Zündapp Janus
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Der Zündapp Janus war ein viersitziges Rollermobil (damals Kleinwagen - heute besser Kleinstwagen genannt) der Firma Zündapp aus den 1950er Jahren.
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[Bearbeiten] Geschichte
Das Ungewöhnliche und die Verwendung des Namens des römischen doppelköpfigen Gottes Janus Rechtfertigende an diesem Rollermobil ist die Sitzposition und die Anordnung der Türen an Bug und Heck (nicht seitlich). Die Fondpassagiere saßen mit dem Rücken zur Fahrtrichtung nach hinten schauend. Dies schuf Platz im Kopfbereich, der der Fahrzeuglänge zugute kam und den Transport sperriger Güter sehr erleichterte. Es kann heute zwar vermutet werden, dass nicht alle Mitfahrer diese ungewöhnliche Sitzposition gut vertrugen, jedoch ist das nicht durch zeitgenössische Testberichte abgesichert.
Die Konstruktion des Janus geht auf den Prototyp "Dornier Delta" zurück, an dem Zündapp die Produktionslizenz erworben hatte. Die Auslieferung begann im März 1957, die Produktion wurde aber bereits 1958 nach Herstellung von nur 6902 Exemplaren eingestellt. So verschwand auch der Janus - wie viele ähnliche Kleinstwagentypen der damaligen Zeit - nach kurzer Produktionszeit vom deutschen Markt, weil sein Preisvorteil (Preis des Janus: 3290 DM, 40 DM für die Heizung) gegenüber den damaligen kleinen Mittelklassewagen zu gering geworden war.
Zu den technisch interessanten Details gehört die hydraulische Vierradbremse (damals für einen Kleinwagen ganz ungewöhnlich), die Anordnung der Türen und Sitze, der sonst nur bei hochkarätigen Sportwagen übliche Mittelmotor und das sehr gute Fahrverhalten mit nur sehr wenig Seitenneigung trotz Pendelachse. Die Mittelmotorposition ermöglichte auch Motor-Reparaturen bei Regen, ohne dass die Insassen nass wurden. Nachteilig daran war aber die hohe Geräuschentwicklung.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Länge: 2890 mm
- Breite: 1410 mm
- Höhe: 1400 mm
- Motor: Einzylinder-Zweitaktmotor, 26 mm-Fallstromvergaser, liegender Zylinder mit Gebläsekühlung
- Hubraum: 245 cm³
- Leistung: ca. 14 PS bei 5200 U/min
- Getriebe: Ziehkeil-Getriebe mit 4 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang
- Leergewicht: ca. 425 kg
- Höchstgeschwindigkeit: ca. 85 km/h
[Bearbeiten] Literatur
- Ulrich Kubisch: Zündapp. Aufstieg und Niedergang. (Berliner Beiträge zur Technikgeschichte und Industriekultur. Schriftenreihe des Museums für Verkehr und Technik Berlin, Band 6). Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung 1986. ISBN 3-87584-176-X.- Dort speziell Seite 136 bis 149.