Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Ölhaltige Fische - Wikipedia

Ölhaltige Fische

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Ölhaltige Fische (pelagiale Fische) sind Fische, deren Filet und Bauchhöhle rings um den Magen-Darm-Trakt Tran enthält und nicht nur die Leber wie bei den Fischsorten, die im Englischen als ’’Whitefish’’ bezeichnet werden. Das Filet von ölhaltigen Fischen enthält bis zu 30 Prozent Tran, doch der Anteil variiert nicht nur je nach Art, sondern auch von einem Individuum zum anderen. Ölhaltige Fische schwimmen im Allgemeinen in mittleren Wassertiefen oder nahe der Oberfläche (in der pelagialen Zone).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Zum Sprachgebrauch

Bei dem Begriff ölhaltige Fische handelt sich nicht um einen Fachbegriff der biologischen Systematik, sondern er wird im Deutschen bislang vorwiegend umgangssprachlich verwendet. Wenigstens im WWW ist die unmittelbar an das englische oily fish angelehnte Wendung ölige Fische sogar etwas weiter verbreitet.

Im Deutschen werden darüber hinaus die Bezeichnungen Fettfische oder fette Seefische verwendet.

[Bearbeiten] Ernährungswissenschaftliche Bedeutung

Ölhaltige Fische enthalten die Vitamine A und D sowie Omega-3-Fettsäuren. Aus diesem Grund gilt der Verzehr ölhaltiger Fische als förderlich für die menschliche Gesundheit. Unter anderem deuten die bisherigen Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Omega-3-Fettsäuren ölhaltiger Fische zur Linderung von Depressionen sowie entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthritis beitragen, das Risiko von Herz- und Gefäßerkrankungen herabsetzen und zur Vermeidung postoperativer Komplikationen durch Immunschwäche beitragen.

[Bearbeiten] Forschung

Französische Forschungsergebnisse, die 2002 im ’’British Medical Journal’’ veröffentlich wurden, behandelten eine Korrelation zwischen dem Verzehr von ölhaltigem Fisch bei einer Gruppe von 2000 älteren Menschen und ihrem Risiko, an Dementia zu erkranken. Die Autoren folgerten, dass Menschen, die wenigstens ein Mal pro Woche Fisch zu sich nehmen, innerhalb des Beobachtungszeitraumes von sieben Jahren mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit an Demenz erkrankten. Dafür zogen sie zwei Gründe in Betracht: Einerseits könnten die mehrfach ungesättigten Fettsäuren des Trans die Gehirnzellen vor Beschädigungen bewahren. Zum zweiten wurde vermutetet, dass sie das Herz und die Blutgefäße in gutem Zustand erhalten und so das Risiko einer etwaigen vaskulären, also durch Durchblutungsstörungen ausgelösten Demenz vermindern. Trane können den Spiegel anderer Fette im Blut herabsetzen und die Folgen eines hohen Blutfettspiegels minimieren wie Arterienverkalkung und Bluthochdruck, die zu den Risikofaktoren der Demenz gerechnet werden.

Im Mai 2003 schrieben Experten in Circulation (der Zeitschrift der ’’American Heart Association’’), dass zwei Mahlzeiten mit ölhaltigem Fisch pro Woche dazu beitragen können, einen tödlichen Herzinfarkt zu verhindern, da die enthaltenen Fettsäuren gefährliche Herzrhythmusstörungen verhindern. Untersuchungen einzelner Herzzellen erbrachten, dass die Fettsäuren überschüssige Natrium- und Kalzium-Ströme im Herzen blockieren, die anderenfalls gefährliche, unvorhersehbare Änderungen des Herzrhythmus auslösen könnten.

Im März 2005 erkannten Forscher der ’’Harvard Medical School’’ und des ’’Brigham and Women's Hospital’’ in den USA, dass eine Diät mit hohem Anteil an ölhaltigem Fisch die körpereigene Produktion eines entzündungshemmenden Fettes anregt und so möglicherweise die Symptome der Arthritis lindert. Gemäß ihrer im ’’Journal of Experimental Medicine’’ veröffentlichten Studie wirkte diese Diät am besten in Verbindung mit geringen Dosen an Aspirin.

Im Mai 2005 äußerten Forscher in einer weiteren Studie die Vermutung, dass ölhaltiger Fisch zur Linderung der Symptome von kindlichem Autismus beitragen könne. Diese Studie wurde ausgeführt von den schottischen Universitäten in Edinburgh und Stirling in Verbindung mit dem ’’Edinburgh Royal Hospital for Sick Children’’.

