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Wolfgang Haack

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Wolfgang Siegfried Haack (* 24. April 1902 in Gotha; † 28. November 1994 in Berlin) war ein deutscher Mathematiker.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Wolfgang Haack studierte Maschinenbau in Hannover und Mathematik in Jena. Dort promovierte er 1926 an der Friedrich-Schiller-Universität bei Robert Haußner über das Thema "Die Bestimmung von Flächen, deren geodätische Linien durch die Abbildung in die Ebene in Kegelschnitte übergehen". Nach einem kurzen Forschungsaufenthalt in Hamburg und einer Anstellung als Assistent an der TH Stuttgart habilitierte er sich 1929 an der TH Danzig mit seiner Arbeit über die "Affine Differentialgeometrie der Strahlensysteme". Nach seinem kurzzeitigen Wechsel 1935 an die TH Berlin folgte er 1937 dem Ruf an die TH Karlsruhe. Während des zweiten Weltkrieges war in der Rüstungsindustrie für das Projektildesign zuständig. Deswegen konnte oder wollte er 1944 dem Ruf an die TH Berlin nicht folgen. Schließlich übernahm er 1949 als Nachfolger von Georg Hamel an der TU Berlin den Lehrstuhl für Mathematik und Mechanik. Auf sein Bestreben hin, aber auch als Anerkennung seiner Leistungen wurde für ihn 1964 der neuen Lehrstuhl für Numerische Mathematik eingerichtet. Diesen hatte er bis zu seiner Emeritierung 1968 inne. Wolfgang Haack wurde 1992 zum Ehrenmitglied der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik ernannt.

[Bearbeiten] Wirken

[Bearbeiten] Schnittstelle zwischen Mechanik und Mathematik

Das Wirken von Wolgang Haack setzt an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Mechanik an. Sein Forschungsgebiet reicht von der Mechanik und der Differentialgeometrie über partielle Differentialgleichungen bis hin zur Numerischen Mathematik. Dabei beschäftigte er sich insbesondere sowohl mit elliptischen als auch mit hyperbolischen partiellen Differentialgleichungen erster Ordnung. Von der Differntialgeometrie kommend, waren ihm die Pfaffschen Differentialformen stets ein besonderes Anliegen. Von Haus aus Ingenieur hatte er stets die Anwendung im Auge, so etwa die Gasdynamik bei Überschallstrmungen. Während seiner Berliner Zeit hat er ein gutes dutzend Dissertationen betreut. Viele seiner Schüler haben den von ihm vorgezeichneten Weg in der wissenschaftlichen Forschung fortgeführt, indem sie selber eine wissenschaftliche Laufbahn einschlugen.

[Bearbeiten] Forschen für den Endsieg: Die Haacksche Ogive

Im zweiten Weltkrieg stellte der patriotisch gesinnte Haack seine Fähigkeiten in den Dienst der militärischen Forschung. Dabei fand er eine analytische Formel für das Projektil mit dem geringsten Luftwiderstand. Die Haacksche Ogive, die die optimale Projektilform in Abhängigkeit von Kaliber und Länge des Profils angibt, wurde 1941 von der Lilienthalgesellschaft veröffentlicht. Eine Ogive ist ein zugespitzter, stromlinienförmiger Rotationskörper, wie man ihn bei Geschossen oder Raketen vorfindet. Minimale Unterschiede in der Projektilform beeinflussen die vom Luftwiderstand abhängige Reichweite eines Geschosses erheblich, gerade wenn es mit Überschallgeschwindigkeit fliegt. Die Haacksche Ogive hat erheblich bessere Flugeigenschaften als die Tangentialogive oder selbst die Sekantogive, die nach ihren geometrischen Konstruktionsvorschriften benannt sind. Der Kriegsindustrie gelang es jedoch nicht rechtzeitig vor Kriegsende, diese Entwicklung von Haack in der Fertigung von Projektilen für Scharfschützengewehre umzusetzen.

[Bearbeiten] "Ich glaub, es hakt!"

Die Verbreitung des heutzutage geläufigen Spruches "Ich glaub, es hakt", der erst gegen Ende des zweiten Weltkrieges weite Verbreitung fand, lässt sich auf Wolfgang Haack zurückführen. Ursprünglich war dieser Spruch in Offizierskreisen eine ironisierende Anspielung auf den Widerspruch zwischen dem von der Kriegspropaganda verbreiteten Glauben an den Endsieg mithilfe einer Wunderwaffe, die angeblich von gemeinhin als weltfremd empfundenen Wissenschaftlern ersonnenen wurde, und den alltäglich persönlich erfahrenen Missständen, dem Chaos und der Unterversorgung. Seine starke Verbreitung fand die Redewendung jedoch durch Frontsoldaten, die einerseits gerüchteweise über ein angeblich neuartiges Projektil erfuhren, andererseits regelmäßig an den Ladehemmungen ihrer Gewehre aufgrund der teilweise mangelhaft gefertigten Projektile verzweifelten. Die Tatsache, dass sich die ursprüngliche Wendung "Ich glaub, es haackt" gegenständlich festmachen lässt, hat vermutlich zu ihrer raschen Verbreitung geführt. Allerdings ist durch die zunächst mündliche Verbreitung der Kontext der ironisierenden Anspielung und damit das Wissen um die korrekte Schreibweise schon sehr bald verloren gegangen. Kurz nach Beginn des Kaufs des Berliner Zuse-Rechners 1958 wurde in seiner Arbeitsgruppe auch das fehlerhafte Einlesen von Lochkarten als "haacken" bezeichnet. Diese Bezeichnung konnte sich aber langfristig gegen den Anglizismus "Bug" für Programmfehler nicht durchsetzen.

[Bearbeiten] Pionier der Numerischen Mathematik

Der Visionär Haack erkannte frühzeitig das Potential des Computers für die wissenschaftliche und industrielle Forschung. Schon 1950 gründete er eine Arbeitsgruppe für elektronische Rechenmaschinen mit dem Ziel, dass nach Darmstadt, Göttingen und München auch für den Hochchulstandort Berlin ein elektronischer Rechner angeschafft wird. Dazu kontaktierte er Konrad Zuse. Da die Deutsche Forschungsgemeinschaft wegen der damals nicht absehbaren zukünftigen Bedeutung von Rechenmaschinen für die Finanzierung nicht aufkommen wollte, trat Wolfgang Haack zunächst als persönlich haftender Bürge für die Kaufsumme von 200000 Mark ein. Damit gelang es ihm, dass 1958 der erste Computer an der TU Berlin eingerichtet wurde. Die damals teure und riskante Anschaffung konnte schließlich durch Spenden, vor allem aber durch die Vermietung von Rechenzeit finanziert werden werden.

[Bearbeiten] Werke

Wolfgang Haack, Elementare Differentialgeometrie.

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