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Überlanger LKW

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Überlange LKW, umgangssprachlich auch als Ecocombi bezeichnet, sind LKW, die die übliche Längenbegrenzung der EU überschreiten. Generelle Merkmale dieser Lastwagen sind Fahrzeuglängen bis 25,25m und ein mögliches Zuggesamtgewicht von 60 Tonnen. Ebenfalls geläufig sind in dem Zusammenhang die Bezeichnungen Roadtrain oder Long Combination Vehicle (im holländischen: langere en zwaardere vrachtautocombinatie’s (LZV)) .

Gemäß der europäische Längenbegrenzung (Richtlinie 96/53/EG) kann diese Fahrzeuggattung von jedem europäischen Land erlaubt werden. Derzeit haben aber nur Finnland und Schweden die Regelung umgesetzt. In den anderen europäischen Ländern sind zum Teil Untersuchungen bzw. Fahrversuche im Gange.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Worterklärung, Bedeutung

Der Begriff Ecocombi bildet sich aus zwei Wörtern, Eco und Combi, diese stehen für:

  1. economic (engl. für ökonomisch bzw. wirtschaftlich)
  2. combination (engl. für Kombination)

Damit werden die zwei Haupteigenschaften des Fahrzeugtypes beschrieben. Durch die Steigerung des Nutzvolumens und der Nutzlast von über 50% können zwei Ecocombis die Ladung von drei herkömmlichen Lastwagen aufnehmen und diese zu geringeren Kosten transportieren. Dadurch ergebt sich eine hohe Wirtschaftlichkeit, die je nach Strecke und Güterart Einsparungen bis zu 30% ermöglicht. Kombination steht für die Möglichkeit von Ecocombis, mit vorhandene Elemente (Anhänger, Sattelauflieger) in den bisher erlaubten Abmaßen derartige Nutzfahrzeugzüge zu bilden.

[Bearbeiten] Kritik

Der Einsatz überlanger und v.A. überschwerer Lkw ist sehr umstritten, da Sie besondere Anforderungen an den Straßenoberbau, die Sicherheitseinrichtungen und die Trassierung stellen. Zudem wird eine weitere Verlagerung von Transporten von der Schiene und dem Schiffsverkehr auf die Straße befürchtet.

[Bearbeiten] Varianten

[Bearbeiten] A-Train

Motorwagen mit Aufbau, Dolly und Sattelauflieger
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Motorwagen mit Aufbau, Dolly und Sattelauflieger

Der Nutzfahrzeugzug wird gebildet aus einem Zugwagen mit Aufbau, einem sogenannten A-Dolly (siehe dazu Dolly) und einem Sattelauflieger. Optisch erinnert diese Variante an einen herkömmlichen Gliederzug, nur das der Anhänger etwas länger erscheint. Fahrbarkeit und Rangierbarkeit sind vergleichbar mit den 18,75m langen Gliederzügen, in der Fahrstabilität übertrifft diese Ecocombi-Variante den kurzen Gliederzug erheblich. Dies ist auf den langen Radstand der angehangenen Kombination Dolly und Sattelauflieger zurückzuführen. Diese Fahreigeigenschaften und die Möglichkeit aus den Einzelelementen Motorwagen und Sattelauflieger sehr schnelle Kombinationen mit der herkömmlichen Abmaßen zu bilden (Sattelzug mit 16,5m und Gliederzug mit 18,75m) ist der Grund, warum der A-Train die am häufigst anzutreffende Variante ist.

[Bearbeiten] B-Train

Sattelzugfahrzeug und zwei Auflieger
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Sattelzugfahrzeug und zwei Auflieger

Die drei Elemente des Zuges sind Sattelzugmaschine und zwei Aufflieger. Um diese Kombination überhaupt bilden zu können, verfügt der erste Auflieger hinter der Zugmaschine über eine fest verbaute zweite Sattelkupplung*. Der zweite Sattelauflieger kann baulich identisch mit herkömmlichen Aufliegern sein. Diese Ecocombi-Variante ist die fahrdynamisch-stabilste nach einem Sattelzug. Allerdings ist das Kurvenfahrverhalten (der zweite Auflieger zieht deutlich zum Kurveninneren) und die Rangierbarkeit eingeschränkt. Zum Transport von großen Lasten, also als 60 Tonner, ist diese Variante sehr gebräuchlich, da diese Last leicht auf bis zu 10 Achsen gleichmäßig verteilt werden kann.