Ergebnisse eines Forschungsprojekts der Ruhr-Uni Bochum in Kooperation mit dem Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaften der Universität Hohenheim deuten darauf hin, dass dass ein partieller Ersatz der Omega-6-Fettsäuren in der parenteralen Ernährung durch Omega-3-Fettsäuren zur Minderung von postoperativen Komplikationen beiträgt. Eine Beeinträchtigung der Immunfunktion begünstigt derartige Komplikationen durch Infektion in der postoperativen Phase.

[Bearbeiten] Empfohlener Verzehr

1994 empfahl das britische ’’Committee on Medical Aspects of Food and Nutrition Policy’’ (COMA) den Verzehr von mindestens zwei Fischmahlzeiten pro Woche, mindestens eine davon mit ölhaltigem Fisch.

2004 veröffentlichte die ’’Food Standards Agency’’ Hinweise zum empfohlenen wöchentlichen Mindest- und Höchstverzehr an ölhaltigem Fisch zum Ausgleich der gesundheitsfördernden Wirkung der Omega-3-Fettsäuren gegen die mögliche Schadwirkung der Anreicherung von Dioxin über die Nahrungskette.

Die Empfehlung zum Maximalverzehr lautete auf bis zu vier Portionen (eine Portion entsprechend 140 Gramm) pro Woche für Männer, Jungen und Frauen nach den Wechseljahren sowie bis zu zwei Portionen wöchentlich für Mädchen sowie Frauen im gebärfähigen Alter, einschließlich schwangerer und stillender Frauen. Es gibt keine Empfehlung für den Maximalverzehr von ’’Whitefish’’.

Durchschnittlich werden in Großbritannien jedoch nur 53 Gramm ölhaltiger Fisch pro Woche verzehrt. 70 Prozent der Verbraucher essen gar keinen.

[Bearbeiten] Pflanzliche Öle als alternative Quelle für Omega-3-Fettsäuren?

Aufgrund von Vorbehalten infolge der Überfischung und um Vegetariern eine Alternative zu bieten, wurden pflanzliche Quellen für Omega-3-Fettsäuren vorgeschlagen, wie etwa Leinöl. Ein weiterer Grund besteht darin, dass zahlreiche ölhaltige Fische als Raubtiere weiter hinten in der Nahrungskette stehen und sich in ihnen daher toxische Substanzen anreichern können. So sind Schwertfische, Blaufische und Königsmakrelen meist mit Quecksilber oder Methylquecksilber belastet und sollten nicht regelmäßig verzehrt werden; Schwangere sollten auf den Verzehr ganz verzichten.

Allerdings deuten einige Studien darauf hin, dass Fettsäuren aus pflanzlichen Quellen weniger effektiv sein könnten als die aus ölhaltigem Fisch. Die wirksamsten Omega-3-Fettsäuren sind Docosahexaensäure (DHA) und zu einem geringeren Grad Eicosapentaensäure (EPA). Die Fettsäuren in Leinöl und anderen pflanzlichen Ölen enthalten nur eine Vorstufe von DHA and EPA, die Linolensäure, die der menschliche Körper also zunächst umwandeln muss. Ein gesunder menschlicher Körper wandelt jedoch nur 20 Prozent der zugeführten Linolensäure um. Bei älteren, geschwächten oder kranken Menschen kann dieser Anteil noch geringer ausfallen. Da zudem pflanzliche Quellen ohnedies einen geringeren Anteil an ungesättigten Fettsäuren aufweisen als ölhaltiger Fisch, ist sogar ein hoher Konsum pflanzlicher Fette weniger wirksam als der Verzehr von ölhaltigem Fisch.

In einer im American Journal of Clinical Nutrition 2003 veröffentlichten Studie wurden stillende Frauen untersucht, die als Ergänzung zur Ernährung täglich 15 Gramm Leinöl zu sich nahmen. In ihrem Blut und ihrer Milch wurde eine Zunahme des EPA-Gehalts nachgewiesen, aber keine Zunahme an DHA. Der Körper benötigt DHA zur Bildung der Strukturen von Zellmembranen, insbesondere im Gehirn und der Retina des Auges.

[Bearbeiten] Einige ölhaltige Speisefische

[Bearbeiten] Weblinks

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