Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Abdülmecit II. - Wikipedia

Abdülmecit II.

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Abdülmecid II. (* 29. Mai 1868 in İstanbul; † 23. August 1944 in Paris) war der letzte Kalif des Osmanischen Reiches vom 19. November 1922 bis zum 3. März 1924.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Prinz

Abdülmecid war der Sohn von Sultan Abdülaziz (1861-1876); er wurde im Dolmabahçe-Palast in Istanbul geboren und von Privatlehrern erzogen.

Er galt als an Politik vollkommen desinteressiert. Sein Hobby war die Malerei, eines seiner Bilder wurde 1900 in Paris ausgestellt. Von ihm gemalte Portraits von Ludwig van Beethoven, Johann Wolfgang von Goethe und Sultan Selim I. wurden 1918 in Wien ausgestellt. Neben dem Vorsitzender der osmanischen Künstlergesellschaft hatte er den Generalsrang in der osmanischen Armee.
Mit der Thronbesteigung seines Vetters Mehmed VI. am 4. Juli 1918 wurde er Kronprinz des Osmanischen Reiches. Versuchen seitens Talaat Paschas und später Mustafa Kemals ihn in die Politik des untergehendes Reiches hineinzuziehen wusste er sich zu entziehen.

[Bearbeiten] Kalif

Als der Sultan im November 1918 an Bord des britischen Kriegsschiffes Malaya fluchtartig das Land verließ, verkündete der Minister für religiöse Angelegenheiten eine Fatwa zu dessen Absetzung. Am 19. November 1922 wählte die große Nationalversammlung in Ankara Abdülmecid zum neuen Kalifen. Auf die bislang üblichen Zeremonien zur Amtseinführung wurde verzichtet.

Der britische Vertreter bei der Amtseinführung im Topkapi-Serail, der Diplomat George Young, beschrieb die Szene in seinen Erinnerungen (London 1926) so:

  • Eine Delegation von Abgeordneten aus Angora teilte einem älteren Amateur mit, dass er durch Mehrheitswahl gewählt worden sei wie irgendein Gewerkschaftsführer
  • Man hat dem Kalifen den Säbel Osmans verweigert und ihm dafür das Schwert des Damokles gegeben

Er war der 101. Kalif und das 37. Oberhaupt der osmanischen Dynastie, die Macht des neuen Kalifen war gering. Das Osmanische Reiches befand sich unter Mustafa Kemal (Atatürk) im Übergang zur Republik. Letzterer erinnerte den Kalifen mehrmals an seine begrenzte Rolle. Ein Brief zweier prominenter Moslems aus Indien (Amir Ali und der damalige Aga Khan) an den neuen Premierminister Ismet (Inonü), in dem sie Vorschläge zur künftigen Rolle des Kalifats machten, geriet in die Presse. Die türkische Nationalversammlung entschied, das Kalifat abzuschaffen. Am 3. März 1924 wurde Abdülmecid abgesetzt, er und alle Angehörigen der osmanischen Dynastie mussten das Land verlassen.

[Bearbeiten] Exil

Die Behörden brachten ihn aus seinem Palast zum Orient-Express, er ließ sich mit seiner Familie in Paris nieder. Dort starb er am 23. August 1944 in seinem Haus am Boulevard Suchet im 16. Arrondissement. Sein Leichnam wurde nach Medina in Saudi-Arabien überführt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Alan Palmer: Verfall und Untergang des Osmanischen Reiches. Heyne Verlag, 1997. ISBN 3453117689

Da das Buch mit Hinblick auf den Untergang des Reiches verfasst ist, hebt es mit spannender Beschreibung seine Schwächen und negativen Entwicklungen hervor. Nicht aufgezeigt wird die auch heute noch beeindruckende Verfassung des vorbildlichen osmanischen Staatswesens. Zu diesem Thema gibt es andere Bücher.Dennoch ist es Lesenswert.

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