* (Im Gegensatz dazu gibt es eine Variante, wo die Sattelkupplung mit Hilfe eines Dollys (C-Dolly) angekuppelt wird. Diese Variante wird C-Train genannt, ist in Europa aber nicht gebräuchlich.)

[Bearbeiten] Weitere Varianten mit Sattelaufliegern

[Bearbeiten] Zugwagen mit Sattelauflieger

Sattelzugfahrzeug mit Aufbau und Auflieger
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Sattelzugfahrzeug mit Aufbau und Auflieger

Diese äußerst selten anzutreffende Ecocombi-Variante zeichnet sich durch einen ungewöhnlichen Zugwagen aus. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Sattelzugmaschinen hat diese ein langes Fahrgestell mit einem Aufbau zum Transport von Nutzlast. Da die maximale Länge des Zugwagens beschränkt ist und keine besonders langen Sattelauflieger zu Anwendung kommen können, erreicht die Gesamtfahrzeuglänge nicht die maximal möglichen 25,25m. Bezüglich der Fahrstabilität und der Rangierbarkeit ist diese Ecocombi-Variante mit einem herkömmlichen Sattelzug zu vergleichen.

[Bearbeiten] Sattelzug mit Anhänger

Sattelzugfahrzeug mit Auflieger und Anhänger
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Sattelzugfahrzeug mit Auflieger und Anhänger

Durch geringe Umbaumaßnahmen kann man diese Ecocombi-Variante darstellen. An einem herkömmlichen 16,5m langen Sattelzug wird mithilfe einer Anhängerkupplung am Sattelauflieger ein Doppelachsanhänger mit starrer Deichsel angehängt. Auch wenn die Rangierbarkeit, Fahrstabilität und die weiteren Fahreigenschaften nicht denen eines A-Train entsprechen, so ist aufgrund der geringen Mehrkosten diese Ecocombi-Variante recht häufig anzutreffen.

[Bearbeiten] Lange Gliederzüge

[Bearbeiten] mit Anhänger

Motorwagen mit Aufbau und Anhänger
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Motorwagen mit Aufbau und Anhänger

Optisch identisch mit dem A-Train ist diese Ecocombi-Variante, die im Gegensatz zu diesem aber nicht aus drei Elementen (Zugwagen, Dolly, Anhänger) sondern nur zwei besteht. Die Kombination aus Zugwagen mit Aufbau und Anhänger verhält sich in der Fahrt und beim Rangieren ähnlich unproblematisch.

[Bearbeiten] mit Dreiachsanhänger

Motorwagen mit Aufbau und Dreiachsanhänger
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Motorwagen mit Aufbau und Dreiachsanhänger

Die Variante unterscheidet sich zum vorhergehenden Ecocombi durch eine andere Art von Anhänger. Dadurch ergibt sich aber auch eine geringere Zuggesamtlänge als die 25,25m. Die Besonderheit des Anhängers besteht zum einen aus der Dreifachachse mittig unter dem Anhänger und zum anderen aus der starren Deichsel. Durch den nur einen Drehpunkt an der Kupplung des Zugwagens ergibt sich die Möglichkeit den Anhänger dichter anzuhängen. So ergibt sich ein leichtes Rangieren und relativ neutrales Fahrverhalten. Durch die relative Zugkürze und die geringe Achszahl eigenet sich diese Ecocombi-Variante eher als Volumentransporter.

[Bearbeiten] mit zwei Doppelachsanhänger

Motorwagen mit Aufbau und zwei Doppelachsanhänger
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Motorwagen mit Aufbau und zwei Doppelachsanhänger

Diese wohl ungewöhnlichste Ecocombi-Variante ist am ehesten vergleichbar mit der Triple Trailer Combination welche in Nordamerika gebräuchlich ist. Am Zugwagen angehangen sind zwei Doppelachsanhänger mit jeweils einer starren Deichsel. Diese Lösung ist sowohl unter dem Gesichtspunkt der Fahrstabilität und der Rangierbarkeit problematisch. Auch die vergleichsweise geringe Achszahl beschränkt die Nutzlast. Deswegen ist diese Ecocombi-Variante eher selten anzutreffen.

[Bearbeiten] Fahrversuche

[Bearbeiten] Niederlande

Seit den 90er sind Untersuchungen und Fahrversuche in den Niederlanden im Gange. Der letzte Fahrversuch begann im Sommer 2004 unter der Bezeichnung "LZV proef".

[Bearbeiten] Dänemark

In Dänemark läuft ein Versuch, bei dem bis zu zehn Fahrten auf einer festgelegten Stecke erlaubt sind.

[Bearbeiten] Deutschland

Seit Längerem sind einige Ausnahmegenehmigungen zum Betrieb von Ecocombis in Deutschland erteilt. Die Anzahl und Art der Genehmigungen haben seit dem niederländischen Versuch nun deutlich zugenommen. Hier einige Beispiele:

[Bearbeiten] Bremer Gigaliner-Betrieb

In Bremen wird ein einzelner Gigaliner auf einer Strecke von 25 Kilometern für den Transport von Kaffee einer Großrösterei eingesetzt.

[Bearbeiten] Spedition Wim Bosman

Die Spedition Wim Bosman betreibt A-Trains, die als niederländischer Versuchsteilnehmer auch durch Deutschland fahren. Der Zug befährt das Teilstück von 10km der Autobahn A3 zwischen Emmerich am Rhein und 's-Heerenberg. Das Zuggesamtgewicht ist dabei aber auf 44 Tonnen begrenzt, die Zuglänge des Fahrzeuges, ein MAN TGA 26.413 FNLLC, beträgt nur 24,85m.

[Bearbeiten] NRW/Bochum - Venlo

In Nordrhein-Westfalen wird im Rahmen des niederländischen Großversuchs die Strecke zwischen Bochum und Venlo befahren.

[Bearbeiten] Volkswagen Logistics/Fahrzeugwerk Krone

Gigaliner der Firma Boll Logistik für den niedersächsischen Fahrversuch
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Gigaliner der Firma Boll Logistik für den niedersächsischen Fahrversuch

Drei deutsche Speditionen nehmen an einem Versuch des Landes Niedersachsen teil. Die Spedition Boll Logistik setzt eine Sattelzugmaschine mit Sattelauflieger und einem angehängten Doppelachs- oder Tandemachsanhänger zwischen Meppen und Hannover ein. Es handelt sich dabei um einen MAN TGA 26.413 FNLLC der Firma Fahrzeugwerk Krone, welche diese Konfiguration 2004 auf der |IAA unter der Bezeichnung „Gigaliner” vorstellte. Die Gesamtlänge beträgt 25,25 Meter, das Ladevolumen 150 Kubikmeter statt der üblichen 100 Kubikmeter ein. Das Gesamtgewicht beträgt mit 40 Tonnen 10 Tonnen weniger als die in den Niederlanden erlaubten 50 Tonnen. VW Logistics pendelt zwischen den Werken Emden und Wolfsburg. Die Spedition Hellman Logistics aus Osnabrück nimmt ab Oktober 2006 an dem Versuch teil.

[Bearbeiten] DaimlerChrysler AG/Raum Stuttgart

25,25m Zug der Firma DaimlerChrysler für Praxisversuch
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25,25m Zug der Firma DaimlerChrysler für Praxisversuch

Einen auf ein Jahr befristeten Versuchbetrieb in Baden-Württemberg führt die Firma DaimlerChrysler AG durch [1]. Im Werksverkehr soll ab Ende September 2006 [2] Erfahrungen mit 25,25m langen und 60t schweren Nutzfahrzeugen gesammelt und in Zusammenarbeit mit dem Bund bzw. der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ausgewertet werden. Dies gilt besonders für die Faktoren Sicherheit, Infrastrukturbelastung, Emissions- und Verbrauchsverhalten.

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://iaa.de/fileadmin/user_upload/2006/pd/Rede_EuroCombi_Renschler_d.pdf
  2. http://www.stuttgarternachrichten.de/stn/page/detail.php/1251449

[Bearbeiten] Weblinks

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