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1. FC Deutschland 06

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Wollte an Imagekampagne FC Deutschland 06 teilnehmen: Gerhard Schröder
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Wollte an Imagekampagne FC Deutschland 06 teilnehmen: Gerhard Schröder

FC Deutschland 06 wurde 2004 von der Werbe- und Ideenagentur Zum goldenen Hirschen und dem Regisseur Sönke Wortmann als weltoffene Fankampagne zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erfunden. Die deutsche Regierung und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fanden die Aktion interessant und wollten sie als Imagekampagne zur Fußball-WM nutzen, um Deutschland positiv in der Welt darzustellen und einen nachhaltigen Nutzen für den Wirtschafts-, Innovations- und Wissenschaftsstandort sowie für das Reiseland Deutschland zu erzielen.

In immer mehr politischen und verbandsgesteuerten Diskussionsrunden wurde die Aktion mit Kompromissen und Bürokratie überfrachtet. Schließlich kam es zu einer Ausschreibung, die die Agentur Scholz & Friends mit dem Konzept "Land der Ideen" gewann. Die ursprünglichen Initiatoren stiegen aus und starten im April 2006 ihr eigenes, von Politik und Verbänden vollkommen unabhängiges Fanportal http://www.fcdeutschland06.de, in dem Spaß am Fußball mit Kritik an den Eingriffen der FIFA verbunden wird.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ausführung

Vier unterschiedliche Werbeagenturen erarbeiteten ein Konzept, das am 19. Januar 2004 dem deutschen Sportausschuss vorgelegt wurde. Darauf erhielt die Werbeagentur Scholz & Friends den Zuschlag für die Imagekampagne der Bundesregierung. Von 6500 möglichen Punkten erzielte die Agentur, die unter anderem mit der FAZ-Werbekampagne („Dahinter steckt immer ein kluger Kopf“) bekannt geworden ist, rund 6000 Punkte mit der Kampagne „Land der Ideen“, die sich vor allem an Investoren im Ausland richtet. Auf dem zweiten Platz landete die Agentur „Zum Goldenen Hirschen“ mit 4000 Punkten, die den „FC Deutschland 06“ ausruft und die Stimmung im Inland anheizen will. Entschieden hat eine 30-köpfige Kommission des Sportausschusses, der auch mehrere Regierungsmitglieder angehörten. Die Zweit- und Drittplatzierten gehen jedoch nicht leer aus: „Die Umsetzung soll in Kooperation mit den Agenturen 'Zum goldenen Hirschen' und 'Lowe Communication' erfolgen“, ließ die Bundesregierung auf einer Pressekonferenz im Januar 2005 verkünden.

Laut Zeitungsberichten (Der Spiegel) haben sich die Werbeagenturen in einen heillosen Kompetenzstreit verstrickt. Der Sponsor Volkswagen will die Kampagne nicht unterstützen sollte es nicht nur um Fußball gehen. Ein Sprecher der Firma Siemens kritisierte ebenfalls die Werbeagenturen. Grund für die Kritik der Sponsoren war ein Kompetenzstreit unter den drei mit der Kampagne beauftragten Werbeagenturen Scholz and Friends, „Zum Goldenen Hirschen“ und „Lowe“. Diese Firmen stritten um Kompetenzen und Inhalte – ihre Ansätze seien so unterschiedlich, dass sie sich kaum unter einen Hut bringen lassen. Die Bundesregierung reagierte Mitte Februar 2005 gelassen auf den Streit. Politisch brisant ist, dass der Scholz-and-Friends-Chef Thomas Heilmann Vertrauter von der CDU-Chefin Angela Merkel und CDU-Mitglied ist. Zum goldenen Hirschen arbeitete hingegen neben Wirtschaftskunden wie Europcar oder dem Axel Springer Verlag auch für die Grünen.

Unter Führung von Scholz & Friends sollte nun der Gesamtauftritt gestaltet werden. Hier beginnen laut der Zeitung „Financial Times Deutschland“ die Rangeleien unter den Werbern: Es sei nicht klar, wie die Kompetenzen verteilt sind.

Sebastian Turner, Agenturchef von Scholz & Friends, stellte sein Konzept als „Känguru-Methode“ – also als Methode der „weiten Sprünge mit leerem Beutel“ vor. Den Grund dafür sah er in dem vergleichsweise kleinen Budget. Als Beispiel für eine positive Imagekampagne nannte er die der Olympiastadt Sydney, die ein Vorbild für die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland sein soll. In seiner Kampagne will der Agenturchef Deutschland als Land der Erfinder, Tüftler, Denker und Künstler vermarkten.

