespielt wird, liefert beispielsweise die...
- Schachfabrik ein Schachbrett und Schachfiguren
- Damefabrik ebenfalls ein Schachbrett, aber Holzsteinchen
- Mühlefabrik ein Mühlebrett, aber ebenfalls Holzsteinchen
[Bearbeiten] Verwandte Entwurfsmuster
Das Muster der Fabrikmethode ist dem der Abstrakten Fabrik strukturell ähnlich, aber sowohl in seiner Motivation als auch in der Verwendung verschieden. Im Gegensatz zur Abstrakten Fabrik zielt dieses Muster nicht auf austauschbare Produktfamilien, sondern auf ein einzelnes Produkt. Dabei wird die Bestimmung der Klasse eines Produktes in die Unterklassen der Erzeugerhierarchie verschoben. Die Erzeugerhierarchie muss dadurch nicht zwangsläufig parallel zur Produkthierarchie sein, wie dies beim Muster der Abstrakten Fabrik der Fall ist.
Möchte man generell eine zusätzliche Hierarchie von Fabriken zu einer Hierarchie von Produkten vermeiden, kann das Muster des Prototyps verwendet werden. Bei diesem Muster werden zur Erzeugung neuer Objekte prototypische Instanzen kopiert.