ZYN!
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ZYN! war ein deutsches Online-Satiremagazin. Im Gegensatz zu klassischen Satiremagazinen erschien es nur im Internet. Es bezeichnete sich selbst als "das einzige deutsche Satiremagazin". Der redaktionelle Sitz war Köln am Rhein.
Das ZYN!-Magazin wurde Ende 1992 von Arno Schürhoff und Markus Klein als Nachfolger verschiedener in der damaligen Mailbox-Szene populärer Literatur- und Satiremagazine gegründet. Weitere Gründungsväter waren Frank Meurer und Jörg Tochtenhagen. Die ersten Ausgaben erschienen noch als ANSI-Text bzw. später als eine Art Newsletter in der Mailbox-Szene und im FidoNet, ab 1995 dann auch als eines der ersten deutschen Satiremagazine im Internet.
Herausgeber seit 1992 war Markus Klein, unter dem Namen "Sammy", Chefredakteur war ebensolange Arno Schürhoff, unter dem Namen "Snorr".
Die Redaktion schwankte ständig zwischen 20-40 aktiven Redakteuren sowie einer großen Anzahl von gelegentlichen Mitarbeitern. Seit 2000 kamen zudem noch ca. 20 sogenannte "Stricher" dazu, die Cartoonisten des ZYN!-Magazins und des 2004 gegründeten eigenen toonster-Verlags. Zu den Cartoonisten, die auch auf ZYN! veröffentlicht wurden, gehörten unter anderem Joscha Sauer und Gernot Gunga.
ZYN! gewann 2003 den zweiten Platz des Alternativen Medienpreises. Aufmerksamkeit errang die Parodie "Spiggl" auf das Nachrichtenmagazin Spiegel Online. Ein dort veröffentlichtes fiktives Interview mit Bundeskanzler Gerhard Schröder über deutsche Atomwaffenpläne wurde von einer iranischen Nachrichtenagentur aufgegriffen. Anfang 2006 blamierte sich Friedrich Merz, als er einen ZYN!-Text bei einer Karnevalsveranstaltung als eigene Erfindung vortrug.
Von etwa Juni 2006 an fand sich auf der ZYN!-Internetseite nur noch der Hinweis auf eine vorübergehende Schließung und einen Neustart Anfang August desselben Jahres, seit Mitte August 2006 ist dieser Hinweis durch den unspezifischen Verweis auf einen Relaunch "in unabsehbarer Zeit" ersetzt worden.