Als Organisationsform des Imageprojektes soll eine GmbH eingerichtet werden. Geschäftsführer ist der ehemalige Manager der Leipziger Olympiabewerbung, Mike de Vries. Die Wirtschaft soll nach seinen Vorstellungen über ein Lizenzverfahren des Slogans „1. FC Deutschland 06“ eingebunden werden. Problem: die Markenrechte an "FC Deutschland 06" liegen nicht bei De Vries und auch nicht bei der Bundesregierung, sondern bei den Erfindern Zum goldenen Hirschen.

Die wiederum stiegen schließlich aus dem mittlerweile politisierten Projekt aus, um eigenständig den FC Deutschland 06 als Fanportal zu starten.

[Bearbeiten] Beteiligung

Deutsche Prominente wie der Filmregisseur Sönke Wortmann (Das Wunder von Bern) haben das Projekt mit der Agentur Zum goldenen Hirschen gestartet, Bundespräsident Horst Köhler sollte die Schirmherrschaft übernehmen.

Nachdem das ursprüngliche Projekt von Politik und Verbänden verwässert wurde und zum "Land der Ideen" unfirmiert, ist die Agentur Zum goldenen Hirschen ausgestiegen und startete es am 6. April 2006 unter http://www.fcdeutschland06.de neu und unter eigener Regie.

[Bearbeiten] Kritik

Die ursprünglich angedachte Aktion wurde von Kritikern Ende 2004 als „rot-grüne Wahlkampfpartie“ bezeichnet. Es wurde in deutschen Medien spekuliert, ob der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder das Imageprojekt gestartet hatte, um nach der erfolgreich abgeschnittenen Fußball-Weltmeisterschaft die wenige Wochen später geplante Bundestagswahl für sich zu entscheiden. Bisher hatte ein erfolgreiches Abschneiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft eine Wiederwahl des amtierenden Bundeskanzlers zur Folge. Nach dem WM-Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 wurde Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) drei Jahre später bei der folgenden Bundestagswahl mit einer absoluten Mehrheit im Amt bestätigt, 1974 folgte auf den Titel-Gewinn der deutschen Fußballer die Wiederwahl Helmut Schmidts (SPD) im Kanzler-Amt zwei Jahre später. Sein damals unterlegener Herausforderer Helmut Kohl (CDU) durfte sich 1990 auf das Gesetz der Serie verlassen: Deutschlands Fußballer wurden zum dritten Mal Weltmeister und der seit 1982 amtierende Regierungschef Kohl zum dritten Mal deutscher Bundeskanzler. Die von Teilen der Opposition als Wahlkampfhilfe kritisierte Standortkampagne wird von Bundestrainer Jürgen Klinsmann unterstützt. Er legt allerdings Wert auf politische Unabhängigkeit. Nach Umfragen halten 90 Prozent der Deutschen die WM für „eine gute Chance, Deutschland in der Welt positiv zu präsentieren“. Mit dem Vorziehen der Bundestagswahl auf 2005 hatte sich dieser Kritikpunkt erledigt.

[Bearbeiten] Namensgebung

Erfunden hat den Namen der Imagekampagne FC Deutschland 06 der Regisseur Sönke Wortmann zusammen mit der Werbeagentur "Zum Goldenen Hirschen".

[Bearbeiten] Ziele

Die Ziele des FC Deutschland 06 sind in der folgenden Charta zusammengefasst:

  1. Der FC Deutschland 06 ist offen für alle offenen Menschen.
  2. Wir stehen für Fußball mit Herz und scharfem ß.
  3. Wir sind das Land der Dichter und Denker, nicht der Wichte und Bänker: Weg mit den absurden Bannmeilen rund um die Stadien!
  4. Wir holen Deutschland die WM zurück – und machen daraus die coolste, lässigste, entspannteste, aufregendste, lustigste Party aller Zeiten!
  5. Wir lassen uns das Wort „WM“ nicht verbieten: Freier Verkauf von WM-Brötchen für alle!
  6. Eine Eintrittskarte ist wie ein Panini-Bild: Frei zu tauschen und frei zu handeln!
  7. Wir bestimmen selbst, was wir im Stadion anziehen und welches Bier wir trinken!
  8. Halbvolle Stadien machen keinen Spaß: Wir fordern die kostenlose Freigabe aller zu Spielbeginn unbesetzten Plätze!
  9. Her mit den Brasilianerinnen, den Costa-Ricanern, den Iranerinnen, den Amerikanern und allen anderen Fans aller Länder!
  10. Der FC Deutschland 06 ist gegen jede Form von Rassismus und Gewalt.
  11. Das Mauern muss weg!

[Bearbeiten] Quellen

Wirtschaftswoche: http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/126/id/170026/fm/0/SH/0/depot/0/index.html

Berliner Zeitung: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0415/lokales/0100/index.html

Tagesspiegel: http://www.tagesspiegel.de/sport/archiv/07.04.2006/2457584.asp

wuv: http://www.wuv.de/news/agenturen/meldungen/2006/04/28789/index.php

FC Deutschland 06: http://www.fcdeutschland06.de

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