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XCP

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XCP (Extended Copy Protection) ist ein Kopierschutz der Firma First4Internet, der unter anderem von Sony BMG auf Musik-CDs eingesetzt wird.

Der Kopierschutz soll das Anfertigen von nicht rechtmäßigen Kopien von Musik CDs erschweren (Digital Rights Management). Der Nutzer muss, um die auf der CD enthaltene Musik auf dem Computer abspielen zu können, ein auf der CD enthaltenes Abspielprogramm installieren. In die Kritik gerieten Sony und der Kopierschutz Anfang November 2005, da die Software bei der Installation ohne den Nutzer zu informieren (EULA) ein sogenanntes Rootkit auf Windows-PCs und Macs installiert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Technik

Das Rootkit überwacht, ob laufende Programme in einer schwarzen Liste von Kopierprogrammen enthalten sind und verweigert diesen mittels eines sog. Filter-Treibers den Zugriff auf das CD-Laufwerk und verhindert so Kopien der geschützten CD. Des Weiteren versteckt das Rootkit sämtliche Dateien und Ordner, deren Name mit $sys$ beginnt, unabhängig davon, ob es sich dabei um fremde Programme handelt. Dieses Vorgehen birgt die Gefahr, dass sich andere Schadsoftware mit Hilfe von Sonys Rootkit vor Viren- und Malwarescannern verbergen kann, was auch tatsächlich geschehen ist. Ein Beispiel dafür wäre der Trojaner Backdoor.IRC.Snyd.A.

Weiterhin wurde aufgedeckt, dass der von Sony verwendete Treiber unsauber programmiert ist und so bei Fehlern zu Datenverlust führen oder Windows unbrauchbar machen kann.

Andere Betriebssysteme wie Linux oder FreeBSD sind nicht betroffen. Diese spielen die geschützten CDs wie normale CDs ab. Es ist auf anderen Betriebssystemen als Windows und MacOS auch nicht üblich, dass Programme, die sich auf CDs befinden, automatisch gestartet werden.

[Bearbeiten] Effizienz

XCP gilt als sehr schlechter Kopierschutz. So schaltet ein kleiner Streifen Isolierband (undurchsichtig) ihn bereits aus. Audio-CDs mit Kopierschutz haben im Normalfall zwei Teile, einen Audio-Teil und einen Daten-Teil. Die Software befindet sich auf der CD in den äußeren Bereichen. Durch ein Stück Isolierband in der Größe eines Fingernagels wird diese Sektion unlesbar. Das PC-Laufwerk kann diese Sektion nicht mehr erkennen, die Audio-Spuren sind nun wie die einer nicht kopiergeschützten CD auslesbar.

[Bearbeiten] Verhalten Sonys

Nachdem Sony BMG zunächst behauptet hatte, es handle sich bei dem Rootkit weder um Mal- noch Spyware, wurde doch ein Uninstaller bereitgestellt, der den Kopierschutz von Windows-PCs entfernen sollte. Um an den Uninstaller zu gelangen mussten Nutzer sich jedoch zuerst auf der Webseite von Sony registrieren. Eine Analyse des Uninstallers ergab, dass dieser zwar die Funktion zum verstecken von Dateien und Ordnern mit $sys$ im Namen entfernt, den Kopierschutz aber bestehen lässt. Tatsächlich werden die Programmdateien sogar upgedatet. Im weiteren Verlauf stellte sich darüberhinaus heraus, dass die Software beim Abspielen von Liedern eine Webseite kontaktiert und Daten wie die Album-ID übermittelt. Aus Daten Uhrzeit, IP-Adresse und Album-ID wäre es Sony dadurch möglich Nutzerprofile zu erstellen.

Nachdem Sony anfangs zugesichert hatte, der Kopierschutz würde in Deutschland aktuell nicht eingesetzt, zog Sony ihn aufgrund der heftigen Kritik zurück und rief alle noch nicht verkauften CDs mit XCP zurück. Eine Entschädigung der Nutzer für evtl. Schäden an ihren Systemen sind nicht geplant.

In den USA hat die Electronic Frontier Foundation eine Sammelklage gegen Sony BMG eingereicht.

[Bearbeiten] Urheberrechtsverletzungen in XCP selbst

Berichten zufolge begingen Sony und First4Internet, der Eigentümer von XCP, mit der durch Sony erfolgen Distribution von CDs mit XCP auch einige Urheberrechtsverletzungen im Rahmen der Verwendung von Teilen von Freier Software, die unter den GPL bzw. LGPL-Lizenzen stehen.

Die Experten Sebastian Porst und Matti Nikki sowie andere Programmierer haben eindeutige Beweise dafür veröffentlicht, dass in XCP Teile des LAME mp3-Encoders, von mpglib[1], FAAC[2] id3lib[3] (ID3-Tags), mpg123 und dem VLC media player[4] enthalten sind. All diesen Teilen ist gemein, dass sie unter Lizenzen veröffentlicht sind, gewisse Anforderungen stellen, die von Sony nicht erfüllt wurden:

  • Die GPL erlaubt nur das statische Linken in Software, die selbst unter GPL steht. Die Teile von XCP, die statisch mit GPL-Software verlinkt sind, müssen demnach, auf deren Anfrage, denen, die die CDs erhalten haben, als Freie Software zur Verfügung gestellt werden. Das bedeutet im Endeffekt, dass Sony, bzw. First4Internet, wo XCP entwickelt wurde, große Teile der Version von XCP, die auf den Sony CDs war, im Quellcode unter der GPL lizenzieren müsste.
  • Der Hinweis, dass die CD Software enthält, die GPL- and LGPL-lizenziert ist, fehlt.

Letzteres ist bereits eine bereits erfolgte Urheberrechtsverletzung, denn der Hinweis, dass die XCP GPL- und LGPL-Software verwendet, hätte in jedem Fall bereits mit der Distribution der Software in den Produkten von Sony erfolgen müssen.

Harald Welte (gpl-violations.org) hat bereits in vielen anderen Fällen Einigungen mit vielen großen und kleinen Firmen erzielt, so dass diese Ihre Software entsprechend den Anforderungen der GPL und LGPL veröffentlicht haben.

[Bearbeiten] Weblinks

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