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Zytomegalie

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Zytomegalie oder Cytomegalie ist eine Erkrankung, die durch das Humane-Zytomegalie-Virus (HZMV), auch Humanes-Cytomegalie-Virus (HCMV) oder Humanes-Herpes-Virus 5 (HHV 5) genannt, ausgelöst wird. Das Virus gehört zur Familie der Herpesviridae. Es bleibt nach einer Infektion lebenslang in den menschlichen Zellen. Selbst nach Beendigung der Erkrankung kann es noch wochenlang mit Speichel und Urin ausgeschieden werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Krankheitsverlauf und Symptome

Die Erstinfektion mit dem Humanen-Zytomegalie-Virus verläuft in 99% ohne oder nur mit geringen Krankheitssymptomen, so dass die Betroffenen häufig von der Infektion nichts mitbekommen.

Von der Ansteckung bis zum eventuellen Auftreten von ersten Krankheitsanzeichen kann eine Zeit von zwei bis sechs Wochen vergehen. Da viele Infektionen unbemerkt bleiben, kann die Inkubationszeit bisher nicht genauer angegeben werden. In der Regel kommt es dann zu Fieber und einer Schwellung der Lymphknoten, es können aber auch Kopf- und Gliederschmerzen auftreten.

Bis zu 60% der Gesunden sind Träger des HCMV und es bleibt lebenslang in lymphatischem Gewebe erhalten. Im Alter können bis zu zehn Prozent der Abwehrkräfte durch den Kampf gegen das Virus dauerhaft belegt sein, was dann zu einer Immunschwäche im fortgeschrittenen Alter beiträgt.

[Bearbeiten] Komplikationen

Diese Infektion kann durch noch unklare Faktoren in seltenen Fällen bei ansonsten gesunden Menschen zu schweren Erkrankungen wie Hepatitis oder Polyneuritis führen.

[Bearbeiten] In der Schwangerschaft

Ist das Humane-Zytomegalie-Virus für gesunde Erwachsene in der Regel harmlos, so stellt sich das Virus in der Schwangerschaft als besonders gefährlich dar und es kann für ungeborene Kinder sogar lebensgefährlich sein. Kommt es während des ersten oder zweiten Drittels der Schwangerschaft zu einer Infektion, so kann sie zu Fehlbildungen beim Kind führen. Besonders häufig treten diese am Herz-Kreislauf-System, Magen-Darm-Trakt, Skelett und Muskeln auf. Daneben wurden Hepatosplenomegalie (Vergrößerung der Leber und der Milz), Petechien, ein Mikrozephalus, intrazerebrale Verkalkungen und Chorioretinitis (Entzündung der Aderhaut -Choroidea- und der Retina -Netzhaut-) beobachtet. Die Letalität beträgt 12 bis 30%. Die 9 von 10 überlebenden Kindern weisen Spätfolgen auf. Seronegative Schwangere sollten deshalb die Exposition mit dem Virus meiden (v.a. Kinderpflegerinnen). Erkrankungen während der Schwangerschaft (Embryopathie) sind meldepflichtig.

Eine Entscheidung über einen potentiellen Schwangerschaftsabbruch aus medizinischer Indikation kann getroffen werden, nachdem ein positiver Ultraschallbefund (Mikrozephalie, intrazerebrale Verkalkungsherde u.ä.) und ein positiver Virusnachweis mittels PCR vorliegen.

[Bearbeiten] Nach der Geburt

Beim Neugeborenen treten oft erst Wochen oder Monate nach der Geburt Symptome einer Zytomegalie-Infektion auf, bei Kleinkindern teilweise erst Jahre später als sogenanntes Zytomegalie-Virus-Syndrom. Dann kann es zu neurologischen Ausfällen wie frühkindlichem Hirnschaden, Entwicklungsverzögerungen und Innenohrschwerhörigkeit, weiterhin Gelbsucht, Einblutungen in die Haut durch eine Schädigung der Gefäßwände, Störungen der Blutgerinnung und zu Vergrößerungen von Milz und Leber kommen.

Die Infektion erfolgt über die Muttermilch seropositiver Mütter. Bei Frühgeburten und positivem CMV-Antikörper-Nachweis sollte in jedem Fall auf das Stillen verzichtet werden. Bei etwa 3 von 10 betroffenen Kinder endet eine Infektion tödlich.

[Bearbeiten] Bei geschwächten Immunsystem

Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann Zytomegalie zu einer schwerwiegenden Erkrankung werden. Besonders gefährdet sind Menschen

In fast allen Organen kann es dann zu lymphozytären-plasmazellulären interstitiellen Entzündungen mit Riesenzellbildung in Kern und Zytoplasma kommen. Sehr häufig sind schwere Lungenentzündungen. Besonders gefürchtet werden zusätzliche bakterielle Infektion und Geschwüre im Magen-Darm-Trakt. Derartige Komplikationen können sogar tödlich enden.

[Bearbeiten] Diagnostik

Serologie zur Statusbestimmung: IgG, IgM, Komplementbindungsreaktion (KBR) - hauptsächlich hier zum Nachweis von IgG Antikörper, Virämienachweis pp65 (Phosphoprotein 65 des HCMV), HCMV-IEA (durch das HCMV ausgelöste Erythrocytenabnomalität [Inherited Erythrocyte Abnormality]), quantifizierte nPCR (nested Polymerase Kettenreaktion). Die normale PCR ist mit über 25 % falsch positiver Befunde im Grunde wertlos.

Schwere CMV-Erkrankungen gehen in der Regel mit einer CD3 Zahl < 200 µl einher, die CD3 Zahl stellt einen Indikator für den Behandlungsverlauf dar. Der CD3-Rezeptor oder einfach nur CD3 ist ein Erkennungsmolekül, das z. B. an der Oberfläche von T-Lymphozyten vorkommt.

[Bearbeiten] Therapie

Tritt die Zytomegalie bei ansonsten gesunden Menschen auf, so ist eine spezielle Behandlung in den meisten Fällen nicht erforderlich. Meistens ist eine Behandlung der Symptome ausreichend. Spezielle Virostatika oder Anti-Immunglobuline werden nur bei immungeschwächten Menschen angewandt. Dann ist normalerweise eine Behandlung mit Ganciclovir oder Foscarnet erfolgreicher als mit Aciclovir. Wichtig ist, auf eine bakterielle Infektion zu achten. Sie sollte sofort mit Antibiotika behandelt werden.

[Bearbeiten] Vorbeugung

Es existiert bislang keine wirksame Impfung zur Prophylaxe [1] Mit dem abgeschwächten (attenuierten) HCMV-Stamm Towne als einem Impfstoffansatz konnte lediglich ein eingeschränkter Schutz erzielt werden. Allerdings befinden sich verschiedene Impfstoffe in der Entwicklung [2].

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://hiv.net/2010/buch/oi/cmv.htm CMV-Retinitis 2005
  2. http://elib.uni-stuttgart.de/opus/volltexte/2002/1170/pdf/B._Schrage_Promotionsarbeit.pdf

[Bearbeiten] Weblinks


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