Zedtwitz
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Zedtwitzer sind ein fränkisches Adelsgeschlecht gleichen Wappens und wahrscheinlich gleichen Stammes mit den Familien von Feilitzsch und von der Heyde. Es gibt die Vermutung, daß alle drei Familien aus einem Zweig der Familie von Veilsdorf aus dem gleichnamigen Thüringschen Ort hervorgegangen sein könnten. Vom 13. bis 16. Jahrhundert war die Herrschaft Zedtwitz im Bayerischen Vogtland namensgebender Stammsitz der Zedtwitzer. Das gleichnamige Dorf gehört heute zur Gemeinde Feilitzsch. Die erste urkundliche Erwähnung der Familie datiert 13. Oktober 1288 mit Berthold v. Zedtwitz.
Die Zedtwitzer gehören der vogtländischen Reichsritterschaft an und herrschten ab 1349 rund 600 Jahre über das Ascher Ländchen (Aš) im böhmischen Vogtland und die Herrschaft Liebenstein als reichsfreie Herren und böhmische Lehensleute, jedoch nicht als Landsassen. Erzherzogin Maria Theresia von Österreich zwang die Familie um 1750, sich als Landsassen und damit ihr Land als Teil Böhmens zu bekennen. Ein Zweig der Familie ließ sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Moravan (Slowakei) und Duppau nieder.
Mit der Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Tschechoslowakei fand die Geschichte der Zedtwitzer in Böhmen und der Slowakei ein Ende. Heute leben die Familienangehörigen über die ganze Welt verstreut.
[Bearbeiten] Familienangehörige
- Curt Freiherr von Zedtwitz, 1888 Gesandter in Mexiko
- Erhard, Heinz, Jork, Kunz, Linhard und Ulrich von Zed(t)witz, Mitglieder der Turniervereinigung von 1481
- Franz Graf von Zedtwitz (1906–1942), Schriftsteller
- Hubertus Graf Zedtwitz, Deutscher Meister der Dressur Berufsreiter 2002
- Dr. Joachim Graf von Zedtwitz (1910–2001), Fluchthelfer – Gerechter unter den Völkern
- Karl Maximilian Graf Zedtwitz (1844-1908), Politiker und Direktor der böhmischen Landesbank sowie Mitglied des Reichsrates
- Konrad von Zedtwitz (1410–1459), Herr auf Asch
- Dr. Nikolaus Graf von Zedtwitz, em. Dekan der Katholischen Kirche Heidelberg, Pfarrer in Mannheim, Heilig-Geist-Kirche, Seelsorgeeinheit Mannheim am Luisenpark
- Peter Emanuel Freiherr von Zedtwitz-Liebenstein (1715–1786), Staatsminister am Kurpfälzischen Hof in Mannheim
- Dr. Peter Graf von Zedtwitz, em. Direktor des Päpstlichen Werks für geistliche Berufe, Stadtpfarrer in St. Albert-Bischofslinde, Freiburg
- Waldemar Freiherr von Zedtwitz (1896–1994), Stifter des Bridgewettbewerbs „von Zedtwitz Gold Cup“
[Bearbeiten] Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Gräfliche Häuser Band XVI
- Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels
