Xontro

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Bei Xontro handelt sich um ein Orderrouting-, Handels- und Abwicklungssystem für Wertpapiergeschäfte.

Es ist das elektronische, maklergestütztes Handelssystem der acht deutschen Skontroführerbörsen Berlin, Bremen, Börse Düsseldorf, Frankfurter Wertpapierbörse, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart. Es ermöglicht den Handel in allen börsennotierten nationalen und internationalen Wertpapieren. Rund die Hälfte aller Kassamarktgeschäfte werden über XONTRO abgewickelt.

Das Unterscheidungsmerkmal zwischen "Parkett"-handel und elektronischem Handel ist nicht die EDV, schließlich ist in Frankfurt und in New York das Parkett massiv mit Elektronik aufgerüstet. Das wesentliche Unterscheidungsmerkmal ist das Handelsmodell, d.h. die Regeln, die im Handel anzuwenden sind.

Der deutsche "Parkett"-handel mit dem System XONTRO unterscheidet sich von Xetra mindestens in folgenden Punkten:

Xetra hat ein offenes Orderbuch, XONTRO hat ein geschlossenes Orderbuch, das nur vom Skontroführer eingesehen werden kann. Die Philosophie dahinter dient dem Schutz des Anlegers in illiquiden Märkten: Wer möchte schon in illiquiden Märkten haben, dass seine Order veröffentlicht wird?

In Xetra ergibt sich der spread automatisch aus der Orderlage, in XONTRO wird der quote vom Skontroführer ermittelt.

In Xetra werden Order automatisch gematcht, in XONTRO kann der Skontroführer die Gegenpartei bilden.

XONTRO ist von der Ordereingabe bis zur Abwicklung elektronisch, der Automatismus wird lediglich im Moment der Kursfeststellung = des Ordermatchings angehalten, damit der Skontroführer intervenieren kann. Dazu braucht er keinen Börsensaal und keine Händlerpräsenz; wo das gewünscht wird, kann es aber problemlos in die Abläufe integriert werden.

Es zeichnet sich ab, dass Xetra in liquiden Titeln, XONTRO in weniger liquiden Titeln genutzt wird. Zwar ist das Volumen der XONTRO-Geschäfte gering, die Zahl der Abschlüsse kommt aber an die in Xetra heran